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Apple passt sein System an

Altersfreigaben im App Store künftig auch hierzulande korrekt

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Apple hat damit begonnen, sein neues System für Altersfreigaben von Apps und weiteren Inhalten einzuführen. Die von Apple als „Schutzmaßnahmen für Kinder“ angekündigten Änderungen sollen mit der Freigabe der 26er-Betriebssysteme ab Herbst für alle Nutzer Anwendung finden. Ganz so freiwillig, wie es in der zu Jahresbeginn von Apple veröffentlichten Ankündigung klang, dürfte die Umstellung allerdings nicht geschehen.

Wir haben bereits im vergangenen Jahr festgehalten, dass Apple in diesem Bereich dringend nachbessern muss. In Frankreich und Australien hatte das Unternehmen bereits Sonderregelungen installiert, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen.

Entwickler mussten schummeln

Hierzulande war eine Alterseinstufung ab 18 Jahren allerdings weiterhin nicht möglich, was dazu geführt hat, dass Inhalte, die nach dem europäischen PEGI-System (Pan European Game Information) oder durch die deutsche Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) erst ab 18 Jahren eingestuft sind, in den App Stores von Apple bereits für Nutzer ab 17 Jahren angeboten werden.

App Store Biohazard Ab 17 Jahren

Die Verantwortung hat Apple dabei an die Entwickler abgeschoben. Genau genommen war es unter dem bisherigen System nämlich gar nicht möglich, in Deutschland ab 18 Jahren eingestufte Apps anzubieten. Der offiziellen Umrechnungstabelle von Apple zufolge müssten diese als „Unrated“ eingestuft sein und dürften daher nicht mehr über den App Store angeboten werden. Die Entwickler haben ihrerseits dann jedoch meist die Apple-Stufe „17+“ gewählt, ansonsten hätten Spiele wie Resident Evil oder verschiedene GTA-Teile hierzulande gar nicht in den App Store aufgenommen werden können.

Appel Alterseinstufung App Store

Künftig eine Altersgruppe mehr

Mit dem neuen System sollen die Alterseinstufungen künftig korrekt erfolgen. Entwickler haben fortan die Möglichkeit, aus fünf statt zuvor vier Stufen für die Altersfreigabe zu wählen:

  • 4+ Jahre – Keine anstößigen Inhalte.
  • 9+ Jahre – Möglicherweise milde Zeichentrick- oder Fantasy-Gewalt, derbe Sprache, anzüglicher oder Grusel-Inhalt.
  • 13+ Jahre – Möglicherweise milde medizinische Inhalte, Drogen- oder Alkoholverweise, sexuelle Inhalte, Nacktheit, realistische Gewalt oder simuliertes Glücksspiel.
  • 16+ Jahre – Möglicherweise uneingeschränkter Webzugang, intensive reife Inhalte oder medizinische Themen.
  • 18+ Jahre – Möglicherweise echtes Glücksspiel, intensive simulierte Glücksspiele, starke Gewalt, Alkohol-, Drogen- oder Tabakverweise, sexuelle Inhalte oder Nacktheit.

Die neue Einstufung findet sich bereits in den Beta-Versionen von iOS 26, iPadOS 26, macOS Tahoe 26, tvOS 26, visionOS 26 und watchOS 26 hinterlegt und wird von Herbst an für alle Nutzer der neuen Betriebssysteme verfügbar sein.

