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Kritik an Apples Steuersparmodell: „Apple zahlt in Europa 8 Milliarden Euro zu wenig“

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58 Kommentare 58

Apple zahlt in Europa 8 Milliarden Euro zu wenig. Davon ist jedenfalls die Wochenzeitung ZEIT überzeugt und stellt dieser Berechnung zugrunde liegenden Annahmen ansprechend visualisiert online.

geld

Der Konzern ist ein Weltmeister im Steuersparen. In den vergangenen fünf Jahren hat Apple nach eigenen Angaben im Durchschnitt lediglich rund 2,8 Prozent Steuern auf seine Auslandsgewinne gezahlt. In Europa verschiebt der Konzern diese seit Jahren in das Steuerparadies Irland. Legt man die Quote von rund 2,8 Prozent zugrunde, hat Apple für das iPhone statt 9 Milliarden vermutlich etwa 1 Milliarde Euro in fünf Jahren bezahlt.

Beim Blick auf diese Zeilen sollte man allerdings im Kopf behalten, dass Apple hier stellvertretend für eine Reihe weiterer Unternehmen steht. Natürlich ist Apple nicht nur der zugkräftigste Name auf dieser Liste, sondern dürfte wohl auch in Sachen Euro-Umsätze ganz vorne mitspielen. Von den Lücken in den europäischen Steuergesetzen profitieren neben Apple, Google und Amazon allerdings Hunderte weitere Unternehmen und auch diverse Großverdiener aus der Sport- und Unterhaltungsbranche gehen hier mit schlechtem Beispiel voran.

Die ZEIT-Autoren nehmen ihre Rechnung dann auch als nachvollziehbares Argument für eine Neuregelung der Körperschaftssteuer in der EU:

Was wäre, wenn die Gewinne von Apple jeweils in dem Land besteuert würden, in dem sie anfallen? Eine solche Besteuerung will etwa die EU-Kommission erreichen. Sie fordert die Einführung einer koordinierten Körperschaftssteuer. Die Gewinne, die Apple in den einzelnen Mitgliedsländern macht, würden dann zusammengerechnet und nach einem gemeinsamen Maßstab besteuert. Anschließend würden sie anteilig wieder in die Mitgliedsländer zurückfließen.

Danke Alex

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15. Sep 2015 um 11:17 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Eigentlich machen die meisten Menschen nicht anders.
    Wenn ein Geschäft einen Artikel günstiger anbietet rennen auch alle dorthin und wollen sparen. Nach dem selben Prinzip sparen die Konzerne – nur das der Laden ein Staat ist.

    • Richtig!
      Jedoch sind viele Politiker zu faul zum Arbeiten, Geld bekommen sie ja auch ohne was dafür zu tun wie man sieht. Bestes Beispiel wäre jetzt unser netter Ex-Präsident Wulf :D
      Aber ganz ehrlich, warum ist es so schwer ein Gesetz einzuführen, dass besagt, wenn man in Deutschland was verkauft zahlt man auch hier die Steuern (unabhängig vom Sitz der Firma).

      • Denken hilft! Wenn Frau Merkel und Herr Schäuble nicht nur an meinem Gehalt mitverdienen sondern auch an all meinen Ausgaben und dann noch daran, daß ausländische Firmen mir etwas verkaufen, dann werden die ausländischen Firmen wohl nicht auf ihren Gewinn verzichten wollen sondern einfach die Preise erhöhen und das dann auf Frau Merkel und Herrn Schäuble schieben.
        Klar soweit?
        Sage mir jemand einen triftigen Grund, warum die beiden an Apple mitverdienen sollen, außer, daß sie es einfach vorschreiben und sich damit stehlen..?!

    • Man sollte aber erwähnen, dass es sich hier um die Gewerbesteuer handelt, die Apple auf ihre Gewinne abführen muss.
      Geht mal auf den Apple Store im Internet und spielt mal ne Bestellung eines iPhone 6S 64GB durch, da steht dann: 849€ darin enthalten sind (eine Zeile darunter) 136€ Steuer, das sind die 19% MWSt, die der deutsche Fiskus einstreicht! Also finde ich diese Überschrift recht provokativ, denn Apple zahlt m.e. sehr wohl Steuern an Deutschland!

