Nur Sonos sei ernste Konkurrenz
David Pogue zum HomePod: „Google Home Max klingt dagegen wie Pappe“
David Pogue hat zum Wochenende seine ersten Erfahrungen mit dem HomePod zusammengefasst. Der Journalist durfte sich ein einer von Apple vorbereiteten Testumgebung eine Stunde lang mit dem neuen Lautsprecher befassen.
Pogue schreibt gefühlt seit Ewigkeiten über Apple-Themen und ist für seine sachlichen und unvoreingenommenen Analysen bekannt. Daher geben auch wir viel auf seine Einschätzung, bevor wir das neue Apple-Produkt in einer Woche dann selbst unter die Lupe nehmen.
David Pogue beschreibt in seinem Artikel auch Apples Testumgebung genauer. So wurde der HomePod gemeinsam mit einem Amazon Echo, einem Sonos One und einem Google Max aufgestellt und die Audioausgabe ließ sich auf Knopfdruck zwischen diesen Lautsprechern umschalten. Auf allen lief dabei stets exakt und zeitgleich ein und derselbe Song. Optimale Bedingungen also für einen Hörtest, wenngleich leider nicht dokumentiert ist, auf welche Weise und mit welchem Ausgangsmaterial Apple die Testgeräte mit Musik versorgt hat.
Wie aus Pappe
Dass der Amazon Echo als billigster Lautsprecher im Test gegen die Konkurrenz kein Land sieht, überrascht nicht. Der Alexa-Lautsprecher hat nicht den Anspruch, im oberen Klangsegment mitzumischen. Anders allerdings der Google Home Max. Google platziert den Lautsprecher als Premiumgerät mit besonderen Klangeigenschaften und vor diesem Hintergrund ist Pogues Urteil vernichtend. Im Vergleich zum HomePod oder dem Sonos One habe der Google Home Max „wie aus Pappe“ geklungen.
Zwischen dem HomePod und dem ein ganzes Stück günstigeren Sonos One sind die Unterschiede Pogue zufolge eher marginal. Ohne die Möglichkeit zum direkten A-B-Vergleich sei es schwierig, die Unterschiede zu erkennen. Unterm Strich sei der HomePod dann aber in der Tat das beste Gerät im Test. Besonders die Basswiedergabe mit vollem und tiefem, dennoch differenziertem Klang sei eindrucksvoll.
HomePod-Funktionen zu eingeschränkt
Kritik finden bei Pogue die nur eingeschränkt vorhandenen „smarten“ Eigenschaften des HomePod. Wenngleich Apple Funktionen wie Multiroom oder das Erstellen von Stereopaaren mit zukünftigen Software-Updates nachliefern will, der Fokus auf das eigene Ökosystem schränkt die Nutzungsmöglichkeiten des Geräts auch in Pogues eigen zu sehr ein.
Wir haben uns diesbezüglich ja ebenfalls schon kritisch geäußert und es ist anzunehmen, dass Apple die engen Fesseln mit der Zeit lockert.
Warum AirPlay keine vollwertige Alternative ist
An dieser Stelle noch ein paar erklärende Worte mit Bezug auf euer Feedback zu unserer Aussage, AirPlay sei kein Ersatz für fehlende Inhalte. Wie es scheint, ist zumindest ein Teil unserer Leser mit der Funktion von Sonos oder vergleichbaren Systemen nicht vertraut. Der Clou hierbei ist es, dass die Wiedergabe auf den Geräten zwar per App gesteuert wird, aber eigenständig erfolgt. Der Lautsprecher greift auf Musikdienste oder sonstige Bibliotheken direkt zu und Streaming vom iOS-Gerät ist zwar eine Option, aber eher die Ausnahme.
Der HomePod bietet diese Freiheit nach aktuellem Kenntnisstand ausschließlich in Verbindung mit Apple-Angeboten wie Apple Music, Beats 1 oder Podcasts. Andere Quellen lassen sich zwar per AirPlay übertragen, die Wiedergabe setzt dann aber voraus, dass das streamende Gerät in Reichweite und eingeschaltet ist. Schon der Gang in den Keller, ein Update oder ein leerer Akku kann hier störenden Einfluss haben. Daher unsere Forderung, zumindest das Angebot an direkt über den HomePod verfügbaren Internetradio-Stationen auszubauen.