25. Juli 2025 um 07:38 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Die Altersstufen sind gerade zwischen 7 und 16 viel zu wenige. Ein 11 jähriges Kind beschäftigt sich sicher nicht mit dem Schulli Apps die 7 Jahre alte Kinder nutzen. Auch zwischen 12 und 16 ist zu viel Spanne. Und selbst solche Ratings wie Spotify, installiert mal nen 10 jährigen Spotify Kids, da kannst du dir aber was anhören. Das ist für Kinder ab 4 entwickelt, und das soll dann bis 12 reichen? Ist doch lächerlich. Wäre besser wenn die Übergänge da fließender sind und die Apps selber die Inhalte anpassen/filtern, statt einfach alles zu sperren und als Alternative Baby Apps zu bauen. Das könnte man auf dem Handy einfach das Alter festlegen und alle Apps reagiert entsprechend darauf (Inhalte, Zugriffszeiten, Nutzungsdauer, Kontaktmöglichkeiten, sprachliche Filter, was auch immer). Wenn ich das Handy jetzt auf 12 stelle, fehlen bei ner 11 Jährigen die wichtigsten Apps. Kein WhatsApp, kein Spotify. Also muss ich mich hinsetzen und teuren Drittanbieter Apps Regeln bauen und Zeitlimits setzen, da die Bordmittel wie bspw. Apple Bildschirmzeit so viele Optimierungen nötig hätte, dass es unbrauchbar ist.

    • Dazu fällt mir eigentlich nur eins ein. Man kann es niemanden recht machen.

    • Jemand mit 12 darf auch kein WhatsApp nutzen. Fertig. Ist erst ab 13 Jahren erlaubt und das deckt das System auch ab.
      Ich frage mich lediglich. Warum es die USK 6 nicht ins System geschafft hat. Oder gibt es die nur bei Filmen?

      • Was hier mal wieder erschreckend die Mentalität von Eltern aufzeigt (ohne das ich jetzt wen persönlich verurteilen möchte, da dies wirklich allgemein sehr häufig so ist). WhatsApp oder Telegram hat bei Kindern nichts auf dem Handy zu suchen. Auch nicht mit der Erlaubnis der Eltern. Dies ist ganz klar festgelegt, die Eltern machen sich strafbar. Aber es wird ignoriert und dann ist man erstaunt und hätte nichts mitbekommen, wenn eben diese Kinder Opfer von Grooming werden oder von irgendwelchen Gruppierungen angeworben werden, Straftaten zu verüben. Kinder sind viel zu leicht zu beeinflussen, da kann man noch so oft mit ihnen sprechen. Eltern müssen hier viel mehr zur Verantwortung gezogen werden, passiert dann etwas. Aber auch vorher sollte schon etwas passieren. Schon ab dem Punkt, wo ein Elternteil meint, seinem Kind das Zeug aufs Handy zu laden.

      • Ich denke immer unweigerlich daran, dass derjenige/diejenige, der/die so etwas online schreibt, also dass sie den Kindern Telegram und Co bereits mit unter 13 aufs Handy klatschen wollen, selbst gar keine Kinder hat.
        Das sind Personen mit Neigungen, die durch ihre Kommentare versuchen, die Gesellschaft genau dazu zu bringen, um dann einfacher an ihr Begehren zu gelangen.
        Von daher sehe ich dies nicht nur als sehr problematisch an, es führt bei mir persönlich auch automatisch dazu, bekomme ich im Umfeld meines Sohnes mit, dass seine Freund:innen diese Apps installiert haben, die dazugehörigen Eltern mit ganz anderen Augen zu sehen.
        Man darf halt auch nicht vergessen, dass statistisch gesehen, in jedem Klassenzimmer in Deutschland zwei Kinder sitzen, denen solch ein Leid angetan wird. Und dies meiste aus dem direkt Familienumfeld.
        Ein kritisches Thema und ich habe mich versucht, bewusst vorsichtig auszudrücken. Glaube wir alle, aber gerade Eltern, sind dazu aufgerufen, wachsam zu sein.
        Natürlich ohne andere sofort an den Pranger zu stellen. Ich suche in dem Fall das Gespräch, zuletzt am Sprechtag der Eltern. Da waren auch nicht alle begeistert aber die Mehrheit hat es schlicht nicht gewusst.
        Nur Wissen kann schützen.

