Startfähige Kopien nicht möglich
SuperDuper!-Entwickler empfiehlt alte Programmversion für Big-Sur-Backups
Die Entwickler von Backup-Software für den Mac versuchen sich weiter mit den Eigenheiten von macOS Big Sur und insbesondere auch Apples M1-Rechnern zu arrangieren. Grundlegende Änderungen auf Seiten von Betriebssystem und Hardware verhindern das einfache Erstellen von startfähigen Backups, wie wir sie aus früheren Mac-Zeiten kennen. Wer ergänzend oder alternativ zu Apples Time Machine andere Backup-Lösungen verwenden will, muss spätestens beim Wiederherstellen der Daten ein ganzes Stück mehr Aufwand betreiben.
Dave Nanian, der Entwickler der altbekannten Backup-Lösung SuperDuper!, kämpft schon längere Zeit mit dieser Herausforderung. Seinen aktuellen Blog-Beitrag kann man nun gleichermaßen als Kapitulation und Erfolgsmeldung mit Blick auf dieses Vorhaben lesen. Nanian macht klar, dass sich mit SuperDuper! unter macOS Big Sur zumindest auf absehbare Zeit keine voll startfähigen Backups erstellen lassen werden, bietet gleichzeitig aber eine Lösung zum einfachen und schnellen Erstellen vollständiger Datensicherungen unter macOS Big Sur an, die sich im Ernstfall über macOS wiederherstellen lassen.
Der Workaround besteht darin, SuperDuper! nicht in der aktuellen Version 3.3.1 zu verwenden, sondern auf die ältere Version 3.2.5 seiner Software zurückzugreifen. Was auf den ersten Blick merkwürdig klingt, lässt sich einfach erklären: SuperDuper! 3.3.1 basiert auf den im Zusammenhang mit macOS Catalina erforderlichen Anpassungen aus dem Jahr 2019. Apple hatte damals im Zusammenhang mit der Trennung der Partitionen für Startvolume und Daten dafür gesorgt, dass die Entwickler von Backup-Programmen massive Anpassungen vornehmen mussten, um den gewohnte Funktionsumfang wieder bereitzustellen. Immerhin war es mit macOS Catalina dann wieder möglich, vollständig startfähige Kopien auf einem externen Backup-Datenträger zu erstellen.
Mit macOS Big Sur fällt diese Möglichkeit nun allerdings weg. Der Workaround des Entwicklers sieht daher vor, die speziell mit Blick auf Catalina implementierten Änderungen vollständig über Bord zu werfen, und ausschließlich eine Kopie aller persönlichen Daten auf dem Mac zu erstellen, die im Rahmen einer Neuinstallation dann über das Betriebssystem wiederhergestellt werden können. Die für Catalina implementierten Sonderfunktionen sind dabei unter macOS Big Sur nicht nur überflüssig, sondern teils auch hinderlich. Daher kommt die Empfehlung zur Verwendung der alten, einfacher gestrickten Programmversion.
Wer diesen Ratschlägen folgt, sollte allerdings unbedingt die Hinweise des Entwicklers mit Blick auf das Einrichten seiner App unter macOS Big Sur beachten (die Punkte 1 bis 8 weiter unten im Text).
Falls ihr euch fragt, warum man jetzt nicht gleich auf Apples Time Machine setzen sollte, macht euch mit der 3-2-1-Strategie oder anderen Systemen für verteilte Backups vertraut. Eine optimale Datensicherung bezieht nicht nur das Speichern der Backups an unterschiedlichen Orten, sondern im besten Fall auch die Verwendung verschiedener Software-Lösungen mit ein.