Zwei neue M1-Varianten aufgetaucht
Auch Apple-Prozessoren können Malware nicht stoppen
Auch die neuen Macs mit integriertem Apple-Prozessor bleiben vor Malware nicht verschont. Innerhalb der vergangenen zwei Wochen wurden zwei neue Angriffsszenarien bekannt, die beide direkt auf Rechner mit Apples M1-Prozessoren abzielen. Als besonderes Problem in diesem Zusammenhang könnte sich herausstellen, dass die neuen Apple-Rechner ein noch recht junges Ziel für Schadsoftware darstellen und die Erkennung daher teils weniger einfach ist, als von „klassischen“ Mac-Systemen her bekannt.
Diese Einschätzung teilt der Sicherheitsforscher Patrick Wardle in seinem Artikel über die erste als für Apple-Prozessoren „optimierte“ Malware mit Namen GoSearch22. Es handelt sich hierbei um eine Adware-Erweiterung für Safari, deren Entwicklerzertifikat mittlerweile zwar von Apple zurückgezogen wurde, die sich zuvor jedoch den bisherigen Erkenntnissen zufolge erstmals Besitzer auf Rechnern mit Apple-Prozessoren eingenistet hat.
Wardle zufolge sei die Erkennung solcher Schadsoftware auf den neuen Apple-Rechnern besonders deswegen problematischer als bisher, weil bei der Analyse gefährdender Anwendungen auch die ebenfalls auf M1-Rechnern lauffähigen iOS-Apps berücksichtigt werden müssen und es hier insbesondere bei einem Zusammenhang zu Jailbreaks oder bekannter iOS-Malware oft zu Fehlerkennungen komme.
„Silver Sparrow“-Malware auf M1-Mac (Bild: Red Canary)
Während der Bericht von Wardle aus der vergangenen Woche noch vergleichweise harmlos klingt, bereitet eine neue, Entwicklern zufolge auf rund 30.000 Macs gefundene Malware-Variante den Sicherheitsforschern Kopfzerbrechen. Die Silver Sparrow genannte Software sitze von den Nutzern unbemerkt auf infizierten Rechnern und warte auf weitere Befehle von einem stündlich abgefragten Kontrollserver.
Bislang sei dabei nicht nachvollziehbar, ob und falls ja, welche Schadfunktionen die Malware ausführen könne. Allerdings sei die Verbreitung bemerkenswert, die befallenen Rechner finden sich in 153 Ländern um den Globus, darunter insbesondere die USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Deutschland.
Auch wenn aktuell keine direkte Bedrohung durch den neuen Fund erkennbar ist, die Erkenntnisse der vergangenen Wochen zeigen, dass auch Apples neue Hardware-Plattform keinen umfassenden Schutz vor Malware bietet. Die Apple-Prozessoren stellen lediglich eine neue Bühne für den Wettlauf zwischen seriösen Hard- und Software-Anbietern und Malware-Programmierern bereit.