Synology veröffentlicht DiskStation Manager 6.0
Synology hat mit DSM 6.0 die neueste Version des Betriebssystems für seine DiskStation-NAS-Systeme veröffentlicht. Das Update bringt umfangreiche Funktionserweiterungen und zudem vollständige Unterstützung für 64-Bit-Systeme.
DSM steht ausgeschrieben für „DiskStation Manager“ und macht aus den kompakten Servern des Herstellers weit mehr als schlichte Speicherstationen. Schon die Vorgängergenerationen boten neben der klassischen Funktion als Netzwerkspeicher einfach zu konfigurierbare Einsatzmöglichkeiten als Multimedia-Server und persönlicher Cloud-Dienst. Die neueste Systemversion legt in diesem Bereich ordentlich nach.
Synology DiskStation als Multimedia-Server
Die Benutzeroberfläche des integrierten Videoservers Video Station wurde in DSM 6.0 komplett überarbeitet. Die zeitgemäße Optik orientiert sich an vergleichbaren Anwendungen wie Plex oder Kodi. Covergrafiken und Detailinformationen zu den auf der DiskStation abgelegten Filmen werden automatisch aus dem Internet bezogen. Die Videos können per Webbrowser angesehen werden, alternativ dazu lässt sich die private Filmsammlung auch per App für iOS und Android sowie neuerdings mittels einer App für Apple TV 4 abrufen. Ergänzend ist zudem Streaming per AirPlay (auch auf alte Apple TVs), DLNA/UPnP oder an Googles Chromecast möglich.
Die neue DS-Video-App für Apple TV 4 präsentiert sich dabei als komfortabler Client. Ergänzend zu den vorhandenen Kategorien habt ihr Zugriff auf eure persönliche Watchlist und die Favoriten. Apple-TV-Funktionen wie das Scrollen mit Vorschaufenster werden ebenso unterstützt wie die globale Lesezeichenfunktion der Video Station, also die Möglichkeit, das Video an der zuletzt gesehenen Stelle fortzusetzen.
Wer ein DiskStation-Modell mit Unterstützung für Echtzeit-Transkodierung besitzt, beispielsweise die Modelle 216play oder 415play, kann Filme beim Zugriff per iPhone oder iPad-App nun für die spätere Offline-Nutzung in ein mit dem iOS-Gerät kompatibles Format rechnen und auf dem Gerät speichern. Alternativ zur Originalqualität können die Filme hier auch mit niedrigerer Auflösung und dementsprechend weniger Platzbedarf gespeichert werden.
Mit der Photo Station hat Synology eine Alternative zu Online-Fotosammlungen wie Apples iCloud-Fotomediathek oder Flickr im Programm. Ihr könnt eure Fotos hier von Computern und Mobilgeräten aus speichern und ebenso wieder abrufen. Neben unterschiedlichen Darstellungsmodi als Fotowand, zeitlich sortiert oder auch nach vorhandenen Ortsdaten auf einer Karte, könnt ihr die Bilder manuell oder auch automatisiert in Alben sortiert abrufen und als Diashow anzeigen. Ob ihr die private Bildersammlung nur im heimischen Netzwerk oder auch für den Zugriff von außerhalb freigebt, bleibt dabei euch überlassen.
DSM 6.0 bringt auch für die Photo Station erwähnenswerte Neuerungen. So könnt ihr nun automatisiert flexibel anpassbare Wasserzeichen zu euren Fotos hinzufügen. Betreiber eines Blog können die Photo Station als Bildquelle per Plug-in in ihr Blogsystem integrieren (WordPress, Joomla und Drupal). Windows-10-Nutzer dürfen sich über die Optimierung der Darstellung der Photo Station wie auch der Video Station auf ihren Endgeräten freuen.
Synology hat mit der Audio Station zudem eine persönliche Musikstreaming-Lösung am Start. Neben der auf dem NAS-Laufwerk abgelegten Musik könnt ihr darüber auch Zugriff auf Shoutcast-Internet-Radio-Streams oder oder mithilfe einer Streaming-URL selbst angelegte Radiostationen. Neu in DSM 6.0 ist hier die Möglichkeit, die Wiedergabe über die Apple Watch zu steuern.
