95% würden eher das iPhone aufgeben
Sorge vor WeChat-Verbot: Apple, Disney und Co. appellieren an Trump
Kurzer Nachtrag zu den bereits gestern kursierenden Berichten, den chinesischen Diensten TikTok und WeChat könnte eine umfangreiche US-Blockade bevorstehen – ifun.de berichtete.
Apple und über ein Duzend weitere amerikanische Unternehmen, sind aus Anlass der Gedankenspiele des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, wirtschaftliche Kontakte mit der WeChat-Mutter Tencent Holding zu untersagen, nun aktiv geworden und haben sich für WeChat in die Fluten geworfen.
Ein entsprechendes Dekret des US-Präsidenten würde es für Apple unmöglich machen WeChat weiterhin über den chinesischen App Store zu vertreiben und könnte Apples Smartphone-Plattform damit einer der wichtigsten Anwendungen in China überhaupt berauben.
Was ursprünglich als schlichter Chat-Dienst startete, ist inzwischen die populärste App in China und wird hier von der Terminplanung über virtuelle Behördengänge bis hin zum Geld-Transfer für zahlreiche Dienstleistungen, Finanztransaktionen und Identifikations-Dienste eingesetzt.
Seit Einführung der sogenannten „WeChat Mini Programms“ bietet die App zudem eine Art eigenen App Store an, der Drittanbietern die einfache Bereitstellung von WeChat-Erweiterungen ermöglicht.
In China essentiell
Diese sind für viele Chinesen essentiell – die umfangreiche Datenweitergabe an die Behörden muss in Kauf genommen werden. Für in China lebende Ausländer ist es hingegen schier unmöglich einen funktionalen WeChat-Account zu bekommen. Diese lassen sich nur mit einem lokalen Bürgen einrichten, die ihrerseits jedoch nur für ein fremdes Konto pro Quartal bürgen können.
Würde Trump seine Drohung wahr machen und amerikanischen Unternehmen wie Apple Business-Kontakte mit WeChat untersagen, wären viele der betroffenen Konzerne in China nicht mehr konkurrenzfähig.
95% würden eher das iPhone aufgeben
Hintergründe, die von zahlreichen Unternehmensvertretern nun in einem gemeinschaftlichen Telefonat mit der US-Administration betont wurden. An diesem sollen nach Informationen des Wall Street Journal unter anderem Apple, Ford, Walmart und Walt Disney teilgenommen haben. Ob die Intervention der US-Unternehmen die Pläne Trumps kippen kann, müssen die kommenden Wochen zeigen.
In einer Umfrage auf der chinesischen Kurznachrichten-Plattform Weibo zeigt derweil die möglichen Ausmaße eines WeChat-Verbotes für Apple. Satte 95% der 1,2 Millionen abstimmenden haben dort angegeben im Fall der Fälle eher ihr iPhone als WeChat aufzugeben.