Hinter dem Bieterwettstreit
Netflix gegen Paramount: Das soll mit Warner Bros geschehen
Die in den vergangenen Tagen sowohl von Netflix als auch von Paramount angekündigten, konkurrierenden Übernahmepläne für Warner Bros. Discovery haben es nicht leicht gemacht, den Überblick auf mögliche Konsequenzen zu behalten. Wir wollen die ruhige Wochenmitte dafür nutzen, die beiden zentralen Optionen an dieser Stelle kurze einzuordnen.
Netflix gegen Paramount: Die Pläne
Im Ringen um die Zukunft von Warner Bros. Discovery stehen sich zwei Konzepte gegenüber. Netflix verfolgt den Plan, Filmstudio und Streaminggeschäft zu übernehmen und diese direkt in das eigene Streamingmodell zu integrieren. Ziel ist es, Inhalte stärker auf die eigene Plattform zu konzentrieren und dort zu verwerten.
Gleichzeitig hat Netflix angekündigt, dass das Fernsehgeschäft von Warner Bros. Serien weiterhin an andere Streamingdienste und klassische Sender verkaufen soll. Produkte wie Apple TV Plus, NBC oder CBS würden damit auch künftig mit Produktionen aus diesem Haus beliefert.
Die zahlreichen Marken von Warner Bros. Discovery
Paramount verfolgt einen anderen Ansatz. Das Unternehmen bietet für den gesamten Konzern einen Barpreis an und möchte das klassische Studiomodell mit Kino und Fernsehen fortführen. Damit würde Warner Bros. näher an der bisherigen Struktur bleiben, in der Filme zunächst im Kino starten und Serien für verschiedene Abnehmer produziert werden.
Paramount argumentiert zudem, dass diese Lösung für Aktionäre berechenbarer sei, da sie nicht von der Entwicklung eines einzelnen Streamingdienstes abhänge.
Die Angebote im Vergleich
- Netflix: ca. 83 Milliarden US-Dollar für Studio und Streaminggeschäft von Warner Bros. Discovery. Fokus auf Streaming, Integration in eigene Plattform, Weiterverkauf von Serien an andere Anbieter angekündigt.
- Paramount: ca. 108 Milliarden US-Dollar für den gesamten Konzern, 30 US-Dollar pro Aktie in bar. Fokus auf klassisches Studio mit Kino und Fernsehen, vollständige Übernahme statt Teilverkauf
Die Folgen für Streaming, Kinos und Beschäftigte
Ein zentraler Unterschied liegt in den möglichen Folgen für den Filmmarkt. Unter dem Netflix-Modell würde sich der Schwerpunkt weiter in Richtung Streaming verschieben. Zwar wurden Kinostarts in Aussicht gestellt, doch in der Branche wird erwartet, dass sich die Zeiträume zwischen Kinostart und Streamingverkauf weiter verkürzen. Für Kinos könnte das langfristig weniger planbare Starts bedeuten.
Bei einem Erfolg von Paramount würde das Kinogeschäft voraussichtlich eine größere Rolle behalten. Gleichzeitig gehen Branchenbeobachter davon aus, dass eine vollständige Fusion von Paramount und Warner Bros. zu Überschneidungen in Verwaltung und Produktion führen würde. Dies könnte Stellenabbau nach sich ziehen. Damit stehen sich zwei Risiken gegenüber. Auf der einen Seite der mögliche Bedeutungsverlust der Kinos, auf der anderen Seite der Abbau von Arbeitsplätzen im Studiobetrieb.
Und was wird aus den Zuschauern? Netflix stellt in Aussicht, dass Inhalte gebündelt und für Abonnenten einfacher verfügbar werden. Kritiker verweisen jedoch auf die sinkende Konkurrenz zwischen großen Plattformen und vermuten rasche Preissteigerungen. Paramount betont dagegen die Vielfalt klassischer Vertriebswege, die sich über Kino, Fernsehen und verschiedene Streamingportale verteilt.


Die Frage die ich mir stelle:
Wie viele Menschen gehen (schon heute) noch ins Kino, nachdem ein Film schon 5 oder 6 Wochen läuft? Das werden nicht viele sein – und der Film würde dann Platz für neue Veröffentlichungen machen.
Das Argument von Paramount sehe ich da irgendwie noch nicht.
Kinos haben eher selten das Problem, dass sie keine neuen Filme zeigen können, weil das Programm schon zu voll ist.
Das Problem ist, dass auch in den ersten Wochen weniger ins Kino gehen, wenn man weiß, dass man den Film in 4-6 Wochen schon streamen kann.
Schau einfach mal in die buchungstools von mordernen kinos rein wie voll die sääle sind bei „Älteren“ filmen.
In meinen augen ist die schnelle Vermarktung für das streaming aber keine gute wandlung, seit dem streaming wird nicht so viel geld generiert mit den filmen wie früher als es erst lang in den kino kassen klingelte, dann erstmal auf DVD und BluRay verkauft wurde um dann irgendwann mal im streaming anzukommen. Und das merkt man, die Filmproduktionen sind nicht mehr so hochwertig, klar daheim auf dem fernseher mit soundbar bei 10mbits merkt man das nicht so wie im kino
Das ganze hat auch eine massiv politische Komponente. Der Paramount-Chef Ellison und insbesondere sein Vater sind Trump-Fans. Trumps Schwiegersohn Kushner gehört zu den Geldgebern einer (so es denn dazu kommen sollte) Übernahme von WB. Zu WB gehört auch CNN, die bisher nicht davor zurückschreckten, sich auch kritisch über Trump zu äußern – was diesem bekanntlich überhaupt nicht gefällt. Nach einer Übernahme durch Paramount wäre es vermutlich Schluss mit solcher Kritik.
Früher nannte man das „Gleichschaltung“ …
Nennt man auch heute noch so.
Nennt man heute auch so und wird in Deutschland schon betrieben…
Es geht bei dem Versuch der feindlichen Übernahme von WB durch Paramount doch gar nicht um Filmrechte ö. ä.
Paramount ist Werkzeug eines Finanz-Konglomerates um Trump – einziges Ziel ist die Übernahme des trumpkritischen Senders CNN.
Paramount ist selber nur 14 Milliarden wert, an der Börse.
Das Geld für die Übernahme kommt gerade aus der Trump-Unterstützter-Blase.
Ein sehr großer Anteil von Jared Kushners Investmentfirma Affinity.
Kuschner ist Trumps Schwiegersohn.
Und dafür geben die 108 MRD aus? Merkste selber!
Du redest von Trump ;)
Soll doch Trump sein eigene GEZ aufbauen. Hat er sich von uns abgeschaut
Ich verstehe den Zusammenhang nicht: Kannst du das bitte näher erklären?
Sollte Netflix den Zuschlag erhalten, müsste das Abo zwangsläufig teurer werden. 83 Mrd. $ müssen erstmal wieder eingenommen werden.