Offensive gegen Content-Verstöße
YouTube: Googles Löschteam wächst auf 10.000 Mitarbeiter
Zum Jahresende liefert YouTube-CEO Susan Wojcicki ein Déjà vu ab, das an die Diskussionen um das Löschteam des sozialen Netzwerkes Facebook im Dezember 2016 erinnert. Damals berichteten zahlreiche Berliner Facebook-Mitarbeiter von traumatisierenden Arbeitsbedingung und machten öffentlich, wie sie für wenig Geld Kinderpornos und Gewaltvideos sichten mussten.
Bei Google scheint es fortan ähnlich zuzugehen. Wie das Unternehmen im offiziellen Hausblog mitteilt will man im kommenden Jahr eine Offensive gegen Content-Verstöße fahren und plant das hauseigene Löschteam dazu auf 10.000 Mitarbeiter aufzustocken.
Diese arbeiten jetzt schon mit Hochdruck an der Reinigung des Videoangebotes. Allein seit Juni seien zwei Millionen Videos gesichtet worden. In den meisten Fällen sei man hier einem Extremismus-Verdacht nachgegangen.
We will continue the significant growth of our teams into next year, with the goal of bringing the total number of people across Google working to address content that might violate our policies to over 10,000 in 2018.
Seit dem Sommer setzt YouTube zudem vermehrt auf „machine learning“-Algorithmen, die dem Löschteam langfristig die Arbeit abnehmen sollen. Die vorläufigen Ergebnisse der Anstrengungen gestalten sich wie folgt:
- Seit Juni hat YouTube 150.000 Videos wegen „gewaltverherrlichendem Extremismus“ gelöscht.
- Dank der neuen „machine learning“-Unterstützung hätten die Prüfer fünf mal so viele Videos wie bislang aus dem Angebot löschen können.
- Aktuell wurde 98% aller von YouTube entfernten Videos von Algorithmen vorsortiert.
- 70% aller gewaltverherrlichenden Videos werden inzwischen in den ersten acht Stunden nach ihrem Upload erkannt.