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8 bis 12 Milliarden jährlich

Klage fördert zutage: Apple-Hardware löst jede zweite Google-Suche aus

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32 Kommentare 32

Für wie relevant der Suchmaschinen-Anbieter Google seinen Platz als Standard-Suchmaschine auf iPhone, iPad und Mac einstuft, haben die riesigen Summen unterstrichen, die Google Apple dafür in den vergangenen Jahren überwiesen hat. Da nur wenige Nutzer die Standard-Suchmaschine auf ihren Geräten ändern beziehungsweise überhaupt wissen dass dies möglich ist, ist der Platz als Standard-Provider Gold wert.

Tim Cook Hbo

Cook rechtfertigt Google-Kooperation 2018 | Bild: HBO

Damit, dass Apple-Geräte für jede zweite Google-Suchanfrage verantwortlich zeichnen und Google entsprechend massive Werbeumsätze bescheren, rechneten jedoch auch die rosigsten Prognosen nicht.

Die Zahlen aus 2019 hat eine aktuelle Klage des amerikanischen Justizministeriums zutage gefördert, die am Dienstag gegen den Suchmaschinen-Betreiber eingereicht wurde und die Legalität der von Google getroffenen Absprachen in Frage stellt.

Der Suchmaschinen-Deal soll demnach so relevant für Google gewesen sein, dass ein Aussetzen der Partnerschaft Google-intern als „Code Red“-Szenario beschrieben worden sei. Eine Wichtigkeit, die sich auch dem Personal ansehen lässt, das mit dem Aushandeln der Eckdaten betraut war. So wurden die Gespräche über den Platz der Standard-Suchmaschine auf Apples Geräten direkt zwischen Apple-Chef Tim Cook und Googles CEO Sundar Pichai geführt.

Im Anschuss an deren letztes Treffen 2018 soll ein ranghoher Apple-Mitarbeiter seinem Google-Kontakt geschrieben haben: „Unsere Vision ist, dass wir so eng zusammenarbeiten, als wären wir ein Unternehmen“.

Die gesamte Klageschrift steht als 64 Seiten starkes PDF-Dokument zum Download bereit.

8-12 Milliarden jährlich

Nach Einschätzungen des Justizministeriums soll Apple jährlich 8-12 Milliarden US-Dollar von Google für den Platz der Standard-Suchmaschine erhalten. Die genaue Zahl und weitere Details zum Arrangement der beiden Mega-Konzerne dürfte im Laufe des Verfahrens ans Tageslicht gespült werden.

Erst im November 2018 rechtfertigte Tim Cook den Suchmaschinen-Deal mit Google in einem Interview.

Klageschrift

Auszug aus der Klageschrift

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21. Okt 2020 um 15:32 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • „Unsere Vision ist, dass wir so eng zusammenarbeiten, als wären wir ein Unternehmen“

    Gruselig…..wenn man sich überlegt, dass viele Apple User sich deshalb für Apple entscheiden, weil sie sich vor der Datenkrake Google zumindest teilweise schützen wollen. In der Hinsicht unterscheidet sich Apple hoffentlich auch weiterhin von Google.

    • Als ob. Apple ist auch eine Datenkrake. Sie nutzen die Daten nur anders und viel geben sich als „die Guten“. Sind aber im Sammelverhalten viel intransparenter.

      Bei Google ist relativ eindeutig was in etwa wofür und wie genutzt wird. Es dient der Anzeige zielgerichteter Werbung etc.

      Bei Apple werden die Daten dazu genutzt um den Appstore noch profitabler zu gestalten, neue Geschäftsfelder zu Akquirieren, usw. du glaubst doch nicht, dass Apple aus reiner Nächstenliebe und Spaß am Programmieren Apple Maps gelauncht hat?
      Und wie ernst Apple es mit dem Datenschutz meint, ist spätestens seit der E-Mail Lücke klar, die gefühlt Jahre nicht gefixt wurde während nach einem Jailbreak das nächste Update sofort kommt. Beim einen geht es um Userdaten, beim anderen geht es um Kontrollverlust. Das zeigt doch ganz klar die Prioritäten.

      • Torsten Bernard

        Unsinn.

      • „ Bei Google ist relativ eindeutig was in etwa wofür und wie genutzt wird. Es dient der Anzeige zielgerichteter Werbung etc.“ tut mir leid aber diese Annahme ist sehr naiv. Auch bei Google ist völlig unklar welche Daten über uns gesammelt werden und zu welchen Zweck, der sicherlich über personalisierte Werbung weit hinausgeht, die Daten verwendet werden. Weder Google noch Apple sind hier transparent allerdings unterscheiden sich die Geschäftsmodelle der beiden Firmen eklatant von einander.

      • Quellen und Belege für diesen Nonsens hast du, ja?

    • Wer selbst dann, wenn ihm schwarz und weiß vor Augen geführt wird, dass 15 bis 20 Prozent (!) von Apples Nettogewinnen daraus stammen, die eigenen Kunden freiwillig an die ach so böse Datenkrake Google „auszuliefern“, noch immer nicht gemerkt hat, dass Datenschutz für Apple auch nur Marketing ist, wird Apples Produkte doch eh weiterhin nutzen, egal was tatsächlich mit den eigenen Daten geschieht.

      Apple hat bei dem Thema ewig gepennt, da hatte Android schon eine umfangreichen Zugriffsverwaltung für alle möglichen Daten. Weshalb man Apple heute blind sämtliche Datenschutzversprechen abnimmt, ist mir schleierhaft. iCloud haben sie ja noch immer nicht gegen die ISO 27701 auditieren lassen, da war die Konkurrenz deutlich schneller (Microsoft und Google haben die Zusatzzertifizierung für die Datenschutztools ihrer Clouddienste schon). Aber wenn Apple sagt, dass sie Datenschutz ernst nehmen, dann muss man das ja nicht extern prüfen lassen, es wird schon stimmen!

