iBooks auf dem Mac: Viel Ärger, Verwirrung und Enttäuschung
Mit der Veröffentlichung von OS X Mavericks hat Apple die Verwaltung von E-Books von iTunes an die neue Mac-App iBooks übertragen. Viele Anwender zeigen sich irritiert, teils wird auch über verlorene Buchsammlungen geklagt. Zudem erntet die iBooks-App angesichts der fehlenden Möglichkeit, die Metadaten der E-Books und PDFs zu ändern sowie diverser weiterer Unzulänglichkeiten bei der Dateiverwaltung berechtigt Kritik. Wir haben uns an einer Bestandsaufnahme versucht, freuen uns aber jederzeit über eure Ergänzungen, Tipps und Korrekturen.
Zunächst muss man wissen, dass Apples iBooks-App auf dem Mac zweigleisig fährt. Während sämtliche Einkäufe aus dem iBookstore automatisch in der iCloud gespeichert sind und somit nicht nur auf dem Mac, sondern auch auf jedem iOS-Gerät ständig zur Verfügung bzw. zum Download stehen, erfolgt die Synchronisierung selbst importierter Bücher oder PDFs weiterhin über iTunes. Ihr könnt die Bücher in Apples Mediatheksprogramm zwar nicht mehr verwalten, beim Anschluss eines iOS-Geräts seht ihr aber weiterhin den Synchronsierungs-Tab für Bücher, über den ihr festlegen könnt, ob und welche E-Books und PDFs auf das iOS-Gerät übertragen werden.
Komplett verschwunden ist dagegen die Möglichkeit, Metadaten der Bücher, auch Titel oder Autorenname, zu verändern. Dies konnte man früher in iTunes über die Info-Fenster zu den einzelnen Dateien in iTunes machen. iBooks als neues Verwaltungsprogramm bietet diese Option nicht an. Ein schwerwiegendes Manko, für den Wegfall dieser Option können wir keine auch nur halbwegs vernünftige Erklärung finden.
Aber Apple scheint es sowieso nicht darauf abgesehen zu haben, den iBooks-Nutzern die Verwaltung von eigenen Sammlungen leicht zu machen. Weder lässt sich der Speicherort für die in iBooks enthaltenen Daten frei wählen, noch ist der von Apple festgelegte Ablageort einfach aufzufinden. Die Bücher und PDFs liegen tief im System versteckt im Verzeichnis „~/Library/ Containers/ com.apple.BKAgentService/ Data/ Documents/ iBooks/ Books“ und dort teils in kryptisch benannten Ordnern verpackt. Konsequent wäre es doch, die E-Books wie Musik und Filme auch an prominenter Stelle im Homeverzeichnis des Nutzers zu sammeln, und Anwendern darüber hinaus vielleicht noch die Möglichkeit zu geben, große PDF- und Buchsammlungen auf ein anderes Volume auszulagern.
Abgesehen von diesen konzeptuellen Unzulänglichkeiten verärgert iBooks zudem durch seine Fehleranfälligkeit im Zusammenhang mit dem Import und der Verwaltung von E-Books. So bekommt man beispielsweise beim Import größerer Sammlungen keinerlei Feedback über den Fortschritt des Vorgangs. Wir konnten einzelne Titel teils nicht löschen, andere Nutzer berichten davon, dass sie Bücher nicht importieren können, weil diese laut iBooks bereis vorhanden, leider aber unauffindbar sind.
Wir empfehlen somit unbedingt, vor dem Import größerer Bibliotheken in iBooks eine Sicherungskopie eurer Sammlung zu erstellen. Der Import von EPUB-Büchern oder PDFs aus dem Finder erfolgt über das Menü „Ablage – Zur Bibliothek von iBooks hinzufügen“, eine weitere Option bietet das Übertragen von Büchern aus iTunes an – dies sollte unter Mavericks jedoch bereits automatisch geschehen sein.
Schade, den Start von Apples lang ersehntem E-Book-Reader für den Mac hatten sicherlich nicht nur wir uns anders vorgestellt. Angesichts der vielen validen Kritikpunkte verblassen die durch aus vorhandenen und eigentlich auch lobenswerten positiven Punkte der Software. Apple hat mit iBooks nämlich einen hervorragenden E-Book-Reader für den Mac an den Start gebracht und wir haben noch Hoffnung, dass das Manko im Bereich der Buch- und PDF-Verwaltung auf Dauer behoben wird und wir am Ende doch noch ein rundes Stück Software in der Hand halten.
Welche Erfahrungen habt ihr mit iBooks für den Mac gemacht? Wir freuen uns über eure Kommentare und jeglichen hilfreichen Input.