Ab August im Handel
IKEA SYMFONISK ausprobiert: Im Test teils billig, teils brillant
In genau einer Woche starten die von langer Hand angekündigten SYMFONISK-Lautsprecher in den Verkauf; heute dürfen Medienvertreter erstmals über ihre Erfahrung mit den vorab verteilten Rezensionsexemplaren berichten – unsere fallen ambivalent aus.
Tischleuchte und Lautsprecher starten in einer Woche
Um das Fazit kurz vorweg zu nehmen: Mit dem rechteckigen Regallautsprecher ist den Partnern IKEA und Sonos ein großer Wurf gelungen. Hier wird die Technik des populären Sonos Play:1 zum unschlagbaren Festpreis von 99 Euro angeboten.
Anstatt der Touch-Steuerung und der Sprach-Assistenten, die Sonos in den zurückliegenden Monaten als Premium-Merkmale der eigenen Lautsprecher herausarbeitete, setzt das IKEA-Modell (glücklicherweise) wieder auf schlichte Druckknöpfe und wird bereits zum Verkaufsstart von unterschiedlichen Lösungen zur Wandmontage begleitet.
Zum Nachlesen:
- IKEA SYMFONISK: 17 Detail-Videos zu den Sonos-Boxen
- IKEA SYMFONISK: Günstige Wandhalterungen angekündigt
Zu zweit als Stereo-Paar zusammengeschaltet oder in Kombination mit dem Sonos Beam schnell zur akustischen Heimkino-Lösung aufgewertet, könnte sich der Regallautsprecher zügig als preiswerte Standardwahl unter den am Markt erhältlichen Multiroom-Lautsprechern etablieren.
Im Inneren arbeitet die Technik des Play:1
Die Lampe enttäuscht…
Die Lampe mit integriertem Sonos-Lautsprecher hat es hingegen überhaupt nicht geschafft uns zu überzeugen. Zwar ist die Idee, zwei ohnehin stationäre Einrichtungsgegenstände miteinander zu verheiraten (auf dem Papier) unglaublich pfiffig, Ausführung und Umsetzung machen die SYMFONISK-Lampe jedoch zu einem Kompromiss-Produkt, dessen Erfolgt stark vom Geschmack der potentiellen Kunden abhängen wird.
Die ästhetischen Entscheidungen der Macher haben uns jedenfalls nicht mitgenommen. Zum einen fällt die Stoffbespannung durch, die bei näherer Betrachtung eher an einen hochgezogenen Socken bzw. einen hastig übergeworfenen Schlauchverband denn an das Textil-Mesh des HomePods erinnert.
Der Stoff ist unterschiedlich stark gedehnt, die Manschen entsprechend uneben. An Öffnungen und am Geräte-Abschluss sitzt der Lampen-Strumpf daher etwas „schepp“ und stellt den Verkaufspreis von 179 Euro in Frage. Zudem stört der seitlich angebrachten Lampenschalter, mit dem sich die eingesteckte Lampe zwar an- und ausschalten aber nicht dimmen lässt.
Wenig edel: Die Lampe im Schlauchverband
IKEA SYMFONISK im Video
Trotz des identischen SYMFONISK-Brandings wirken Lampe und Lautsprecher wie zwei Produkte unterschiedlicher Hersteller. Während die Regallautsprecher schlicht mit einem Leinen-ähnlichen Stoff bespannt sind und auf einfache Formen setzen, wirken die Lampen wie unfertige Experimente aus der Produktentwicklung, die zwar auf ähnliche Materialien aber auf eine ganz andere Formsprache setzen und können uns mit den Rundungen, den Wölbungen und dem Standfuß-Teller überhaupt nicht begeistern. Hinzu kommt, dass der Verkaufspreis der Tischlampe fast doppelt so hoch ausfällt, wie der der Lautsprecher.
Die Lichtkomponente ist hier übrigens gänzlich unintelligent. Sind keine steuerbaren Leuchtmittel eingesetzt, wird lediglich das manuelle ein- und ausschalten der eingesetzten Lampe unterstützt.
Während wir den Regallautsprecher ohne Abstriche empfehlen können und überhaupt davon ausgehen, dass das IKEA-Modell über kurz oder lang den nach wie vor von Sonos angebotenen Play:1 ersetzen wird, wünschen wir uns, dass das Lampenexperiment bald um neue Bauformen ergänzt wird und ignorieren den ersten Gehversuch erst mal.
Uneben gestrickt, unsauberer Abschluss
Gute Nachrichten für Bestandskunden
Kommentare und grundlegende Erklärungen zum Sonos-System selbst verkneifen wird uns an dieser Stelle und gehen davon aus, dass ihr das eigentliche Produktversprechen bereits kenn. Akustisch fallen die beiden Speaker identisch zum Play:1 aus, spielen alle von Sonos unterstützten Streaming-Dienste, verstehen sich auf AirPlay 2 und sollen sich im Laufe des Herbstes auch über die IKEA-App steuern lassen.
Letztlich darf angemerkt werden, dass sich vor allem die Sonos-Bestandskunden über die Kooperation der Hersteller freuen sollten.
War Mitte 2018, als Sonos plötzlich an die Börse drängte, die Sorge noch groß, das Unternehmen könnte vielleicht auf Abos oder ähnliche Service-Angebote setzen, um dem plötzlich spürbaren Wachstumsdruck standzuhalten, steht nun fest: Sonos setzt auf steigende Absatzzahlen. Eine viel bessere Strategie als das Möbelhaus mit günstigen Streaming-Boxen zu beliefern, hätte man fast nicht fahren können.
Der 99 Euro teure IKEA SYMFONISK Regallautsprecher ist brillant und eine Kaufempfehlung, die IKEA SYMFONISK Lampe fühlt sich trotz des teuren Verkaufspreises billig an. Hier empfehlen wir das Warten auf die zweite Generation.
Das Gitter lässt sich abnehmen
Die beiden Sonos-Lautsprecher aus der SYMFONISK-Reihe landen am 1. August in IKEAs Einrichtungshäusern. Den kleineren Regal-Lautsprecher wird es bereits für 99 Euro geben, die SYMFONISK-Tischleuchte soll 179 Euro kosten. Dazu sollen mehrere Befestigungslösungen für rund 10 Euro angeboten werden.