"Unangemessene Inhalte" ohne Wirkung
Spotify: Audiopornos trotz Kinderschutz-Funktionen
Eltern, die sich bei der Nutzung des Musik-Streaming-Dienstes auf die Kinderschutz-Funktionen der Skandinavier verlassen, werden sich für die Entdeckung des ifun.de-Lesers Thomas interessieren.
Dieser staunte nicht schlecht über den Spürsinn seines zehnjährigen Sohnes und musste initial noch schmunzeln, als dieser das schon im Cover eindeutig bebilderte Erotik-Hörbuch „Unzüchtiges Treiben im Mädchen Internat“ im Katalog des Streaming-Dienstes entdeckte – wohlgemerkt: mit dem eigentlich eingeschränkten Familienkonto.
Nach einem kurzen Prüfen des Angebotes legte sich die Stirn des Vaters dann doch in Falten: Während Kraftausdrücke während der Musikwiedergabe, für die die Spotify-Funktion „Unangemessene Inhalte“ vor allem gedacht ist, grundsätzlich wohl noch verschmerzt werden können, ging es im fraglichen Hörbuch eindeutig um Pornographie. Akustische Pornographie zwar, aber dennoch solche, die die „ab 18“-Auszeichnung definitiv verdient hätte.
Hier musste dann jedoch festgestellt werden: Anders als die „Explicit“-Kennzeichnung der Musik-Industrie, die üblicherweise recht rigoros vergeben werden, scheinen die bei Spotify erhältlichen Hörbücher eher nachlässig von dem Metadaten-System erfasst zu werden und entgehen so dem Radar der Kinderschutz-Funktionen.
Spotify Kids als Alternative
Auf das Versäumnis angesprochen, verwies der Support des Musik-Streaming-Dienstes seinerseits lediglich auf die Spotify-Kids-Applikation für Moibilgeräte, sagte aber immerhin zu das beobachtete Verhalten als Kunden-Feedback aufnehmen und an die zuständigen Stellen weiterleiten zu wollen.
Damit darf festgehalten werden: Selbst bei einem Musik-Streaming-Dienst solltet ihr euch nicht auf die technischen Vorkehrungen zum Ausblenden unangemessener Inhalte verlassen, sondern im Zweifelsfall selbst überprüfen, welche Inhalte von der jungen Generation angesteuert und konsumiert werden.