      • Aber Umsatzsteuer bezahlst du als Kunde und nicht Apple.

      • das ist so nicht ganz richtig, die Mehrwertsteuer ist ein reiner Durchlaufsposte, d.h. wird immer vom Endkunden bezahlt…

      • Man man man… die MWSt zahlst Du und nicht Apple!

      • Leider zu kurz gedacht.

        1. Die MwSt wird zwar durch Apple abgeführt, aber durch den Kunden bezahlt. Das ist ja nicht die Steuer auf den Gewinn!

        2. Apple ist vorsteuerabzugsberechtigt. D.h. die auf eingekaufte Waren und Dienstleistungen gezahlte MwSt (hier eher USt) wird mit der durch Apple auf den Endkundenrechnungen ausgewiesenen MwSt verrechnet. Nur die Differenz muss tatsächlich gezahlt werden. Die iPhones werden dann zu einem nahe am (Netto-)Endkundenpreis von der irischen Apple-Gesellschaft an die deutsche Apple-Gesellschaft verkauft. Die anfallende EU-USt zählt dann zur Vorsteuer. Da beide Nettopreise nahe beieinanderliegen, ist auch die Differenz zwischen Vorsteuer und USt/MwSt klein. Also nix mit 19%.

        Auf diese Art fällt der wesentliche Gewinn dann in dem Land mit der niedrigsten Körperschaftsteuer an. Hier also Irland. Da wird es dann tatsächlich nur koordiniert laufen können. Also die europäische Körperschaftsteuer anhand der in den einzelnen Ländern verkauften Einheiten verteilen. Den Verrechnungspreis kann Apple ja m.o.w. frei festlegen.

      • Yup, Hagbard hat’s verstanden. Die MwSt. bzw. USt. für den Unternehmer läuft durch. Etwas tatsächlich „abgeben“ von meinem Gewinn muss ich als Unternehmer nur mit meiner ESt. und GewSt.
        Was viele ja übrigens auch nicht checken, wenn Sie die US$ Preise mit unseren Preisen in Deutschland vergleichen: In den USA (und auch CAN) sind die Preise immer OHNE sales tax oder VAT ausgezeichnet. Je nach Staat kommt da dann noch diese, mit unserer MwSt. vergleichbare Abgabe DAZU. Somit ist Apple in den USA nicht unbedingt immer günstiger als bei uns.

      • Umsatz – Kosten = Rohertrag
        Rohertrag – Steuern = Gewinn
        Es geht um die Steuern die beim Rohertrag fällig werden (werden an Irland gezahlt weil dort der Sitz von Apple ist) und nicht um die Umsatz-/Mehrwertsteuer.

  • Don’t hate the player, hate the game.
    Man muss es den Unternehmen halt schwierig bis unmöglich machen Steuern geschickt zu sparen. Zum Beispiel mit dem Vorschlag der EU-Kommission.
    Auch schön übrigens dass die Zeit mal wieder mit Apple titelt aber wahrscheinlich nur in einem Nebensatz erwähnt dass auch andere Unternehmen die selben Tricks anwenden. Einfach nur damit es mehr Leute lesen. Ehrliche, ernsthafte und objektive Berichterstattung ist heute echt selten

  • So schlimm das nicht (ausreichend) Steuern zahlen ist, so ist doch die EU beziehungsweise die einzelnen Länder selbst schuld. Denn mal ehrlich, niemand würde hier seinen Lohn versteuern, wenn er in Irland nur einen Bruchteil zahlen müsste.

  • Es ist zwar richtig, dass die eu schleunigst eine Steuerreform einführen sollte, um diese steueschlupflöcher zu stopfen; aber es ist falsch , dass Apple zu wenig zählt: Apple zahlt im Moment genau das, was die momentanen Gesetze fordern! Punkte! Und zum hundertsten Male: würde Apple nicht diese steueschlupflöcher nutzen, könnten Aktionäre klagen!!