      Auch sollte man sich mal zurückerinnern, dass der Grund, weshalb Apple und Google heute nicht mehr gegenseitig Posten in ihren Aufsichtsräten besetzen, die bereits vor Jahren drohenden kartellrechtlichen Untersuchungen waren. Dann überrascht die Aussage, dass man handeln wolle, als wäre man ein Unternehmen, nämlich auch nicht mehr. Eric Schmidt stand noch bei der Präsentation des iPhones mit auf der Bühne, seitdem hat sich hinter den Kulissen wohl nicht allzu viel geändert. Apple hat es aber geschafft, dass die Kunden die engen Verflechtungen mit Google vergessen/ausgeblendet haben und einen der de facto besten Geschäftspartner heute als vermeintlichen Gegner wahrnehmen. Das Talent zur Realitätsverzerrung sagte man ja in erster Linie Jobs nach, aber offensichtlich funktioniert es auch ohne ihn noch sehr gut.

  • Irre was da für Summen im Spiel sind, die sich ja dann auch noch rentieren müssen für Google

  • also ich habe keine Schuld ! ;) Nutze schon jahrelang die Ente. :D

    • Nur wenn man mal die Suchergebnisse von duck und google gegenüberstellt, dann ist man ganz schnell wieder bei google.
      Eine solche Datenbasis von google kann man nicht mal so eben „nachmachen“.

      • Hab keine Sekunde darüber nachgedacht, jemals wieder zu Google zurückzukehren. Bin jetzt fast zwei Jahre bei Duck Duck Go. Wenn ich nun in seltenen Fällen doch mal Google zum Vergleich heranziehe, finde ich die Ergebnisse merkwürdig bis zweifelhaft und das Design erscheint mir dodgy.

    • Die Ente oder den Pinguin nutze ich nicht, bleibe bei Apple, aber ich habe Google quasi komplett ausgeschlossen. Ganz geht das leider nicht, denn sonst blockiert iOS wie auch macOS. Auch interessant zu sehen (übrigens all das über Firewall).

  • Schon beachtlich, dass jede 2te Suche bei Google, über ein Apple Gerät kommt und das obwohl iPhone und auch Macs in der deutlichen Unterzahl sind gegenüber Android Smartphone und Windows Rechner.

    • IRONIE mit etwas Sarkasmus.

      Apple User haben mehr Zeit zum Googeln.
      Da sie nicht ständig formatieren müssen.
      Oops bin Ü50 – Was Ich früher formatiert habe. LOL

      Schönen Abend

    • Ich hab den Artikel 2x gelesen und es nicht gefunden. Ich vermute aber mal, dass man sich auf die Anfragen in den USA bezieht. Und dort hat Apple mit dem iPhone einen Marktanteil >50%. Dann würde das schon Sinn machen. Bei Tablets vermutlich einen Anteil >70%. Aber wie gesagt, lediglich Vermutung.

      • Da könntest du recht haben, die Headline wie sie hier genutzt wird. Könnte aber in eine andere Richtung gehen.

  • Torsten Bernard

    „Nach Einschätzungen des Justizministeriums soll Apple jährlich 8-12 Milliarden US-Dollar von Google für den Platz der Standard-Suchmaschine erhalten.“
    Zu diesen „Einschätzungen“ kommt Bernstein auch. Wer da wohl von wem abschreibt? Oder ist etwa Märchenonkel Mark Gurman die Quelle?

  • Ich finde es andersrum ja viel erstaunlicher: dass Firmen bereit sind, so viel Geld für Werbung auszugeben sodass Google, Facebook und co davon (sehr gut) leben können.
    Jetzt in der Pandemie zumindest werden einige Firmen Ihren Werbeetat zurück geschraubt haben.
    Ich kann das Werben der Firmen zwar prinzipiell nachvollziehen, aber in dem Umfang und dem Maße wie es stattfindet- das geht an meinem Verständnis vorbei und manchmal habe ich eine richtige Abscheu gegen diese Art der Manipulation.

  • Naja, leicht verdientes Geld, Man bietet den Kunden das was sie eh wollen und bekommt noch Geld dafür.
    Google ist nunmal die beste Suchmaschine. Genauso wie Google Maps die beste Kartenapp für den Alltagsgebrauch ist. Und das haben die Nutzer durch die Nutzung der immer gleichen Anwendungen selbst verursacht.

  • ahh… deshalb muss ich so viel nervige Werbung auf Youtube ertragen :-)

  • Wenn Google nicht Standard Suchmaschine wäre, wüssten die Leute eher wie man das umstellt.

  • Google nutze ich als Suchmaschine schon seit Jahren nicht mehr. Anfangs habe ich ab, wenn ich bei DuckDuckGo nicht schnell fündig wurde für einzelne Suchen gelegentlich mein Glück dann bei Google gesucht. Doch bin ich bei Google auch nicht weiter gekommen als bei DuckDuckGo (ich hasse diesen bescheuerten Namen). So habe ich diese gelegentlichen Wechsel für einzelne, schwierige Suchen inzwischen vollkommen sein gelassen.

    Wenn man Google nicht nutzt, sammeln sie (wahrscheinlich/hoffentlich) auch keine Daten.

  • Ist Google überhaupt noch eine Suchmaschine? Wenn ich mit entsprechenden Suchbegriffen gezielt nach Informationen zu einem Produkt suche, sind die vermeintlichen Suchergebnisse zu fast 100% irrelevant. Fast nur Einträge von online Shops oder als fake Blogs getarnte Werbung.

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