Umsätze, Einnahmen, Preisgestaltung
Apple gegen Epic: Valve gerät zwischen die Fronten
Apple und die für den Erfolgstitel Fortnite verantwortlichen Spiele-Publisher von Epic bringen sich seit einigen Wochen in Position für einen langanhaltenden Rechtsstreit, der das Zeug dazu haben könnte, das Kräfteverhältnis im App Store nachhaltig zu verändern.
Brachte alles ins Rollen: Epic verkaufte Guthaben ohne Apple zu beteiligen
Grob vereinfacht fordert Epic das Recht ein, die eigenen Titel am App Store vorbei anbieten beziehungsweise wenigstens auf die Umsatzbeteiligung in Richtung Apple verzichten zu dürfen.
Und obwohl aktuell nur Apple und Epic im Epizentrum des sich anbahnenden Kräfte-Messens gegenüberstehen, erschüttert der Streit die ganze Branche. Zum einen hoffen viele der im App Store vertretenen Unternehmen auf einen Sieg Epics, der sich im besten Fall auch positiv auf die eigenen Umsätze auswirken würde – einige große wie Spotify haben sich dafür sogar in der „Koalition für App Fairness“ zusammengeschlossen. Zum anderen streifen die Prozess-Vorbereitungen von Apple und Epic erstmals auch bislang unbeteiligte Parteien.
Valve plötzlich zwischen den Fronten
So kamen zum Wochenende weitreichende Forderungen der Apple-Anwälte ans Tageslicht (PDF), die diese gegenüber Valve geltend gemacht hatten. Der Software-Konzern ist unter anderem für seine Spiele Half-Life, Counter-Strike und Dota bekannt, darüber hinaus aber auch als Betreiber des Software-Kaufhauses Steam in der selben Branche wie Apple und Epic unterwegs.
Wie Ars Technica zuerst aufgefallen ist, haben Apples Anwälte Einsicht in die Betriebsunterlagen Valves gefordert, um ein Gespür für den Markt zu bekommen, in dem Epic mit seinem Software-Kaufhaus operiert.
Umsätze, Einnahmen, Preisgestaltung
Apple wollte dabei unter anderem den jährlichen Gesamtumsatz aller von Valve angebotenen Apps und In-App-Käufe ansehen, die Werbeeinnahmen von Steam auswerten und prüfen, wie die Preisgestaltung bei Steam abläuft.
Forderungen, gegen die sich Valve bislang erfolgreich weheren konnte und seinerseits behauptet, Apples Informationsgesuch wäre für eine am Rechtsstreit nicht aktiv beteiligte Partei zu umfangreich.
Apple und Valve habe ihre Positionen in einem gemeinsamen Schreiben an das Gericht (PDF) dargelegt und warten nun auf eine Entscheidung des zuständigen Richters.
Zuletzt hatte Epic eine Wettbewerbsbeschwerde in der EU eingereicht. Zudem hatte ein kalifornischer Bezirksrichter noch vor Beginn des Verfahrens festgelegt, dass Apple-Chef Tim Cook sieben Stunden zur Sache aussagen müsse.