Parlament berät Mittwoch
EU-Verordnung: TV-Programm soll alle Endgeräte erreichen
Nachdem sich das Europäische Parlament bereits auf die Abschaffung von Geo-Sperren verständigt hat und zukünftig dafür sorgen will, dass der Zugriff auf Streaming-Dienste nicht mehr vom aktuellen Aufenthaltsort der Nutzer beeinflusst wird, setzen sich die Parlamentarier morgen mit dem Zugang zum TV-Programm auseinander.
Die sogenannte SatCab-Verordnung, über die der Kulturausschuss des Europaparlaments am Mittwoch beraten wird, soll das TV-Programm künftig ohne Einschränkungen auf alle Endgeräte bringen.
Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Bitkom, erklärt:
Die geplante Verordnung geht noch nicht weit genug, aber die Richtung stimmt. […] Die Verordnung kann die Grundlage dafür schaffen, dass das lineare Fernsehprogramm auf zeitgemäßen Wegen beim Verbraucher ankommen kann. Der Zuschauer wechselt heute völlig selbstverständlich zwischen der Art der Übertragung – etwa klassischem Kabelfernsehen, IP-basiertem Internet-TV oder Streaming über Mobilfunknetz – sowie dem jeweils genutzten Endgerät wie Fernseher, Notebook oder Smartphone. Zuschauer haben im Jahr 2017 kein Verständnis dafür, wenn ihnen aufgrund unterschiedlicher Rechteklärungsmechanismen weniger Inhalte angeboten werden, nur weil sie vom Fernseher aufs Handy wechseln.
Nach Angaben des Digitalverband werden die Rechte für die lineare Verbreitung einer Sendung bislang mit unterschiedlichen Vertragspartnern verhandelt. Dies kann dazu führen, dass ein Zuschauer den Film zwar über seinen Kabelanschluss am Fernseher schauen kann, aber nicht in seiner Wohnung über W-LAN auf dem Notebook.
Es gilt also den Wochenrückblick des Parlaments im Blick zu behalten.