Entwickler-Konferenz F8
Facebook: Neue Löschfunktion, Jan Koum geht, Dating-App kommt
Das soziale Netzwerk Facebook bemüht sich nach dem Cambridge Analytica-Debakel weiter um Schadensbegrenzung und hat eine neue Löschfunktion in Aussicht gestellt, die Nutzern dabei zur Hand gehen soll ihren Facebook-Verlauf zu bereinigen.
Von Mark Zuckerberg persönlich angekündigt, soll das neue Feature „Clear History“ mit dem manuellen Löschen der eigenen Facebook-Cookies vergleichbar sein und sich darum kümmern, die persönliche Browsing-History aus eurem Account zu entfernen – also die Links, die ihr geklickt habt und Webseiten, die ihr euch angesehen habt.
Laut Zuckerberg befindet sich das neue Feature derzeit in der Testphase und soll das Potential haben euer Facebook-Erlebnis nachhaltig negativ zu beeinflussen:
Um es ganz klar auszusprechen: Wenn Du Cookies in deinem Browser löschst, kann dies Teile der Facebook-Erfahrung verschlechtern. Möglicherweise musst du dich erneut bei Websiten anmelden und eventuell müssen Grundeinstellungen neu konfiguriert werden. Gleiches gilt auch hier. Während Facebook deine Präferenzen erneut kennen lernt, wird es kein optimales Nutzer-Erlebnis liefern können.
Kurz: Zuckerberg konditioniert die noch verbleibenden Nutzer dazu, die neue Löschfunktion besser nicht zu nutzen. Wann genau das Feature ausgerollt wird steht derzeit noch nicht fest.
Jan Koum geht
Während sich Facebook darum bemüht, verlorenes Vertrauen seiner Nutzer wieder zu gewinnen, hat WhatsApp-Gründer Jan Koum jetzt das Unternehmen verlassen. Damit haben sich nun beide WhatsApp-Machen offen gegen Facebook positioniert – Brian Acton rief die Community erst im März dazu auf, das persönliche Facebook-Konto zu löschen.
In diesem Zusammenhang muss an einen Blog-Eintrag Koums aus dem WhatsApp-Blog vom Juni 2012 erinnert werden. Damals sprach sich der WhatsApp-Gründer gegen die Anzeige von Werbung aus und schrieb:
Niemand wacht aufgeregt auf, um mehr Werbung zu sehen, niemand geht schlafen und denkt über die Anzeigen nach, die sie morgen sehen werden. Die Leute gehen aufgeregt schlafen, wenn sie darüber nachdenken, mit wem sie an diesem Tag plauderten (und enttäuscht, wenn dies nicht geschehen ist). Wir möchten, dass WhatsApp das Produkt ist, das Sie wach hält … und das Sie morgens erreichen. Niemand springt von einem Nickerchen auf und rennt los, um eine Werbung zu sehen.
Dating-App kommt
Zu guter Letzt müssen wir auf Facebook Dating aufmerksam machen. Wie Facebook im Rahmen der gestern gestarteten Entwickler-Konferenz F8 bekannt gegeben hat, wird das Unternehmen zukünftig einen eigenen Dating-Dienst anbieten, der mit Tinder konkurrieren, sich dabei aber nicht auf One-Night-Stands sondern auf längerfristige Beziehungen konzentrieren soll.
Facebook Dating soll noch im Laufe des Jahres getestet werden und Menschen verbinden, die über ähnliche Interessen, Freundeskreise und Hobbys verfügen.
Die Keynote der Entwickler-Konferenz lässt sich hier anschauen.