Wer statt auf die Lösung eines Drittanbieters lieber auf iTunes setzt, startet einfach den ebenfalls in DSM integrierten iTunes-Server. Die auf der DiskStation gespeicherte Musiksammlung erscheint dann als Netzwerk-Bibliothek in Apples Musik-App auf Mac oder PC.
Persönliche Cloud-Lösung und Backup-Server
So populär die oben genannten Funktionen sind, die NAS-Laufwerke von Synology sorgen sich nicht ausschließlich um eure Unterhaltung, sondern präsentieren sich auch als robuste Arbeitstiere. Eine Standardanwendung für Mac-Besitzer ist die Funktion als Time-Machine-Server und damit das Bereitstellen eines zentralen Backup-Ziels für sämtliche Apple-Rechner im Netzwerk. Für hohe Datensicherheit sorgt die Möglichkeit, mehrere Festplatten als RAID-System zu konfigurieren. Für mit dieser Thematik weniger vertraute Nutzer bietet der Hersteller das Synology Hybrid RAID als einfach zu konfigurierende Option an. Optional könnt ihr zusätzlich verschlüsselte Backups der auf der DiskStation gespeicherten Daten automatisiert bei externen Cloudspeicher-Anbietern oder auf anderen NAS-Laufwerken ablegen. Synology hat die bereits zuvor vorhandene interne Backup-Funktion der DiskStation mit der neuen DSM-Version erweitert und in „Hyper Backup“ umgetauft.
Das Synology-Betriebssystem kommt mit einer unkomplizierten Benutzerverwaltung, sodass ihr anderen Familienmitgliedern oder Büro-Partnern eigene Speicherbereiche zur Verfügung stellen und die Nutzung ausgewählter Dienste erlauben könnt. Seien es Datensicherungen, der Zugriff auf die Medienangebote der DiskStation oder der Datenaustausch mit anderen Nutzern. Ihr bleibt dabei stets Admin und Chef und habt damit umfangreiche Möglichkeiten, die passenden Nutzungsrechte zu vergeben. Dazu gehört zum Beispiel auch die Beschränkung von genutztem Festplattenplatz und Netzwerkbandbreite.
Auf eure auf einem Synology-Laufwerk gespeicherten Daten könnt ihr auf verschiedene Weise zugreifen. Die DiskStation lässt sich unter OS X und Windows klassisch als Netzwerkfreigabe einbinden, erlaubt aber ebenso den Zugriff per Webbrowser. Für den Zugriff von iOS- oder Android-Geräten bietet Synology die DS-File-App an. Damit kann man die persönlichen oder für gemeinsame Nutzung freigegeben Daten auf der DiskStation ansehen, Dateien aufs Mobilgerät kopieren oder in umgekehrter Richtung auf dem Server ablegen.
Insgesamt bietet Synology derzeit 10 iOS-Apps für das Zusammenspiel mit einem DiskStation-NAS-Laufwerk an. Neben den bereits erwähnten Multimedia-Apps und verschiedenen Backup- und Fernwartungs-Tools zählt dazu auch die Notiz-App DS Note als Client für die Note Station, ein plattformübergreifendes privates System zur Notiz- und Aufgabenverwaltung. Desktop-Nutzer können per Web-Anwendung auf die Note Station zugreifen, wer mit dem Google-Browser Chrome arbeitet, findet zudem eine passende Browser-Erweiterung sowie einen Web-Clipper zum schnellen Speichern von Web-Inhalten im Chrome Web Store.
Zusammengefasst bringt die neue Version 6.0 des DiskStation Manager nicht nur willkommene Verbesserungen, sondern erweitert den Leistungsumfang des Betriebssystems um zeitgemäße Funktionen. Einmal mehr wird deutlich, dass die Zeiten, zu denen NAS-Systeme nicht viel mehr als eine „große Festplatte im Netzwerk“ waren, längst vorbei sind. Die DiskStation hat den Anspruch, als lokaler Alleskönner aufzutreten und bietet zudem eine vollwertige Alternative zu externen Cloud-Angeboten.