Kritik an Apples Steuersparmodell: „Apple zahlt in Europa 8 Milliarden Euro zu wenig“
Apple zahlt in Europa 8 Milliarden Euro zu wenig. Davon ist jedenfalls die Wochenzeitung ZEIT überzeugt und stellt dieser Berechnung zugrunde liegenden Annahmen ansprechend visualisiert online.
Der Konzern ist ein Weltmeister im Steuersparen. In den vergangenen fünf Jahren hat Apple nach eigenen Angaben im Durchschnitt lediglich rund 2,8 Prozent Steuern auf seine Auslandsgewinne gezahlt. In Europa verschiebt der Konzern diese seit Jahren in das Steuerparadies Irland. Legt man die Quote von rund 2,8 Prozent zugrunde, hat Apple für das iPhone statt 9 Milliarden vermutlich etwa 1 Milliarde Euro in fünf Jahren bezahlt.
Beim Blick auf diese Zeilen sollte man allerdings im Kopf behalten, dass Apple hier stellvertretend für eine Reihe weiterer Unternehmen steht. Natürlich ist Apple nicht nur der zugkräftigste Name auf dieser Liste, sondern dürfte wohl auch in Sachen Euro-Umsätze ganz vorne mitspielen. Von den Lücken in den europäischen Steuergesetzen profitieren neben Apple, Google und Amazon allerdings Hunderte weitere Unternehmen und auch diverse Großverdiener aus der Sport- und Unterhaltungsbranche gehen hier mit schlechtem Beispiel voran.
Die ZEIT-Autoren nehmen ihre Rechnung dann auch als nachvollziehbares Argument für eine Neuregelung der Körperschaftssteuer in der EU:
Was wäre, wenn die Gewinne von Apple jeweils in dem Land besteuert würden, in dem sie anfallen? Eine solche Besteuerung will etwa die EU-Kommission erreichen. Sie fordert die Einführung einer koordinierten Körperschaftssteuer. Die Gewinne, die Apple in den einzelnen Mitgliedsländern macht, würden dann zusammengerechnet und nach einem gemeinsamen Maßstab besteuert. Anschließend würden sie anteilig wieder in die Mitgliedsländer zurückfließen.
Danke Alex