Jim Reekes' charakteristische Hinweistöne
„Sosumi“ als Stichelei: Ehemaliger Apple-Sounddesigner erzählt
Jim Reekes war von 1988 bis 1999 Mitarbeiter bei Apple. Im Rahmen seiner Anstellung kreierte der Sounddesigner zahlreiche Systemklänge, von denen einer in seiner ursprünglichen Form sogar heute noch verwendet wird.
Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin CNN hat Reekes unlängst besonders auf die Geschichte des Hinweistons „Sosumi“ abgehoben. Der Name des von Apple erstmals 1991 mit System 7 ausgelieferten Xylophon-Klangs hat seine Ursprung nämlich keineswegs im Japanischen, sondern spielt auf einen alten Rechtsstreit zwischen Apple und dem gleichnamigen Plattenlabel der Beatles an. Das Label besaß die älteren Rechte am Namen „Apple“ und die ursprüngliche Einigung sah vor, dass dem Computer-Hersteller die Verwendung des Namens nur gestattet wurde, solange dieser mit seinen Produkten nicht im Musikbereich aktiv wurde.
In der Folge war Apple auch darauf bedacht, den Systemklängen möglichst unverfängliche, musikfremde Namen zu geben. Reekes gab diesem seiner Meinung nach abstrusen Streit daraufhin eine versteckte persönliche Spitze mit auf den Weg. Seinen Worten zufolge hätte er den als Sosumi bekannt gewordenen Klang ja am liebsten in Anlehnung an den Beatles-Song „Let it be“ mit den Worten „Let It Beep“ benannt. Dies war natürlich nicht möglich, doch sein Wortspiel „Sosumi“ für „So sue me“ („Verklag’ mich doch“) hatte damals offenbar niemand durchschaut. Der Erfinder des Klangs ließ die Verantwortlichen im Glauben, dass die Bezeichnung aus dem Japanischen entliehen sei. Unter macOS Big Sur ist der Ton übrigens in leicht abgewandelter Form und mit der angepassten humorvollen Bezeichnung „Sonumi“ („So new me“) verfügbar.
Auch der Kameraton, denn ihr beim Erstellen von Screenshots auf dem Mac oder auch beim Fotografieren mit einem iOS-Gerät hört, stammt von Jim Reekes. Wie der ehemalige Apple-Mitarbeiter erzählt, hatte er dafür eigens den Klang seines Kamera-Klassikers Canon AE-1 digitalisiert.
Danke Serkan