    • Die Aktionäre wissen nichtmal wieviel Apple Watches verkauft wurden. Wie im himmels Willen sollen die wissen wie Apple exakt versteuert und dann auch noch ggf. dagegen klagen.

    • Das mit der Klage ist ein gern zitierter Satz von Apple, aber er stimmt meines Wissens nicht.

      • Auch das ist halt wieder Auslegungssache: Eine AG hat im Interesse der Aktionäre zu handeln. Ein Unternehmen verfolgt immer eine Gewinnabsicht.
        Daher kann man schon Argumentieren, dass (solange rechtskonform) eine Gewinnmaximierung anzustreben ist.
        Da Steuerflucht leider nicht geächtet wird sondern noch immer genauso gefeiert wird wie Massenentlassungen wird man da mit Apellen ans Gewissen und der sozialen Gerechtigkeit nicht weit kommen.
        Und so lange Unternehmen ihre Gewinn mit (imaginären Verlusten) mindern können, werden die hellen Köpfe bei GoldmanSachs, PwC und wie sie alle heißen, auch weiterhin ihre ‚kreativen Lösungen‘ verkaufen.. (Stichwort: Double Irish with a Dutch – nein, das ist kein pr0n)

        Besonders abgefahren: Da Apple die Gewinne aus Irland nicht ohne Steuerfälligkeit ‚in die USA schaffen‘ kann, ist es günstiger, dort Kredite aufzunehmen…

      • Och die nehmen nicht nur in den USA Kredite auf. Letzten Donnerstag haben sie 2 Bonds a 1 MRD Euro gebracht. Euros kann man nie genug haben ;) Oder man kann diese Schulden dann wieder mit den Gewinnen verrechnen. Who knows.

    • iSpeedy, warum musstest du mit deinem Halbwissen hier her kommen?

  • Es wird Zeit, das dieses Steuermodell ausgetrocknet wird, nicht nur für Apple natürlich. Bei den bevorstehenden Aufgaben in Deutschland und Europa braucht der Staat jeden Euro, und es ist nicht einzusehen, das mal wieder alles von den Klein- und Mittelständischen Betrieben und den ’normalen‘ Steuerzahlern geblecht wird.
    Das kann doch alles nicht wahr sein. In den USA gab es schon mal Steuersätze die weit über 50% hinausgingen. Aber die elende Neoliberalismus zerstört an allen Ecken die soziale Marktwirtschaft. Konzerne beherrschen uns.
    Politik muss endlich was tun !!!

  • Man kann es eigentlich keiner Firma verübeln. Jeder Privatmensch versucht auch zu vermeiden, was er vermeiden kann. Es liegt hier am Staat bzw. der EU, dieses legale Schlupfloch zu schließen.

  • Apple sollte die eingesparten Steuern aus Irland dafür verwenden, um die See rund um GB von der Verklappung (unfassbar, aber wahr) von atomaren Abwässern (Plutonium) zu schützen. Dann kann Apple von mir aus soviel Steuern sparen wie sie wollen. Apple hat doch bekanntermaßen einen Faible für Britanien und Umgebung.

  • Wieso daran was verändern? Dann müsste man ja in der EU zusammenarbeiten. Finanziell! Schrecklich! Lieber weiter auf nationale Partikularinteressen setzen und über zu wenig Geld jammern. Hat sich ja bewährt. /Ironie off

  • Steuern sparen hin oder her, hole ich mir jetzt das S6 Plus oder das S6? Das ist hier die Frage

    • Ich persönlich habe mich für das 6S entschieden. (Oder willst du ein Galaxy S6? ;D)
      Der Hauptgrund war, dass der „Power“-Button viel zu hoch liegt. Wenn man das Gerät normal in der Hand hat, muss man umgreifen um ihn zu erreichen. Bei anderen, teils noch größeren Smartphones, ließ sich dieser deutlich leichter erreichen. Irgendwie ging damit auch eine leichtere Bedienbarkeit einher. Ich zumindest fand das 6S Plus irgendwie insgesamt nicht ganz stimmig.
      Schaus dir doch mal im Laden selbst an.

