Mehrere Hundert Millionen Kunden betroffen
Yahoo übergibt kompletten E-Mail-Verkehr an US-Behörden
Der US-Konzern Yahoo hat amerikanischen Strafverfolgungsbehörden den uneingeschränkten Zugriff auf die E-Mail-Kommunikation seiner Kunden eingeräumt und hunderte Millionen, weitgehend automatisiert, für NSA bzw. FBI gescannt.
Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei ehemalige Mitarbeiter des Konzerns. Demnach soll Yahoo die E-Mail-Überwachungen in Echtzeit erst im vergangenen Jahr implementiert haben.
Yahoo habe ein spezielles Programm geschrieben, um die einlaufenden Mails von mehreren Hundert Millionen Kunden nach einer bestimmten Zeichenkette zu durchforsten. Unklar blieb, welche Daten Yahoo an die US-Behörden übergab oder ob auch andere Internet-Konzerne beteiligt waren.
Momentan ist unklar ob die Yahoo-Kooperation auf Drängen des Nachrichtendienstes NSA oder der Bundespolizei FBI initiiert wurde – auf Anfrage haben sich die Regierungsbehörden bislang noch nicht zum Fall geäußert.
Im laufenden Herbst muss sich der Internet-Gigant nun bereits zum zweiten Mal mit massiv schlechten Nachrichten auseinandersetzen. Erst Ende September wurde bekannt, dass 500 Millionen Benutzerkonten des Dienstes seit Jahren kompromittiert waren.