Geleakte Produkte und Interna
Tim Cooks verzweifelter Kampf gegen undichte Stellen
Apple-Chef Tim Cook zeigt sich angesichts der undichten Stellen im Unternehmen offen verärgert. In einer E-Mail an Apple-Mitarbeiter, die selbst nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, lässt Cook wissen, dass Apple alles unternehme, um diejenigen zu identifizieren, die interne Informationen nach außen geben.
Anlass für die aktuellen Einlassungen Cooks war die Tatsache, dass ein Mitschnitt einer in der vergangenen Woche abgehaltenen Apple-Mitarbeiterversammlung an die Öffentlichkeit gelangt ist – wir haben berichtet.
In seinem aktuellen Schreiben geht Cook nun neben dieser Tatsache auch darauf ein, dass auch die wesentlichen Punkte der iPhone-Präsentation in der vergangenen Woche bereits im Vorfeld bekannt waren. Die E-Mail an Apple-Mitarbeiter liegt dem Onlinemagazin The Verge vor, darin heißt es unter anderem:
Ich schreibe euch heute, weil ich von vielen von euch gehört habe, dass sie unglaublich frustriert waren, als der Inhalt des Treffens an die Reporter durchsickerte. Und das nach einer Produkteinführung, bei der die meisten Details unserer Ankündigungen ebenfalls an die Presse durchgesickert sind. Ich möchte euch sagen, dass ich Ihre Frustration teile.
„Leaker haben bei Apple nichts zu suchen“
Cook betont weiter, dass man bei Apple die Weitergabe jeglicher vertraulicher Informationen nicht dulde und alles daran setze, die undichten Stellen auszumachen. Zumal man wisse, dass es sich hier lediglich um eine kleine Anzahl von Personen handle, für diese kein Platz im Unternehmen sei.
Apple kämpft nun schon seit mehreren Jahren damit, dass sich die Details zu kommenden Funktionen und Produkten längst nicht mehr in dem Maß geheimhalten lassen, wie das in früheren Zeiten der Fall war. Bereits bei seinem Amtsantritt vor nunmehr zehn Jahren hat der Apple-Chef mit den Worten „We're going to double down on secrecy on products“ eine Verschärfung der Geheimhaltungsmaßnahmen angekündigt.
Es ist wohl auch dem großen Erfolg des Unternehmens geschuldet, dass sich Details zu Produktentwicklungen und insbesondere die in großen Stückzahlen erforderlichen Vorabproduktionen kaum unter der Decke halten lassen. Zumindest ein Teil der zu Produkten veröffentlichten Vorabinformationen stammt aus Asien, jene Quellen dürften für Apple noch ein ganzes Stück problematischer zu kontrollieren sein, als die hauseigenen Mitarbeiter.