    • Die Frage kannst nur du dir beantworten :D
      Ich hatte anfangs das 6er da ich das 6+ viel zu groß fand, aber nachdem ich eine Woche auf das 6er verzichten musste und gezwungen war ein 6+ Übergangsgerät zu nehmen, habe ich das 6er nach dem wiedereintreten direkt für das 6+ verkauft.
      Nimm dir Zeit und guck dir beide in Ruhe an.

  • Nicht Apple zahlt die Steuer, sondern der Käufer (Du, andere und Ich).

  • Wer zahlt von sich aus Steuern. Wenn das so wie es ist nicht in Ordnung ist, ist die Politik geformt, die Gesetze entsprechend zu machen. Das Argument mit der in Deutschland von uns allen gezahlten erheblichen MwSt., die Apple natürlich 1:1 ans Finanzministerium zahlt, sollte in einem ordentlich recherchieren Artikel in einer renommierten Zeitung schon zur Sprache kommen. Oder geht es dabei wieder einmal nur darum, mit Apple und unfairen Nachrichten Klicks zu erzeugen?

    • Die Mehrwert- genannte Umsatzsteuer, die zu zahlen Apples Endkunden nicht vermeiden können, ist überhaupt kein Argument in dieser Diskussion – außer vielleicht für die Leute, die auch schon Hoeness frei von Strafe sehen wollten, weil der ja so nett war und Hilfsorganisationen gespendet hat.

      Wenn ich jemanden brutal zusammenschlage und am gleichen Tag dafür aber auch einer Oma über die Straße helfe, ist deswegen nicht alles wieder gut.

  • Nun, ich hoffe diese Schlupflöcher werden bald gestopft. Es geht nicht an, dass solche und andere Firmen dieser Liga kaum Steuern zahlen!!! Auch wenn es „legal“ ist – es ist unmoralisch!
    Als „kleiner“ Bürger hat man keinerlei Möglichkeiten dieser Art – wehe, man macht mal einen Fehler in der Steuererklärung, dann steht sofort die Steuerfahndung wegen 80€ vor der Tür. Und Firmen wie Apple? Selbst wenn diese Schlupflöcher mit neuen Gesetzen gestopft werden sollen, wird es genug Politiker/Lobbyhuren geben, die sich von denen in den Axxxx fxxxxx lassen, wenn die Kohle stimmt und dann etliche Zugeständnisse machen… Wie gesagt, es geht nicht nur um Apple, sondern um fast alle grossen Konzerne.

  • Finde ich witzig wenn sich da über die Firmen (oder eher die eine böse: Apple) aufgeregt wird! Daran sind wohl eher die Politik und dessen Wähler schuld! Wenn man Jahr für Jahr CDU/CSU wählt ändert sich an solchen Praktiken auch nichts… Die Schlupflöcher im Gesetz (Double Irish With a Dutch Sandwich) sind seit Jahren bekannt. In dem System, in dem wir leben hätte Apple wahrscheinlich nicht mal die Chance mehr Steuern zu zahlen, selbst wenn sie wollten. Denn dann würden sie von Ihren Aktieninhabern verklagt werden.

  • Dieses „macht ja jeder, also nicht so schlimm“ -Gelaber geht mir echt auf den Zeiger! Wann versteht ihr endlich, dass Steuervermeidung im großen Stil nicht besser ist als Steuerhinterziehung, denn nichts anderes ist es! Da werden künstlich hohe interne Verrechnungspreise angesetzt, die fern jeder Realität sind! Da werden Fluggesellschaften für die Vorstandsflugzeuge auf den Caymans gegründet (VW), deren Flugzeuge dort noch nie eine Landebahn gesehen haben!

    Eine Gesellschaft kann nur dann gerecht sein, wenn sich jeder nach seinen Möglichkeiten einbringt. Wenn sich aber die Leistungsfähigsten aus dem System verabschieden, dann wird letztendlich die Demokratie in Frage gestellt.

