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Zweistelliger Milliardenbetrag pro Jahr

Apple lässt sich für die Google-Suche in Safari üppig entlohnen

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21 Kommentare 21

Auch wenn Safari mit DuckDuckGo, Bing, Yahoo und Ecosia mittlerweile vier Alternativen bereithält, ist Google als Standard-Suchmaschine in Safari gesetzt. Diese Vorgabe könnte auch damit zu tun haben, dass es sich hierbei um ein einträgliches Geschäft für Apple handelt. Aktuellen Schätzungen zufolge überweist Google mittlerweile 15 Milliarden Dollar pro Jahr an Apple, um diesen Status zu erhalten.

Während sich Apple aktuellen Berechnungen zufolge voriges Jahr noch mit Provisionszahlungen in Höhe von rund 10 Milliarden Dollar zufrieden geben musste, soll dieser Betrag im aktuellen Jahr auf 15 Milliarden und 2022 sogar auf bis zu 20 Milliarden Dollar steigen. Diese Summen lassen sich aus den von Apple veröffentlichten Wirtschaftsberichten sowie Untersuchungen und Berichten zu Googles sogenannten „Traffic Acquisition Costs“ (TAC) ableiten. Letzteres beschreibt die Ausgaben, die Suchmaschinenbetreiber tätigen, um Nutzer auf ihre Webseiten zu führen.

Safari Suchmaschine Auswahl

Gegen Geld die Privatsphäre auf Eis gelegt?

In der Vergangenheit wurde zwar immer wieder vermutet, dass Apple im Hintergrund an einer eigenen Suchmaschine arbeitet. Die satten Google-Zahlungen darf man mit Blick auf diese Bestrebungen aber zumindest als Stolperstein betrachten. Die Zahlungsbereitschaft von Google wird wohl vor allem dadurch gesteigert, dass Apple jederzeit und ohne Vorlauf einen der im Hintergrund von Safari wartenden Konkurrenten als Standard-Suchmaschine anstelle von Google schalten kann. Marketingtechnisch ließe sich eine Bevorzugung von beispielsweise DuckDuckGo sogar hervorragend als Maßnahme für den besseren Schutz der Privatsphäre verkaufen.

Darauf angesprochen, ob Apples Auffassung von Privatsphäre und Datenschutz nicht generell im Konflikt damit stehen, dass man Google gegen einen entsprechenden Betrag die Safari-Sucheingaben überlässt, hat sich Tim Cook ausweichend aus der Affäre gezogen. In einem Interview ließ der Apple-Chef verlauten, dass man Google für die beste Suchmaschine halte und Apple-Nutzer ja ausreichend Möglichkeiten hätten, ihrerseits Vorkehrung gegen das Tracking von Nutzerdaten im Zusammenhang mit der Google-Suche zu treffen.

Apple und Google reden nicht gerne offen darüber, sind jedoch gegenseitig aufeinander angewiesen und nehmen damit verbunden auch das Geld des Mitbewerbers gerne an. So wurde im Sommer bekannt, dass Apple mittlerweile wohl der größte Cloud-Speicher-Kunde von Google ist. Verglichen mit den 15 Milliarden, die Google voraussichtlich in diesem Jahr an Apple abtritt, darf man die hier für Apple im gleichen Zeitraum anfallenden Gebühren in Höhe von vermutlich rund 300 Millionen Dollar jedoch eher als „Peanuts“ bezeichnen.

26. Aug 2021 um 11:38 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Da könnte jeder Apple Mitarbeiter 100.000 USD überwiesen bekommen, wenn 15 Mrd. fließen…

  • Es ist so unglaublich pervers was Apple da abzieht.
    Klar: Google verdient damit auch gut, aber rechtfertigt das diese unglaubliche Summe, die die letzten Jahre jährlich 20-30% erhöht wurde?!

    • Öhm… es ist doch eher so, dass Google das bereitwillig zahlt. Klar, der Preis wird verhandelt. Aber es ist ja nicht so, dass Google das anbieten MUSS

    • Pervers? xD als wenn das nicht jede Firma so machen würde und Geld überall rauszieht ;)
      Finde eher Pervers wie Microsoft schonwieder ihren Edge schrottbrowser mit Windows 11 jeden aufs Auge drücken will und versteckt die „als Standardbrowser“ nutzen Funktion für andere Browser wieder in tausend Untermenüs wo kein schwein findet.

