Sammelklage wegen Grafikproblemen beim MacBook Pro 2011
Über die bei den 15“- und 17“-Modellen des MacBook Pro 2011 gehäuft auftretenden Grafikprobleme haben wir ja bereits mehrfach berichtet. Nachdem Apple sich gegenüber Vorwürfen einen Produktionsfehler betreffend bislang uneinsichtig zeigt, sieht sich das Unternehmen diesbezüglich nun mit einer Sammelklage (PDF-Link) konfrontiert.
Die hinter der Klage stehende amerikanische Anwaltskanzlei vertritt zunächst nur betroffene Nutzer in Kalifornien und Florida, schließt jedoch eine Ausweitung des Verfahrens nicht aus. Unabhängig davon dürfte eine in diesen beiden US-Bundesstaaten getroffene Entscheidung Einfluss auf den grundsätzlichen Umgang Apples mit der Angelegenheit haben.
Konkret äußern sich die Probleme darin, dass bei den Notebooks mit zunehmendem Alter massive Grafikstörungen auftreten. Betroffene Anwender sehen sich insbesondere bei grafikintensiven Tätigkeiten mit Bildstörungen und teils auch Komplettausfällen der Grafik konfrontiert. In den Apple-Supportforen wird das Problem bereits seit Anfang 2013 heftig diskutiert. Verantwortlich scheint der selbe in den Notebooks verbaute AMD-Grafikprozessor, der auch beim iMac 2011 für ähnliche Probleme sorgte. Hier hat Apple im Sommer 2013 ein offizielles Austauschprogramm ins Leben gerufen.
Reparatur für 500 Euro hilft oft nur kurze Zeit
Betroffenen MacBook-Besitzern bleibt bislang nur die Möglichkeit, die Reparatur auf eigene Kosten durchzuführen. Problematisch ist hierbei allerdings, dass der Fehler zumindest teilweise auch nach der Investition von rund 500 Euro für ein neues Motherboard wieder aufgetreten ist.
Die Sammelklage sieht den in den AMD-Prozessoren verwendeten bleifreien Lötzinn als Hauptschuldigen. Mehr und mehr feine Risse sollen hier für die mit zunehmendem Alter verstärkt einsetzenden Probleme verantwortlich sein. Die Juristen fordern nun von Apple, dass sämtliche Käufer von in Frage kommenden MacBooks benachrichtigt werden und eine kostenlose Prüfung der Geräte stattfindet. Sofern Probleme auftreten, soll Apple die Kosten für den Austausch übernehmen und darüber hinaus Kunden, die bereits Reparaturen aus eigener Tasche finanziert haben, diese Auslagen ersetzen.
Die hinter der Sammelklage stehende Anwaltskanzlei führt eine Online-Umfrage zu den Problemen durch, um zusätzliche Daten zu erhalten sowie eine Ausweitung der Klage zu erörtern. Zudem können sich betroffene Nutzer im Rahmen einer Online-Petition sowie einer Facebook-Gruppe, die mittlerweile mehr als 5000 Mitglieder aufweist, engagieren. (via Mac Rumors)