"Apple begünstigt sich selbst"
Epic vs. Apple eskaliert: Wettbewerbsbeschwerde in Europa eingereicht
Die Ausweitung des laufenden Rechtsstreits auf den alten Kontinent wurde bereits erwartet, jetzt ist es amtlich: Der Spiele-Publisher Epic, der sich in den Vereinigten Staaten bereits vor Gericht über die im App Store gültigen Regeln mit Apple streitet, hat seine Anwälte nun auch in Europa in die Spur geschickt.
Hier hat Epic nun eine formale Wettbewerbsbeschwerde bei der Generaldirektion Wettbewerb der Europäische Kommission eingereicht und diese aufgefordert dafür zu sorgen, faire Praktiken auf Apples digitalen Plattformen durchzusetzen.
„Wettbewerb zum Erliegen gebracht“
Und Epic lässt es krachen. In der Beschwerde des Spiele-Anbieters behauptet Epic, dass Apple durch eine Reihe wettbewerbswidriger Regeln den Wettbewerb im App Store nicht nur schädigt, sonder nahezu vollständig zum Erliegen gebracht hat. Epics größter Kritikpunkt: Apples strikte Abrechnungs-Vorgaben, die es Entwicklern verbieten würden eigene Bezahlprozesse zu nutzen und so einen Bogen um die bei der Nutzung so genannter In-App-Käufe verpflichtend anfallende Umsatzbeteiligung in Höhe von 30% zu schlagen.
„Apple begünstigt sich selbst“
Nach Angaben des Spiele-Anbieters würde Apple seine Kontrolle über das iOS-Ökosystem dafür missbrauchen, sich selbst zu begünstigen und gleichzeitig den fairen Wettbewerb zu verhindern.
Durch die marktbeherrschende Stellung Apples sieht Epic hier einen klaren Verstoß gegen europäisches Wettbewerbsrecht und fordert die EU-Kommission zum Handeln auf – diese geht ihrerseits schon seit einiger Zeit gleichlautenden Vorwürfen von Spotify und anderen App-Entwicklern nach.
Der Spiele-Anbieter Epic hatte die offensive Konfrontation mit Apple im vergangenen Sommer gesucht und damals eine Möglichkeit in seine populäre Fortnite-App integriert, In-App-Inhalte an Apples Bezahlsystem vorbei zu verkaufen. Apple entfernte die App daraufhin aus dem App Store und deaktivierte im Nachgang auch Epics Entwickler-Account, da der Spiele-Konzern ein Ultimatum Cupertinos hatte untätig verstreichen lassen.