Für Haustiere und Teppichböden
RoboVac X8 Hybrid im Einsatz: Saugstark, doch mit Navi-Schwächen
Der Markt der Saugroboter lässt sich inzwischen grob in zwei Segmente unterteilen. Die Einsteiger-Kategorie, die sich vorwiegend an Anwender und Anwenderinnen ohne vorherige Roboter-Erfahrung richtet und vor allem darauf abzielt günstige Basismaschinen umzusetzen. Und: das Segment jenseits der 400-Euro-Marke.
Im letztgenannten tummeln sich fast ausschließlich Anwender, die bereits über Erfahrungen mit dem Einsatz eigener Saugroboter verfügen und mit der nächsten Neuanschaffung vor allem die während der Nutzung ausgemachten Nachteile des bislang eingesetzten Models ausgleichen möchten.
Wo ordnet sich das neue Flaggschiff ein?
Oft landen die bislang eingesetzten Geräte dann bei Freunden und Familienangehörigen und werden durch einem Nachfolger ersetzt, der länger durchhalten, besser navigieren, stärker saugen oder gründlicher wischen können soll.
Anders formuliert: Saugroboter, die sich 2021 für mehr als 500 Euro zum Verkauf anbieten, müssen mit Alleinstellungsmerkmalen Punkten die für neue Begehrlichkeiten unter den ambitionierten Anwendern sorgen. Womit wir zu den neuen Flaggschiff-Modellen der Anker-Tochter Eufy kommen. Genauer gesagt, zum neu vorgestellten RoboVac X8 Hybrid. Dem ersten Saugroboter auf dem hiesigen Markt, der über ein Doppelgebläse mit insgesamt 4000 Pa verfügt und bei seinen Fahrten in der Wohnung nicht nur durchsaugen, sondern „richtig sauber“ machen soll.
Eben jenen RoboVac X8 Hybrid haben wir seit seinem Deutschlandstart am 30. September im Einsatz und möchten uns an einer kurzen Bewertung versuchen, die (mit Blick auf Böden, Verschmutzungsgrad und Haustiersituation) natürlich sehr subjektiv ausfällt.
Super-Saugstark, dafür mit Navi-Schwächen
Ausgepackt, aufgeladen und direkt auf das halb mit Teppichboden, halb mit Parkett ausgestattete Kinderzimmer losgelassen, fällt als erstes auf, dass der RoboVac X8 Hybrid nicht hörbar lauter als etwa der Roborock S7 arbeitet. Trotz doppeltem Gebläse ist die Geräuschentwicklung hier nicht großartig anders als bei der Konkurrenz und liegt deutlich unter dem Turbinenlärm, den das günstige Tesvor-Modell mit seinem 4000 Pa-Gebläse verbreitet hat.
Der Blick in den Staubfänger macht dann aber schnell deutlich, dass im RoboVac X8 Hybrid doch andere Zustände als im Roborock S7 herrschen müssen. So spuckt der RoboVac X8 Hybrid nach der Beendigung eines Saugeinsatzes kompakt komprimierte Staubbriketts aus, die den Staubbehälter beim Ausklopfen nicht wie in einem kleinem Schneegestöber sondern fast immer in einem Stück verlassen.
Staub im Stück: Keine schöner aber ein kompakter Anblick
Zudem befinden sich im Staubfänger des RoboVac X8 Hybrid auch dann noch Schmutzrückstände, wenn der Roborock S7 das Zimmer bereits einmal durchfahren hat. Das Produktversprechen, das Eufy neues Flaggschiff gründlicher saugt als die Konkurrenz, würden wir damit als gehalten bezeichnen. Absolut betrachtet fällt das Plus an Saugleistung allerdings überschaubar aus, denn viel mehr als ein zusätzlicher Teelöffel des üblichen Hausstaub-Cocktails als Katzenhaare, Sand vom Spielplatz und kleinen Müsli-Resten nimmt auch der RoboVac X8 Hybrid auf seiner zweiten Tour nicht mit.
Positiv bemerkbar macht sich die Saugintensität des 550 Euro teuren Saug-Wisch-Roboters hingegen auf Teppichen. Hier verschwinden Tierhaare deutlich effektiver als bei der Tour mit dem Roborock S7, was unter anderem auch mit der Gummibürste des Roborocks zu tun haben dürfte.
Nichts für manuelle Umsteller
Während wir der Saugleistung sehr gute Noten verleihen, sorgt die Navigation des RoboVac X8 Hybrid für einen Punktzabzug, der kurz erklärt werden will.
Wie viele Geräte in der Preisklasse ist auch der RoboVac X8 Hybrid in der Lage ziemlich perfekte Wohnraumkarten zu erstellen. Diese erkennen Zimmer und Übergänge zwischen diesen, lassen gezielte Reinigungseinsätze und die Planung von regelmäßigen Reinigungen zu. Dafür speichert er RoboVac X8 Hybrid Grundriss-Karten – kann als Beta-Funktion sogar mehrere Grundrisse verwalten und sich in diesen automatisch zurechtfinden. Problematisch wird es jedoch, wenn noch keine Karten gespeichert sind.
Etwa weil der Roboter immer mal wieder mit der Hand zwischen unterschiedlichen Räumen umgesetzt wird oder weil nie wirklich Zeit geschweige denn ausreichen Platz da war, um die gesamte Wohnung zur Erstellung einer ordentlichen Wohnraumkarte komplett abfahren zu lassen.
Erst wenn die Karten gesichert wurden geht es zackig
Startet der Roboter ohne feste Karte – Also: Tür auf. Boden frei räumen. Roboter ins Zimmer stellen. Einschalten. Tür zu. – benötigt der RoboVac X8 Hybrid vergleichsweise lange, um den Zimmerrand einmal abzufahren und sich im Raum zurechtzufinden. Die Navigationspfade können wir stellenweise zudem überhaupt nicht nachvollziehbar. Neue Räume durchfährt das Gerät teils erst quer, ehe mit dem akribischen abfahren der Zimmerränder und der anschließenden Bahnenreinigung zwischen diesen begonnen wird.
Sind die Karten erstellt, geht die Navigation innerhalb der Räume dann deutlich schneller vonstatten, liegt aber immer noch nicht auf einem Niveau mit dem Roborock S7. Beim Kaltstart in noch unbekannten Zimmern benötigt der RoboVac X8 Hybrid im direkten Vergleich eine Anlaufhilfe von zusätzlichen ~30 Sekunden.
Was die Wischkapazitäten des X8 angeht, gibt es hier keine Besonderheiten zu vermelden. Der Roboter zieht einen feuchten Lappen hinter sich her, dessen Halterung gleichzeitig als Wassertank fungiert.
Fazit: Für Haustiere und Teppichböden
Für uns für ordnet sich der Eufys RoboVac X8 Hybrid damit klar als Saugroboter für Haustierbesitzer ein, die Haare auf Teppichboden gerne intensiver reinigen möchten. Eben jene Aufgabe erfüllt der RoboVac X8 Hybrid mit Bravour (aber immer noch nicht perfekt), lässt dafür in Sachen Feuchtreinigung und Wohnraum-Navigation aber leichte Schwächen erkennen.
Eufy verkauft den RoboVac X8 Hybrid auf Amazon für 549 Euro und wird diesen in Kürze auch im Bundle mit dem Handstaubsauger HomeVac H30 Mate vertreiben. Diesen haben wir uns gleich mit angeschaut und unseren Eindruck in diesem Eintrag beschrieben.