Entwickler bessern nach
Firefox Send wegen Missbrauchs vorübergehend außer Betrieb
Firefox Send ist vor gut einem Jahr mit dem Vorsatz angetreten, Nutzern eine einfache und sichere Option zum Teilen von Dateien zu bieten. Leider hat das seriöse Projekt auch jede Menge schwarzer Schafe angelockt und so mussten die Entwickler den Dienst nun vorübergehen vom Netz nehmen.
Als offizielle Begründung muss die oberflächliche Ansage, man arbeite an Produktverbesserungen, dienen. Hinter den Kulissen scheinen die für Firefox Send verantwortlichen Mozilla-Entwickler jedoch insbesondere mit Maßnahmen gegen den Missbrauch des Dienstes beschäftigt. Schon längere Zeit weisen Nutzer auf die Tatsache hin, dass die Links aus Firefox Send zum Verteilen von Malware missbraucht werden, und man sich dringend eine Möglichkeit zum Melden von auf diese Weise getarnter Schadsoftware wünsche.
Das Nachrichtenportal ZDNet liefert weiterführende Details und zitiert aus einem Interview mit einem britischen Sicherheitsforscher. Dieser erklärt dann auch nachvollziehbar, warum Firefox Send so beliebt ist, wenn es um das Verteilen von Schadsoftware geht. So werden die Dateien über eine Firefox-Adresse abgerufen und diese Adressen würden von vielen Sicherheits-Tools als seriös eingestuft und somit nicht weiter geprüft. Die standardmäßige Verschlüsselung lasse ohnehin nicht zu, dass der Inhalt auf Malware geprüft werde. Zudem sei natürlich die Möglichkeit der anonymen Nutzung für Kriminelle besonders attraktiv, diese bekämen so ohne ihr Zutun eine mehr oder weniger perfekte Infrastruktur bereitgestellt.
Somit bleibt abzuwarten, wie die Firefox-Entwickler auf diese Situation reagieren. Der Dienst soll auf jeden Fall wieder online kommen und es bleibt zu hoffen, dass derart engagierte Projekte letztendlich nicht durch kriminelle Nutzer zum Fall gebracht werden.