"Third-Party Chats"
WhatsApp: Austausch mit anderen Messenger-Apps in Arbeit
Der Kurznachrichtendienst WhatsApp soll sich aktiv auf die Vorgaben der Europäischen Union vorbereiten, Konversationen mit anderen Messenger-Applikationen zu unterstützen, um so einen interoperablen Austausch zwischen den großen Anbietern am Markt zu ermöglichen.
„Third-Party Chats“
Dies geht aus Änderungen hervor, die im Programmcode des beliebten Kurznachrichtendienstes aufgespürt wurden. So besitzt die Android-Ausgabe des offiziellen WhatsApp-Clients in einer der jüngsten Testversionen (Version 2.23.19.8) nun den neuen Bereich „Third-Party Chats“, der offenbar Konversationen mit Messenger-Anwendungen von Drittanbietern verwalten soll.
Damit scheint die hundertprozentige Tochter des Facebook-Mutterkonzerns Meta deutlich pragmatischer mit den EU-Vorgaben umzugehen als Apple. Cupertino hatte zuletzt argumentiert, dass iMessage für sich genommen zu klein sei, als das die EU-Vorgaben zur Interoperabilität überhaupt zutreffen könnten.
Apple blockiert EU-Vorgaben
Da Apple in den zurückliegenden Jahren keine offiziellen Zahlen zur Nutzerbasis von iMessage ausgegeben hat, verbuchen Marktbeobachter den Widerspruch als strategisches Argument.
- Apple drückt sich: iMessage „zu klein“ für Durchsetzung von EU-Vorgaben
Offenbar will Apple, wie bei ähnlichen Auseinandersetzungen in Korea, den Niederlanden und Japan, auf Zeit spielen und abwarten, wie die Europäische Union auf ein gänzlich kooperationsunwilliges Apple Reagieren wird. In den Niederlanden hatte Apple zehn Strafzahlungen in Höhe von jeweils 5 Millionen Euro abgewartet, ehe man sich mit den Regulierern vor Ort letztendlich auf die Implementierung eines Minimal-Kompromisses verständigte.
Die Vorgaben der neuen EU-Digitalgesetze verpflichten Anbieter großer Messenger-Dienste zur Interoperabilität mit ihren Mitbewerbern. Betroffen sind Anbieter mit mindestens 45 Millionen Nutzern, zu denen über 10.000 Geschäftskunden zählen.