Steueranpassungen im iBookstore: Für Verleger und Autoren bleibt weniger übrig
Nach Änderungen bei den App-Preisen überarbeitet Apple nun auch das hauseigene E-Book-Angebot, um mit den neuen Mehrwertsteuerregeln in der EU konform zu sein. Die Änderungen werden sich zunächst allerdings nicht direkt auf Endkunden auswirken, sondern fallen erstmal zu Lasten der Autoren bzw. Verlage. Diese wurden von Apple darauf hingewiesen, dass sich ihre Erlöse in Abhängigkeit von den neuen Mehrwertsteuerregeln ändern werden
As a reminder, within the next 48 hours your proceeds for books will change for all territories in the European Union except in Luxembourg. Changes to publisher proceeds will depend on the changes to the value-added tax (VAT) rate in each territory.
Hintergrund ist die Tatsache, dass in der EU seit Jahresbeginn stets der im Land des Verkaufs eines digitalen Guts gültige Steuersatz anzuwenden ist. Zuvor hatte Apple wie auch Amazon und weitere Unternehmen lediglich die im Land des Sitzes der europäischen Niederlassungen fälligen Steuern abgeführt. Bei iTunes ist dies Luxemburg mit einem Steuersatz von gerade mal 3 Prozent.
E-Books höher besteuert als gedruckte Bücher
In Deutschland werden E-Books derzeit allerdings mit 19 Prozent besteuert, somit verringert sich der von Apple an die Rechteinhaber ausbezahlte Erlös hier deutlich. Amazon hatte seinen Publishern bereits im Vorfeld empfohlen, die Preise entsprechend anzupassen und es würde nicht wundern, wenn insbesondere die Preise für die Billigtitel auf dem Markt etwas anziehen.
Ein Senkung des Mehrwertsteuersatzes für E-Books ist allerdings im Gespräch. Gedruckte Bücher werden seit jeher mit 7 Prozent besteuert und der Mehrwertsteuersatz für Hörbücher wurde zu Jahresbeginn auf ebenfalls 7 Prozent reduziert.
Die auf E-Books veranschlagten Mehrwertsteuersätze schwanken innerhalb der EU deutlich. Frankreich beispielsweise setzt günstige 5,5 Prozent an während Italiener 22 Prozent und Iren gar 23 Prozent abführen müssen.