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Mehr Kontrolle für Nutzer

EU Data Act greift: Neue Regeln für Datennutzung vernetzter Geräte

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13 Kommentare 13

Seit heute Nacht greift in der Europäischen Union der sogenannte Data Act. Die neue Verordnung legt fest, wer auf Daten von vernetzten Geräten wie Smartwatches, Haushaltsgeräten oder industriellen Maschinen zugreifen darf und wie diese Daten genutzt werden können.

Eu Data Act

Ziel des Regelwerkes ist es, Nutzern mehr Einfluss auf die eigenen Daten zu geben und gleichzeitig neue wirtschaftliche Chancen durch deren Verwendung zu eröffnen.

Die Regelungen schreiben vor, dass Geräte auf dem EU-Markt so gestaltet sein müssen, dass ihre Daten zugänglich und übertragbar sind. Nutzer können entscheiden, ob sie diese Daten selbst auswerten oder anderen Dienstleistern zur Verfügung stellen. Landwirtschaftsbetriebe, Werkstätten oder kleine Unternehmen können so Analysen und Services anbieten, die Effizienz und Wartung verbessern.

Auch Reparatur- und Instandhaltungsdienste sollen profitieren, weil sie mithilfe der Gerätedaten gezielt Probleme erkennen, Ersatzteile rechtzeitig bestellen und Reparaturen durchführen können, ohne auf die Dienste des Herstellers angewiesen zu sein.

Neues Online-Portal geschaltet

Die Bundesnetzagentur hat ein neues Informationsangebot geschaltet, das Unternehmen, Behörden und Verbrauchern Orientierung bei der Umsetzung des Data Act bieten soll. Darin werden praxisnah Anwendungsbeispiele vorgestellt. Landwirte können beispielsweise Maschinendaten nutzen, um Wasserverbrauch zu reduzieren oder Saatgut präziser einzusetzen. Auch die Auswertung von Fahrzeug- und Industriedaten soll dazu beitragen, Wartung vorherzusagen und Ausfälle zu vermeiden.

Besondere Regeln gelten für sensible Informationen wie Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse, die nur unter klaren Schutzmechanismen weitergegeben werden dürfen. Zusätzlich enthält die Verordnung Vorgaben, die einen Wechsel zwischen Cloud-Diensten erleichtern und so die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern reduzieren. Dazu lesenswert:

12. Sep. 2025 um 16:27 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    13 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Alles nen bisschen abstrakt.
    Was bedeutet das konkret für den smarten Kühlschrank, Staubi, Kamera, Kaffeemaschine usw?
    Müssen die Anbieter nun nen Portal anbieten, worunter ich die abfließenden Daten einsehen, verwalten und sperren können muss?

    • Kurz gesagt: Heute ändert sich an den eigenen Geräten konkret noch nichts. Der Data Act legt aber rechtliche Grundlagen fest, damit man als Nutzer langfristig mehr Kontrolle über die eigenen Daten bekommt.

      Für smarte Kühlschränke, Staubsauger oder Kameras bedeutet das perspektivisch, dass man selbst entscheiden kann, wer Zugriff auf die Daten bekommt, und dass man Dienste von Drittanbietern nutzen kann, ohne auf den Hersteller angewiesen zu sein. Das dürfte vor allem dann spannend werden, wenn die ersten Fälle rechtlich entschieden werden.

      Sicher gäbe es für das Beispiel von heute mit Tado [0] zukünftig dann einen möglichen Hebel, den API-Beschränkungen hier mit Verweis auf den Data Act entgegenzuwirken. Oder zumindest eine rechtliche Grundlage auf der man die versuchen könnte.

      [0] https://www.iphone-ticker.de/tado-beschraenkt-die-anbindung-von-smart-home-systemen-263980/

      • M. E. ändert sich schon was. Diese Verordnung ist ja am 11. Januar 2024 in Kraft getreten und müsste doch für Bestehendes heute ab 13.09.2025 angewandt werden. Für ganz neue Dinge (da keine Nachrüstpflicht besteht) gilt der 12.09.2026 als Stichtag. Das ist m. E. analog zur DSGVO, die auch einige Zeit vorher in die Welt gesetzt wurde und dann ab Mai 2018 scharf geschaltet wurde. Dass das bisher wenig Aufmerksamkeit erlangt hat, ist eine andere Sache.

      • Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ich mir ein System kaufe, die Daten dann aber nur einem Drittanbieter zur Verfügung stellen will (nicht dem Herausgeber des Systems) und dieses übertragen dann auch noch ohne Probleme/Einschränkungen funktioniert?

      • Sorry , 12.09,2025 natürlich

      • Falsch: Du entscheidest!

  • Da ich leider kein Landwirt bin und auch keine Firma besitze, die Geräte repariert… wo ist da jetzt mein Mehrwert als klassischer Nutzer?

    Und nope, ich mag meine iCloud und möchte keine andere Wolke nutzen!

  • Sorry wenn das jetzt naiv rüberkommt aber ist das jetzt diese chatkontrolle die niemand will nur anders verpackt oder sind das zwei paar Schuhe?

  • Sehe aber auch ne Lücke willst du das wir dir Support Updates geben musst du zustimmen und dabei halt auch das wir die Daten verwenden. Willst du das nicht gibt es auch keine Updates.

  • Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass dieses Regelwerk indirekt für bestimmte Personengruppen das Hintertürchen offen hält, auf Daten zuzugreifen. Muss ich explizit zustimmen oder ablehnen? Was ist der Standard? Wenn ich in Zukunft den seitenweise AGBs zustimme, was stimme ich dann in worst case wirklich zu?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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