Apples neue Provisionsregeln
Rechenspiel: App-Geschenke können Entwickler-Einkommen erhöhen
Apples neue Provisionsregeln könnten Entwickler in die Verlegenheit bringen, dass sie ihre Apps für begrenzte Zeit verschenken müssen, um Gewinneinbußen zu vermeiden.
Was unglaubwürdig klingt, basiert auf einem einfachen Rechenspiel. Entwickler, die mit ihrem Jahresumsatz unter einer Million Dollar bleiben, müssen im Rahmen von Apples Small Business Program nur noch 15 Prozent Verkaufsprovision an den App-Store-Betreiber abführen. Sobald man jedoch die 999.999 Dollar überschreitet, werden im Folgejahr 30 Prozent fällig.
Auf dieser Grundlage bleiben für einen Entwickler, der mit seinen Apps 999.000 Dollar umsetzt, nach Abzug von Apples Provision noch 849.000 Dollar übrig. Wird jedoch eine Million Dollar eingefahren, muss der Entwickler künftig 30 Prozent an Apple abführen. Im Folgejahr blieben von den 999.000 Dollar somit nur noch 699.000 Dollar übrig und es müssten in der Provisionsklasse von 30 Prozent mehr als 1,2 Millionen Dollar erwirtschaftet werden, um wieder auf den Betrag von 849.000 Dollar zu kommen.
Entwickler von gut laufenden Apps dürften künftig somit verstärkt zum Taschenrechner greifen. Unter Umständen zahlt es sich nämlich enorm aus, wenn man gegen Jahresende auf weitere Einnahmen verzichtet, um die Schwelle zur höheren Provisionsstufe nicht zu überschreiten. Was im Moment noch Theorie ist, könnte letztendlich erfreuliche App-Geschenke zur Folge haben.