Auf Vertrauensbasis ausgefüllt
Für Risiken und Nebenwirkungen: Der neue App Store-Beipackzettel
App-Entwickler werden die Nutzer ihrer Anwendungen zukünftig darüber informieren müssen, welche Daten diese einsammeln, verarbeiten, auslesen, anfragen und Dritten zugänglich machen.
Zukünftig unter jeder App zu finden
Damit dies in nachvollziehbarer Form geschieht, wird Apple einen App Store-Beipackzettel einführen, der ähnlich einheitlich aufgebaut ist wie die Nährwert-Angaben auf Konservendosen und direkt auf der App Store-Produktseite aufführt, welche persönlichen Daten erhoben, zugeordnet und getrackt werden.
Auf der neu geschalteten Sonderseite „App privacy details on the App Store“ listet Apple alle 14 Kategorien mit den Datentypen, die dafür fortan berücksichtigt werden sollen.
Eine initiative, die wir ausdrücklich begrüßen und uns schon jetzt auf den Mehrwert freuen, den entsprechende Kennzeichnungen als zusätzliche Entscheidungshilfe vor allem weniger bekannten Anwendungen mit auf den Weg geben werden. Bei Kandidaten wie Dropbox oder Google Maps, an denen ohnehin kein Weg vorbei führt, werden die Angaben hingegen nur für einen bitteren Beigeschmack sorgen, da hier schlicht das „friss oder stirb“-Prinzip greift.
Diese Datennutzung müssen die Entwickler offenbaren
App Store-Beipackzettel: Grafik zeigt eine Google-Übersetzung
Wichtigere Baustellen
Der Vorstoß erinnert allerdings auch daran, dass Apple eigentlich wichtigere App Store-Baustellen angehen sollte, die eher im unmittelbaren Interesse der Nutzer sein dürften.
Eine ordentliche Suchfunktion mit Filtern etwa, die das gezielten ein- bzw. ausschließen von Parametern wie Watch-Erweiterungen, Universal-Apps, Abos, Werbeanzeigen, Testversionen und Co. ermöglich – um hier nur eine Lücke im Angebot zu nennen. Rudimentäre Filter besitzt die App Store-Suche bislang nur auf dem iPad – und hier hat sich seit dem Debüt des Software-Kaufhauses nichts verbessert.
Da der Ausbau der Suchfunktionen jedoch nicht auf der Marketing-Agenda Apples steht, müssen wir uns bis auf Weiteres mit dem Datenschutz-Beipackzettel vergnügen. Dessen Inhalte, die Entwickler übrigens auf Vertrauensbasis an Apple durchreichen.