Jetzt verpflichtend
EU-Verordnung stärkt die Rechte von Entwicklern
Mit einer „Verordnung zur Förderung von Fairness und Transparenz für gewerbliche Nutzer von Online-Vermittlungsdiensten“ will die EU die Rechte von Entwicklern stärken. Die hier veröffentlichten Richtlinien sind seit dieser Woche gültig und sollen unter anderem dafür sorgen, dass Apple und Google die in ihren App-Stores angebotenen Anwendungen nicht willkürlich entfernen.
Der wohl wichtigste Punkt: Apple muss Entwickler fortan 30 Tage im Voraus darüber informieren, dass eine ihrer Apps aus dem App Store für Mac oder iOS entfernt werden soll. So sollen betroffene Entwickler ausreichend Zeit haben, benötigte Änderungen vorzunehmen oder auch Einspruch einzulegen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Apple vergangenem Monat seinerseits den Weg für solche Einsprüche geebnet hat. Auch die von der EU geforderten besseren Kommunikationswege in Streitfällen, dazu zählt im Zweifel auch eine Schlichtung mithilfe externer Partner, will Apple künftig unterstützen.
Natürlich lässt diese Regel eindeutig illegale, missbräuchliche und gefährliche Inhalte außen vor. Diese dürfen auch weiterhin direkt deaktiviert werden.
Des Weiteren fordert die EU deutlich mehr Transparenz von den App-Store-Betreibern. Dies betrifft nicht nur die im Zusammenhang mit dem App-Angebot verarbeiteten Daten, sondern besonders auch die Anzeige von Charts. Entwickler müssen der EU zufolge wissen, auf welcher Basis diese erstellt werden, um auch diese Erfahrung beim Erstellen ihrer eigenen Apps berücksichtigen zu können.
Die EU hält das Dokument in vollem Wortlaut und in deutscher Sprache hier zum Abruf bereit Interessant und besser zu lesen sind vor allem im unteren Teil des Dokuments wiedergegebenen Artikel 1 bis 19. Lasst euch vom Datum des Schriftstücks nicht verwirren. Die Verordnung ist zwar bereits seit einem Jahr beschlossene Sache, findet allerdings erst seit dieser Woche auch Anwendung. Zurück geht das Ganze auf bereits im Jahr 2018 eingereichte Beschwerden unter anderem von Spotify und Deezer.