"nicht mehr sinnvoll"
„Shipment Zero“: Amazon lässt Klima-Versprechen verschwinden
Der Onlinehändler Amazon hat ein Klima-Versprechen von seiner Webseite verschwinden lassen, dass im Februar 2019 vom damals noch aktiven Amazon CEO of Worldwide Consumer, Dave Clark, unter der Überschrift „Shipment Zero“ vorgestellt wurde.
Shipment-Zero-Initiative gestrichen
Damals kündigte Amazon an, mindestens 50 Prozent aller Sendungen bis zum Jahr 2030 klimaneutral ausliefern zu wollen. Im zugehörigen Blogeintrag zur Vorstellung der „Shipment Zero“-Initiative, den Amazon ebenfalls aus dem eigenen Archiv gelöscht hat, räumte Amazon bereits ein, dass es nicht einfach sein werde das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, man würde jedoch hochkonzentriert und hartnäckig daran arbeiten die eigene Vision umzusetzen.
Nicht zuletzt, da „Shipment Zero“ ein Bestandteil des langfristigen Plans sei, die eigene Infrastruktur weltweit vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.
„nicht mehr sinnvoll“
Jetzt, keine fünf Jahre später, hat Amazon alle Hinweise auf die „Shipment Zero“-Initiative aus dem Netz getilgt und verlinkt auf der hauseigenen Sustainability-Webseite jetzt nur noch ein PDF mit einem kurzen Text-Statement zum Thema. In diesem weist der Konzern darauf hin, dass man das „Shipment Zero“-Ziel als „nicht mehr sinnvoll“ eingestuft habe. Dieses sei „zu eng gefasst“ und inzwischen ohnehin durch den „Climate Pledge“ des Unternehmens abgelöst worden.
p lang=“en“ dir=“ltr“>Amazon has abandoned one of its main climate commitments.
Amazon's "Shipment Zero" pledge to make half of all shipments net-zero carbon by 2030 recently disappeared from its website… replaced by a little link to an update that says "we’ve decided to eliminate it." pic.twitter.com/MKcQCIecAB
— Will Evans (@willCIR) May 25, 2023
CO2-Fußabdruck schöngerechnet?
Amazons „Climate Pledge“ formuliert das Ziel, das gesamte Unternehmen bis zum Jahr 2040 klimaneutral aufzustellen. Fest steht: Amazon hat mit dem „Shipment Zero“-Versprechen eine konkrete Zwischenstation auf dem Weg zum „Climate Pledge“ gestrichen und die Bewertung der eigenen Anstrengungen so 10 Jahre in die Zukunft verschoben.
Amazon sieht sich schon länger mit dem Vorwurf konfrontiert, bei der Berechnung der eigenen Emissionen dramatisch zu untertreiben. Kritiker werfen dem Konzern vor, den eigenen CO2-Fußabdruck nur anhand der Produkte zu kalkulieren, die mit einem Amazon-Logo ausgeliefert werden und keine Drittanbieter-Produkte zu berücksichtigen.