"Partnerschaft" wird nicht verlängert
Apple trennt sich final von Jony Ive
Drei Jahre nach seinem Austritt aus der Firma hat Apples ehemaliger Design-Chef Jony Ive die Geschäftsbeziehungen zu seinem früheren Arbeitgeber vollständig abgebrochen. Dies weiß zumindest die New York Times zu berichten, der zufolge die beim Rücktritt Ives vereinbarte Zusammenarbeit nun vollständig eingestellt wurde.
Offenbar wurde der beim Rückzug Ives abgeschlossene Beratervertrag nicht mehr verlängert. Schon vor drei Jahren sah es allerdings eher danach aus, als wollte man mit der Ankündigung einer „langjährigen“ Zusammenarbeit eher die Tatsache kaschieren, dass nicht zuletzt interne Spannungen zum Rückzug Ives geführt haben und Apple mit dem Designer den lange Zeit zweitwichtigsten Mitarbeiter nach Steve Jobs verloren hat.
Immer wieder war auch von interner Seite zu hören, dass Ive nach dem Tod von Steve Jobs zunehmend den Bezug zum Unternehmen und damit verbunden auch den Rückhalt in seinem Design-Team verloren. Als noch schwerwiegender werden die Kontroversen zwischen Jony Ive und seinem neuen Chef Tim Cook beschrieben. Während die Rollenverteilung unter Steve Jobs klar geregelt war, waren nach außen hin kaum Berührungspunkte zwischen Cook und Ive zu erkennen.
„Wie Apple seine Seele verlor“
Berichte über entsprechende Spannungen wies Tim Cook überraschend dünnhäutig als absurd zurück, doch konnte niemand verborgen bleiben, dass seine Leidenschaft eher den Zahlen als innovativen Produktkonzepten galt. Ive schien dagegen die führende Hand seines alten Chefs Steve Jobs zu fehlen, was in der Folge zu mehreren letztendlich dem Design der Geräte geschuldeten Fehlschlägen führte. Allem voran ist hier der Versuch zu nennen, Apples Notebooks unter Einsparung von Anschlüssen und mit einer am Design anstatt der Funktion orientierten, fehleranfälligen Tastatur möglichst dünn zu fertigen.
Die Kontroverse zwischen Tim Cook und Jony Ive hat der Autor Tripp Mickle in seinem kürzlich erschienenen Buch „After Steve“ aufgegriffen. Ive störte sich den darin veröffentlichten Zitaten zufolge in besonderem Maß an der von Cook vorangetriebenen Gewinnoptimierung und dem Wechsel von einem Unternehmen mit Fokus auf hochwertig designte Produkten hin zu einem Anbieter, bei dem Dienstleistungen und Abonnements für einen beachtlichen Teil des Einkommens sorgen.