      • Hihihi, und Apple hat jahrelang keinen anderen Standardbrowser unter iOS zugelassen. Ups, das ist ja was ganz anderes.

      • Ja, ist durchaus was anderes. iOS ist weit weg davon eine Marktbeherrschende Stellung zu haben. Bei Windows sieht das ganz anders aus. Genau das war ja auch der Ankerpunkt für das Verbot gg. Microsoft. Man muss schon die ganze Geschichte erzählen, wenn man mit sowas anfängt.

      • Immer der Käse wegen Marktbeherrschung. Apple tut alles, um ihren „Markt“ zu beschränken.

      • Herzchen, das ist kein „Käse“, sondern der Kernpunkt des damaligen Urteils. Hätte Microsoft keine marktbeherrschende Stellung gehabt, hätte es weder das entsprechende Kartellverfahren gegeben, noch die 2013 verhängte Strafe für den Bruch der Vereinbarung, die Microsoft 2009 getroffen hatte, damit das Verfahren eingestellt wurde.

      • Kasper, du hast scheinbar nicht mitbekommen, was derzeit bezüglich Apples Marktmacht am Laufen ist.

      • Du meinst, dass aktuell überprüft wird, ob bei Apple wettbewerbsgefährdende Praktiken in Bezug auf ihren App Store vorliegen könnten oder nicht? Also ähnlich wie bei Facebook, Amazon und Google zurzeit geprüft wird, ob diese überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb haben könnten?
        Wie genau ist das mit einer Strafe nach einem Verstoß gegen Auflagen, die man getroffen hat um ein laufendes Verfahren zu beenden, zu vergleichen? Und zur Erinnerung, damals wurde eine marktbeherrschende Stellung ermittelt, da ein Marktanteil von rund 90% erfasst wurde.
        Und das alles ganz davon abgesehen, dass Apple in erster Linie einfach nur keine andere Engine als Webkit zugelassen hatte.

      • Ich bin mit Edge eigentlich ganz zufrieden. Gut, das Einstellungsmenü ist etwas undurchsichtig. Aber funktional ist der Browser allemal.

    • Die Steigerung des Betrags wird aber keine Steigerung durch „Preiserhöhung“ sein. Es wird eher dadurch kommen, dass die Anzahl der aktiven Geräte sich konstant steigert. Wieiviele iOS-Geräte sind es aktuell? 1,2 Mrd.? Wären also rund 13$ pro aktivem iOS-Gerät. So viel ist das gar nicht.

    • Wieso „was Apple da abzieht“? Google sticht damit seinen Wettbewerb aus, nicht Apple. Und Google zahlt nicht nur hohe Beträge an Apple. Google kippt ebenso Samsung, Lenovo und Co mit hohen Beträgen zu.

  • Einfach DuckDuckGo nutzen und gut ist – mach ich so, seitdem Google die aggresiven Popupfenster bzgl. Cookies eingeführt hat.
    Schön ist auch, dass über DuckDuckGo gesuchte Videos direkt abgespielt werden können ohne auf Youtube zuzugreifen.
    Auch die Suchergebnisse sind völlig in Ordnung von DuckDuckGo

  • Mit Duck Duck Go bin ich nie richtig warm geworden. Den Namen finde ich auch bescheuert. Nur meine Meinung.

  • Also ich wage zu bezweifeln, das Google dermaßen viel Geld abdrückt, ohne damit an nennenswerte Nutzerdaten zu kommen. Und auch wenn der Tim sagt, das man das durchaus regulieren könnte sind die Dinge sicherlich vertraglich festgehalten.

  • Stefan B. aus H.

    Wenn Google „freiwillig“ 15 Milliarden Dollar überweist – was muss der Konzern daran verdienen, wenn wir die Google Suchmaschine nutzen?! Und das „nur“ für die Bevorzugung beim Safari-Browser.
    Das zeigt doch, dass die an Google gelieferten Userdaten insgesamt Hunderte Milliarden (!) Dollar wert sein müssen – pro Jahr.

    • Ziemlich hohe Summe… andererseits braucht man gar nicht soviel Phantasie um sich zu überlegen welch interessante und wertvolle Daten sich hier für Google/Werbetreibende aus den Suchanfragen von rund 13 mrd iPhone Usern gewinnen lassen… das Handy ist ja dauernd dabei, laufen ja auch die Siri Websuchen darüber…

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