Mitarbeiter unzureichend informiert
Rücknahmepflicht von Elektroaltgeräten: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Apple
Apple präsentiert sich gerne als Vorreiter in Sachen Umweltschutz und konnte durch verantwortungsvollen Materialeinsatz mittlerweile sogar Greenpeace zufriedenstellen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht mit Blick auf die Recycling-Prozesse allerdings noch Optimierungsbedarf und kritisiert „massive Rechtsverstöße“ des iPhone-Herstellers.
Bild: Deutsche Umwelthilfe
Aufhänger für die Pressemitteilung der DUH ist die vor zwei Jahren in Deutschland eingeführte Rücknahmepflicht von Elektroaltgeräten. Verbraucher können demnach ihre Altgeräte kostenlos bei Händlern abgeben, die Elektrogeräte auf einer Fläche von mindestens 400 Quadratmetern verkaufen. Bei Onlinehändlern wird hier die Versand- und Lagerfläche gewertet – Apple selbst sieht sich allerdings nicht an diese Rücknahmepflicht gebunden. Den Verbraucherschützern zufolge sind Verstöße bei einer Vielzahl von Unternehmen an der Tagesordnung, zudem werde die Einhaltung vom Gesetzgeber nicht kontrolliert. Bei Apple wird unter anderem ein fehlendes Netz von Abgabestellen kritisiert.
Das Missachten gesetzlicher Pflichten wird durch das völlige Fehlen behördlicher Kontrollen salonfähig gemacht. Die für den Vollzug verantwortlichen Bundesländer und unteren Behörden müssen Umweltgesetze endlich ernst nehmen und Verstöße bestrafen, sonst nimmt sie keiner mehr ernst. Solange die für die Kontrolle des Elektrogesetzes zuständigen Landesbehörden untätig bleiben, wird die DUH die Einhaltung notfalls auf dem Rechtsweg durchsetzen.
Die Umwelthilfe hat für ihre unangemeldeten Tests sowohl den Apple Store Kurfürstendamm als auch den Apple Onlinestore ausgewählt und bemängelt, das Serviceangebot sei weder ausreichend, noch verbraucherfreundlich. Allerdings steht Apple hier keineswegs alleine, die große Mehrheit der geprüften Betriebe sieht sich in ähnlicher Form kritisiert.
Zumindest mit Blick auf Apple lässt sich sagen, dass es wohl weniger an der fehlenden Bereitschaft des Unternehmens, sondern eher an fehlender Aufklärung liegt. Apple muss der Auswertung der DUH zufolge seine Mitarbeiter mit Blick auf die Rücknahmepflicht besser instruieren. Ebenso zeigt sich der Verbraucher allerdings schlecht informiert, nur wenige Unternehmen leisten diesbezüglich aktive Informationsarbeit. Die deutsche Umwelthilfe bietet hier ausführliche Informationen zur Rücknahmepflicht an. Die detaillierten Testergebnisse gibt’s hier als PDF.