    Apple als eines der größten Unternehmen der Welt und einer der größten Steuervermeider steht hier zurecht im Schaufenster, auch wenn sich die Liste noch sehr lange fortsetzen ließe.
    Das Groteske daran ist ja auch noch, dass sie die Gelder aus Irland nicht rausbekommen, denn dann wird es steuerpflichtig.

  • Das ganze Steuer ist ja ein murgs. Das geht schon in Deutschland los wo jede Gemeinde Unternehmen verschiedenste Modelle anbietet. Dies geht auf EU Ebene auch. Dies heisse ich nicht gut, doch Hand aufs Herz wer von uns würde das nicht auch tun bzw. tut dies?

  • Deutschland und die EU sollten endlich die Steuern senken! Dann müsste man nicht ins Ausland abwandern. 33 % Steuern wie in DE ist schlicht zuviel!

  • Ich finde es wieder erstaunlich wie Apple hier verteidigt wird. Apple hat die Steuergesetze in Europa nicht gemacht sondern die Politik. Apple macht nichts illegales sondern nutze die vorhandenen Gesetzte nur geschickt zu seinem Vorteil. Andere machen es auch. Das ist alles Richtig.

    Richtig ist aber auch, dass die Konzerne durch ihre Lobbyarbeit sehr wohl starken Einfluss auf die Politik und die Gesetzgebung nehmen. Das mach Apple nicht alleine und vielleicht auch am stärksten, aber Apple macht es auch. Das die Gesetzte so Unternehmerfreundlich sind, ist also kein Zufall sondern die Konzerne haben durchaus ihren Teil daran.

    Richtig ist aber auch, dass die Sparkonstrukte nicht „einfach so“ zu haben sind. Man muss durchaus Energie und Aufwand in die entsprechende Ausrichtung seines Geschäftes stecken um die Vorteile nutzen zu können.

    Richtig ist aber auch, dass Apple auch als börsennotiertes Unternehmen mit allen Pflichten gegenüber seinen Anlegern nicht verpflichtet ist diese Tricks zu verwenden. Das ist eine absolut freiwillige Entscheidung. Die 8 Milliarden mehr oder weniger machen bei Apples sonstigen Umsätzen nicht allzu viel aus.

    Man muss nicht jeden Vorteil der sich einem bietet schamlos und rücksichtslos zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Wenn ich neben einer alten und schwachen Dame am Bahnsteig stehe, KANN ich diese zur Seite drängen und mir mit meinen schnelleren Beinen den letzten freien Platz im Zug sichern. MUSS ich das? Wohl kaum? Habe ich „richtig“ gehandelt wenn ich mich ohne Rücksicht auf andere Dinge setzt? Wohl kaum? Ist hier die Bahn schuld, weil sie keine passenden Regeln erlassen hat, die alten Damen den Vortritt lassen? Wohl kaum.

    Warum wird hier also ein Konzern in Schutz genommen, der moralisch gesehen nichts anderes macht als die EU zu bestehlen? OK, Apple ist dabei nicht schlechter als Andere, aber ist das wirklich ein Maßstab?

  • „Demokratie ist dann wieder hergestellt, wenn sich die Regierung in den Händen der Reichen befindet.“
    (Winston Churchill)

    Insofern man das Demokratie-Theater in Brüssel und Straßbourg als Quasi-Schulterschluss zwischen Parlamentarier (Volksvertreter!) und Lobbyist betrachten kann, wird der reale Steuervorteil der Big Player perspektivisch nur in eine Richtung tendieren – nach oben!

    • Du beschreibst mit diesem populistischen Blödsinn sicherlich das linke Spektrum der Parteien? Nein? Oh! Und wenn du über Lobbyisten sprichst, denkst du sicherlich an Greenpeace oder AI? Nein? Oh!

      Demokratien zu beschreiben ist dann doch etwas komplexer: Es waren eben immer schon Anti-Demokraten, die Parlamente als „Quatschbude“ oder, in seiner aktuelleren Variante, als „Demokratie-Theater“ diskreditierten.

