Gegen Durchleitungsentgelte im Netz
Absage an Daten-Maut: Verbraucherzentrale legt Jahresbericht vor
Sollen Internet-Schwergewichte wie Netflix, Amazon Prime Video oder Google, die für einen besonders großen Anteil des online generierten Datenaufkommens verantwortlich zeichnen, von Netzbetreibern und Infrastrukturanbietern wie der Telekom und Vodafone gesondert zur Kasse gebeten werden dürfen?
Keine Daten-Maut für Netzbetreiber
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat sich zu der Frage jetzt eindeutig positioniert und warnt vor einer Einführung der schon länger diskutierten Nutzungsgebühren für Streaming-Dienste, die nicht nur die hiesigen Telekommunikationskonzerne gerne erheben würden.
In einem Positionspapier mahnen die Verbraucherschützer, entsprechende Nutzungsgebühren würden nicht nur den Wettbewerb sondern auch die Netzneutralität gefährden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband verweist diesbezüglich nach Südkorea und führt die Einführung entsprechender Gebühren auf der Halbinsel als klares Negativbeispiel an. Seitdem die Netzbetreiber dort die aktiven Streaming-Dienste (zusätzlich zu den Endkunden) zur Kasse bitten dürfen, hätte sich das Angebot deutlich reduziert. Unternehmen hätten sich vom Markt zurückgezogen, die Streaming-Qualität insgesamt habe sich verschlechtert.
Das Positionspapier der Verbraucherschützer lässt sich im PDF-Format aus dem Netz laden und ist eine Reaktion der Marktwächter auf die überraschende Aktivität der EU-Kommission diesbezüglich, die offenbar daran arbeitet, den Wunsch der Netzbetreiber umzusetzen.
Jahresbericht 2021 vorgelegt
Neben dem Positionspapier zu den Nutzungsgebühren hat der Verbraucherzentrale Bundesverband auch seinen Jahresbericht 2021 vorgelegt und wirft dort einen Blick zurück auf die wichtigen Meilensteine des vergangenen Jahres.