Mehr Verantwortung beim Nutzer
Datenschutzversprechen umformuliert: Eufy überarbeitet Webseite
Knapp drei Wochen Wochen nachdem bekannt wurde, dass die Eufy-Kameras nicht ganz so unabhängig von der Cloud sind wie bis dahin beteuert, hat die auf Überwachungstechnik spezialisierte Anker-Tochter Eufy jetzt die Webseite mit ihrem Datenschutzversprechen überarbeitet und zahlreiche Textpassagen umformuliert, neu geschrieben oder gestrichen.
Links der neue Text: Viele Abschnitte wurden überarbeitet
Die Eingriffe lassen sich bereits in der Überschrift erkennen. Aus „Privatsphäre ist unsere Priorität“ ist jetzt „Privat ist privat“ geworden. In der Einleitung fehlt dann gleich ein wichtiger Halbsatz. Der Abschnitt „[…] alle Daten werden mit militär-sicherer Verschlüsselung lokal auf Ihren Geräten gespeichert und können an niemanden weitergegeben werden“ wurde von Eufy komplett entfernt.
Auch an anderen Stellen hat Eufy die klar formulierten Versprechen entfernt, dass Anwender-Daten niemals die eigenen vier Wände verlassen würden und gibt sich in den neuen Texten jetzt deutlich mehr Spielraum. Ein konkretes Beispiel ist der folgende Satz:
Dank der sicheren lokalen Speicherung direkt auf dem Gerät verlassen Ihre privaten Daten niemals die Sicherheit Ihrer Privatsphäre und sind nur für Sie allein zugänglich
Diesen hat Eufy jetzt so umformuliert, dass der lesende Webseiten-Besucher die Verantwortung eher beim Kamera-Anwender sieht:
Unsere Kunden behalten die volle Kontrolle über ihre Aufnahmen. Wir haben Kontrollmechanismen entwickelt, die sicherstellen, dass alle Videoaufnahmen sicher auf dem lokalen Speichermedium im eigenen Haus aufbewahrt werden, wobei eine Speicherung in der Cloud als Option zur Verfügung steht.
Auch in der App wurde umformuliert
Der Konzern übernimmt damit, was auch in der App des Anbieters umgesetzt wurde. Nach massiver Kritik an den teils unzutreffenden Werbeversprechen des Anbieters, ändert dieser nicht seine Produkte, sondern die Werbeversprechen.
Kritisiert wurden in den zurückliegenden Wochen vor allem zwei Eigenschaften der Eufy-Kameras. Zum einen sicherten diese Thumbnail-Bilder und Kurz-Clips ausgewählter Kameras temporär in Cloud-Rechenzentren, um so die Zustellung von Push-Mitteilungen mit Bild-Inhalten zu ermöglichen ohne explizit darauf hinzuweisen.
Zum anderen entdeckten Sicherheitsforscher, dass sich mit Wissen um die Seriennummer ausgewählter Kameras und etwas technischem Engagement ein Link erstellen lässt, der unter Umständen Zugriff auf das Live-Bild der Überwachungskameras bietet.
Statt sich beiden Entdeckungen transparent anzunehmen, hat Eufy mit einer Stillen Änderung im Code der Kameras und mit der Neuformulierung von Textpassagen in App und Webseite reagiert. Ob der Konzern noch mal öffentlich auf die Umstellungen eingeht, muss abgewartet werden.