Nach Zuckerberg-Extrawurst
Nachrichten zurückziehen: Facebook verspricht neue Messenger-Funktion
Da wir den ganzen Facebook-Schlamassel bereits gestern kurz zusammengefasst haben, versuchen wir uns jetzt kurz zu fassen: Facebook hat die baldige Verfügbarkeit einer neuen Funktion zum Zurückziehen bereits versendeter Nachrichten im Facebook-Messenger angekündigt.
Zwar sei die genaue Funktionsweise noch nicht ausgearbeitet, man arbeite aber bereits an der Umsetzung und werde das neue „Unsend“-Feature in Laufe der kommenden Monate für alle registrierten Nutzer zur Verfügung stellen.
Was nach einer gönnerhaften Dreingabe klingt, mit der Facebook versuchen könnte die erhitzten Gemüter der nachvollziehbar verärgerten Anwender nach dem Daten-Skandal wieder etwas freundlicher zu stimmen, ist hektischer Aktivismus.
Hektische Reaktion auf Zuckerberg-Extrawurst
Der Ankündigung der neuen Funktion vorausgegangen war eine Lösch-Aktion des sozialen Netzes, in dessen Verlauf das Unternehmen die privaten Nachrichten des Facebook-Chefs Mark Zuckerberg aus den Accounts ihrer Empfänger entfernte – eine Funktion, auf die normale Anwender nicht zugreifen können.
Über die stille Entfernung der Zuckerberg-Nachrichten aus den Konten der irritierten Adressaten hatte das Onlineportal techcrunch.com erst gestern unter Verweis auf interne Mitarbeiter E-Mails berichtet. Unter dem Druck der öffentlichen Debatte gestand Facebook die Praktiken daraufhin erstmals öffentlich ein.
Um die Sonderbehandlung des eigenen Chefs zu relativieren hat der Konzern nun die baldige Verfügbarkeit des „Unsend“-Features für alle Anwender angekündigt – bis zu dessen Verfügbarkeit sollen zudem keine Zuckerberg-Nachrichten mehr entfernt werden.
Was schon jetzt sicher scheint: Auch zurückgerufene Nachrichten werden wahrscheinlich nie komplett von den Servern des Unternehmens verschwinden.