iPad Air 64 GB eigentlich "zu schwach"
Stage Manager: Leistungshungrig, aber widersprüchliche Anforderungen
Entgegen offizieller Aussagen von Apple zählt die Möglichkeit zur virtuellen Speicherverwaltung unter iPadOS 16 nicht zu den zwingenden Voraussetzungen für die Verfügbarkeit der Multitasking-Funktion Stage Manager. Apples Software-Chef Craig Federighi war im Interview mit dem Magazin TechCrunch so zu verstehen, dass Stage Manager auch dadurch ermöglicht wird, dass die M1-iPads durch die „Virtual Memory Swap“ genannte Funktion zusätzlichen NAND-Speicher als erweiterten Arbeitsspeicher und zum Auslagern von Programmen verwenden können. Dies lässt sich mithilfe Apples eigener Prozessorarchitektur besonders effektiv umsetzen und Federighis Begründung klang bislang auch durchaus schlüssig.
Der Entwickler Steve Troughton-Smith macht nun allerdings auf die Tatsache aufmerksam, dass Apple sich in dieser Angelegenheit selbst widerspricht. Während Stage Manager nämlich auf allen mit dem M1-Prozessor ausgerüsteten iPads funktioniert, lässt sich in Apples erweiterten Details zu iPadOS 16 nachlesen, dass die Funktion auf dem Basismodell des iPad Air 5 gar nicht verfügbar ist. Apple zufolge sind dafür beim iPad Air der 5. Generation mindestens 256 GB Speicher nötig, in der Basisversion kommt das iPad Air allerdings nur mit 64 GB Speicher.
Die hohen Speicheranforderungen dürften damit zusammenhängen, dass die Funktion bis zu 16 GB Standardspeicher des iPad belegt, um diesen als virtuellen RAM zur Verfügung zu stellen. Der M1-Prozessor kümmert sich dann um die Auslagerung der jeweiligen Programme und versucht, vor allem jene Anwendungen im schnelleren Arbeitsspeicher zu halten, die regelmäßig oder wahrscheinlich als nächstes verwendet werden.
Im Laufe der Beta-Tests und vor allem auch im Anschluss an die Freigabe der finalen Version von iPadOS 16 wird sich zeigen, welche Faktoren besonderen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Stage Manager haben. Die virtuelle Speicherverwaltung spielt hier sicher eine Rolle, Apple hat allerdings auch klar gemacht, dass sich diverse andere Komponenten bis hin zur Grafikleistung ebenfalls massiv auf die Funktion auswirken. Die Beschränkung auf M1-Prozessoren sei nicht zuletzt auch daher gefallen, dass man seinen Kunden eine überzeugende Nutzererfahrung bieten wolle.