      • Wie sag ich immer. Pauschalität ist eigentlich nie eine Lösung. Es gibt „Blagen“ mit 15 denen traut man nich garnichts zu. Aber auch Kinder mit 10 die schon extrem vernünftig sind. Gesetze scheren immer alles über einen Kamm. Die „Guten“ sind dabei meist die Benachteiligten. Es ist genauso wie eine Grenze mit 18 oder 21. ich verstehe natürlich auch dass man sowas gesetzlich schlecht oder gar nicht abbilden kann. Aber es liegt halt eben doch auch viel an Erziehung, dann kämen solche Themen gar nicht erst auf

      • Danke (Daumen hoch). Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen ist niemals linear (weder Intelligenz noch Verantwortungsbewusstsein). Deshalb werden Beschränkungen nach Alter immer eine Krücke sein. Leider habe ich auch keine bessere Idee. Ich weiß nicht, wie man als Eltern einem 11 jährigen WA installiert (also technisch gesehen), aber es scheint ja kein Problem darzustellen. Könnte man nicht da ansetzen und die eigentliche Nutzer/in eindeutiger identifizieren (per KI oder was weiß ich)?

    • Bei einer Elfjährigen fehlt auf keinen falls WhatsApp (sollte eigentlich auch danach nicht auf dem Handy sein), WA selbst erlaubt die Nutzung erst ab 13 Jahren und auch dann nur mit Erlaubnis der Eltern.
      Vielleicht einfach mal den „Zwang“ zur Nutzung von WA hinterfragen und selbst mit besserem Beispiel vorangehen…

  • Ich frag mich, warum seit jeher das Bewertungssystem nicht funktioniert. Man bewertet irgendwas setzt Sterne, und trotzdem ist in der Seite davor kein Stern gesetzt.
    Use experience Designer oder gar Qualitätssicherung wohl nicht vorhanden in der Firma. Naja, ist ja auch ein kleines Startup.

  • Warum kann nicht jeder Entwickler frei Altersgrenzen bis 18 einrichten?

  • Dann hätten sie aber auch alle Stufen auf den deutschen Standard anpassen können: 0, 6, 12, 16 und 18.

  • Die interessantere Frage ist doch nun eher: sind bald 18+ Inhalte im AppStore erlaubt?

    Früher war 18+ = Unrated und somit nicht AppStore fähig. Wenn also nun die neue Stufe verfügbar ist, dann müssten ja auch deren Inhalte erlaubt sein. Was passiert dann mit den Unrated-Inhalten? Wo ist hier die inhaltliche Abgrenzung? Geht ja schlecht dies zu unterscheiden wenn „sexuelle Inhalte“ plötzlich unter 18+ und unter Unrated fallen…

    Logischerweise müssten 18+-Inhalte ja dann erlaubt sein.

    Würde auch zur aktuellen Gesetzeslage passen den im neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag steht, dass Betriebssysteme diese ganzen Altersfreigaben usw. unterstützen müssen.

  • Mit Verlaub, aber die ganzen „mit 12 sollte man kein WA benutzen“-Kommentare sind doch nicht der Punkt. Das Problem ist, das das ganze Alterssytem ohne Sinn und Verstand implementiert ist. So funktioniert beispielsweise SharePlay erst ab 14 weil in den Songs könnte ja ein fieser Mensch ein böses Wirt rappen. TestFlight kann man in de erst ab 16 verwenden, obwohl es eigentlich ab 13 gehen sollte – was auch schon idiotisch genug ist. Viele dieser Einschränkungen sind nur implizit und zudem in den automatisch lokalisierten Supportdokumenten schlicht falsch erklärt. Übrigens, bei Android ist es auch nicht viel besser: Da kann man aus einem Kinderaccount nur mit körperlichen Schmerzen Inhalte herausexportieren. Das nervige in allen Fällen ist, das man als Eltern eben keine eignenen Entscheidungen über seine Leibesfrüchte treffen darf, die man in der Regel besser kennt, als Tim Apple aus dem texanischen Kulturkreis.

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