      • Ich interpretiere Deinen Kommentar so, dass Du Dich in Brüssels Beschlüssen verwirklicht siehst? Nein? Oh! Falls ja, okay – ich nicht. Das sollte für Dich als offensichtlicher Demokratieexperte ja auch okay sein.

      • So interpretiert dann wohl, wer auf komplizierte Fragen einfache Antworten sucht.

  • Und dann wird dein Produkt teurer, weil Apple sicher nicht auf den Gewinn verzichtet und du trauerst den lobbyhuren hinterher.

  • ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Niemand zahlt freiwillig mehr Steuern als er muss. Wenn die Vermeidung legal möglich ist, darf sich niemand beschweren. Ansonsten wäre es eine freiwillige Spende, die dann ja auch absetzbar wäre…:-)

    • Niemand behauptet, dass die Steuervermeidungs-Strategien von Amazon, Apple, MS, Ikea, Daimler, Eon, etc.pp. illegal wären: Es ist ja gerade der Clou, die verschiedenen Ansätze nationaler Gesetze so geschickt zu verknüpfen, dass am Ende so gut wie keine Steuern mehr zu zahlen sind. Clever, sagen die einen, und hochgeachtet die Kaufleute und Juristen, die das aushecken.

      Steuergerechtigkeit aber, eine der Säulen unserer Demokratien, bedeutet das gerade nicht, wenn die Lasten der Infrastruktur von Mittelständlern und Arbeitnehmern zu schultern sind, die unter der Last immer öfter zusammenbrechen: Pleite gehen, weil ihnen diese Möglichkeiten nicht offen stehen und Wettbewerb gerade nicht unter gleichen, fairen Bedingungen stattfindet.

      15 Minuten, die sich wirklich lohnen: Der NDR-Journalist Christoph Lütgert über „Luxemburg: Die Oase der Steuervermeider“ (das ist übrigens die Adresse, über die ihr eure iTunes-Rechnungen erhaltet): https://www.youtube.com/watch?v=8lIaofma9aw

  • Leute, das Verhalten von Apple & Co ist völlig legal und auch moralisch nicht zu beanstanden. Wenn die Politik zu doof ist innerhalb Europas ein einheitliches Steuersystem umzusetzen, kann man den Unternehmen keinen Vorwurf machen. Wer als multinational tätiger Unternehmer nicht so verfahren würde ist ein Depp. Von euch läuft auch keiner mit einem offenen Portemonnaie durch die Gegend und lässt Schäuble mal richtig reingreifen. Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist (Lukas 20.25)

    • „völlig legal…“ RICHTIG
      „moralisch nicht zu beantanden…“ FALSCH

      Man muss nicht jeden Vorteil der sich einem bietet schamlos und rücksichtslos zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Wenn ich neben einer alten und schwachen Dame am Bahnsteig stehe, KANN ich diese zur Seite drängen und mir mit meinen schnelleren Beinen den letzten freien Platz im Zug sichern. MUSS ich das? Wohl kaum? Habe ich „richtig“ gehandelt wenn ich mich ohne Rücksicht auf andere Dinge setzt? Wohl kaum? Ist hier die Bahn schuld, weil sie keine passenden Regeln erlassen hat, die alten Damen den Vortritt lassen? Wohl kaum.

      Warum wird hier also ein Konzern in Schutz genommen, der moralisch gesehen nichts anderes macht als die EU zu bestehlen? OK, Apple ist dabei nicht schlechter als Andere, aber ist das wirklich ein Maßstab?

    • @Jorck: Wenn die Politik „zu doof“ ist… – OMG, ist DAS DOOF!

      Du weißt schon, das Du ein ziemlich „schlichtes“ Verständnis von der Welt im allgemeinen und der Politik im besonderen hast? (Das war die am wenigsten beleidigende Form, Dir das zu sagen, die ich auf die Schnelle gefunden habe.) Aber halt – das KANNST Du ja gar nicht wissen, denn wenn Du IN DER LAGE WÄRST, das zu wissen, WÄRE Deine Weltsicht ja nicht so schlicht…

      Mein Vorschlag, nur für Dich: Die Bundeswehr marschiert – mit DIR an der Spitze – in Irland ein und zwingt die irren Iren, ihre Steuergesetze zu ändern… Und in der Schweiz… Und in … (Wo liegen eigentlich die Cayman-Inseln?)

