Keine Xbox-Spiele auf iOS
App-Store-Regeln verhindern Microsofts xCloud-Projekt
Microsoft beendet sein Projekt xCloud für iOS. Die Möglichkeit, xBox-Spiele auf ein Mobilgerät zu streamen, wird es zumindest auf absehbare Zeit nur auf Android geben. Einmal mehr zwingen Apples restriktive App-Store-Richtlinien einen Entwickler in die Knie.
Schon der im Februar gestartete Beta-Test musste im Funktionsumfang eingeschränkt werden. Um Apples Richtlinien zu entsprechen, durfte Microsoft nur die Eigenentwicklung „Halo: The Master Chief Collection“ über die App anbieten. Mit der Ankündigung, xCloud künftig nur noch für Android anzubieten, zieht Microsoft nun auf iOS-Seite den Stecker. Gegenüber dem Magazin The Verge hat ein Sprecher des Unternehmens durchblicken lassen, dass das Projekt angesichts der von Apple auferlegten Einschränkungen keinen Sinn mehr macht. Microsoft will eine vollständige Integration des Xbox Game Pass und aller darüber verfügbaren Cloud-Spiele. Apples Regeln verhindern allerdings entsprechende Angebote mit Verweis auf die direkte Konkurrenz zum App Store.
Auch andere Anbieter mussten kapitulieren
Vor Microsoft haben sich bereits andere Anbieter ihre Zähne an diesem Thema ausgebissen. Google Stadia erlaubt unter iOS kein Spielen, sondern lediglich die Einrichtung und Verwaltung des Dienstes. Steam Link wurde erst nach langem hin und her für iOS bereitgestellt und hält sich nun an strenge Restriktionen, so wird beispielsweise eine lokale Netzwerkverbindung z deum das Spiel ausführenden Rechner zwingend vorausgesetzt.
Die Steam-Geschichte sorgte auch deshalb für Aufsehen, weil Apple für die App zunächst grünes Licht gegeben und sie kurze Zeit später wieder gesperrt hatte. Apple begründete dies mit Verstößen gegen die App-Store-Richtlinien.
Wir legen großen Wert darauf, allen Nutzern im App Store tolle Spiele zu bieten. Wir würden es lieben, wenn Valves Spiele und Services auf iOS und Apple TV laufen würden. Leider hat das Review-Team festgestellt, dass Valves Steam iOS-App, wie derzeit eingereicht, gegen eine Reihe von Richtlinien zu nutzergenerierten Inhalten, In-App-Käufen, Inhaltscodes usw. verstößt.
Erst ein Jahr später konnten sich die beiden Unternehmen dann auf eine akzeptable Version zur Freigabe einigen.
Allgemein wird angenommen, dass Apple hier allem voran die eigenen Einnahmen nicht gefährden will. Die Möglichkeit, Spiele indirekt auch aus anderen Quellen zu beziehen, wäre nicht nur ein Angriff auf das allgemeine App-Store-Angebot, sondern im Speziellen auch ein Kokurrenzthema mit Blick auf Apples Spiele-Abo „Apple Arcade“.