      „Jeder möge hingehen und sein Innerstes nach Außen kehren, auf das jeder erkennen kann, wer ein Simpel ist. Darum sei das Internet und insb. dieser Blog gepriesen unter den Völkern.“ (Ich 08.15)

      • Wer mich kennt, beleidigt mich nicht – und wer mich nicht kennt, kann mich nicht beleidigen. Im übrigen besitze ich das Talent, mich in meiner Wortwahl, der meines Umfelds anzupassen. Sie wissen schon, lieber Herr WePe, man kann sich dumm stellen, andersherum wird es schon schwieriger. Im übrigen liegt es mir fern in diesem Forum einen akademischen Diskurs zum Thema europäischer Fiskalpolitik zu führen, zumal sich Ihnen, der Kern des Problems nicht tatsächlich erschließt.

  • @News
    Man hätte ruhig erwähnen können, das Amazon seit Mai in Deutschland Steuern zahlt.

    Wem die Steuern zu hoch sind soll halt abwandern, interessiert mich nicht die Bohne. Ein Land lebt nun einmal von Steuern und wem die „Gegenleistung“ zu wenig ist muss halt die Konsequenz ziehen. Pauschale Floskeln sind schnell geschrieben, aber oft einfach utopisch. Ich finde nicht alles perfekt, genieße aber sehr wohl den Wohlstand in diesem Lande, ich habe fertig!

  • Apple zahl genau die Steuern, die von Ihnen als Konzern verlangt. Sie zahlen viel Geld für Steueranwälte, die exakt die Schlupflöcher bedienen die steuerlich legal sind. Nicht nur Apple sondern auch Google, Microsoft usw. machen es EXAKT genauso. Wenn also jemand handeln sollte dann die EU mit seinen Mitgliedsstaaten. Ich sage nur…selber schuld! Wer unfähig ist Entscheidungen zu treffen muss sich nicht wundern wenn er vor einem schlechten Ergebnis steht. Meine 5 cent…

  • In Irl. arbeiten ca 4000
    Leute für Apple, Tendenz steigend.

  • Mein Reden: Die Leute, die sich über die Kosten für Flüchtlinge aufregen, sollten sich lieber über die Steuerflüchtlinge (bzw die zugrunde liegenden Gesetze, die von den Lobbyisten diktoiert wurden) aufregen.
    Damit wäre dem Bundes-Haushalt viel mehr geholfen.

  • nur 1 Satz:
    „Wenn man den Durchschnitt dieser Sätze bildet und mit den jeweiligen nationalen Marktanteilen im Smartphone-Markt abgleicht, kommt man auf einen Steuersatz von rund 27 Prozent.“

    glauben die ernsthaft, jemand würde zu diesem steuersatz noch geschäfte machen wollen???

    • @Robo.Term: Natürlich nicht – außer den Klein- und Mittelbetrieben natürlich…

      Wer würde für 73% der heutigen Gewinne in Europa noch Smartphones verkaufen wollen? Wer würde schon 27 % seiner Gewinne abgeben, wenn er stattdessen auch NICHTS verkaufen und so GAR KEINE GEWINNE machen könnte? Und nicht auszudenken, wenn Tim Cook statt einer Prämie im Wert von 50 Mio. Dollar nur eine im Wert von 36,5 Mio. Dollar erhalten hätte – da schmeißt DER natürlich sofort die Brocken hin! Würde jeder machen…

      GOTT (bzw. DIR) sei Dank hast Du das erkannt, uns alle gewarnt und so gerade noch den Untergang des Abendlandes verhindert! Puh, das war knapp…

  • Zahlst Du mehr Steuern als Du musst? Die Vorwürfe sollten sich an die Gesetzgeber richten, die das den großen Konzernen erst ermöglichen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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