renkCast HDMI-Stick im Kurztest: AirPlay aber kein Apple-TV-Konkurrent
Conrad preist mit den neu erhältlichen renkCast HDMI-Stick als Alleskönner im Bereich Medienstreaming an. Der mit einem Preis von 29,95 Euro verglichen mit Googles Chromecast oder Apple TV vergleichsweise günstige Empfänger für den HDMI-Anschluss versteht sich auf Apples AirPlay, Android Miracast und das DLNA-Protokoll. Wir haben den Stick angestöpselt und ausprobiert.
Mit unserem Fazit wollen wir euch nicht lange auf die Folter spannen. Wir wollten wissen, wie gut sich der renkCast-Stick auf den Empfang von Medien über AirPlay versteht und wurden dabei im großen und ganzen enttäuscht. Wenngleich der Setup und die Erkennung als AirPlay-Empfänger auf Anhieb funktioniert hat, die Leistungsfähigkeit insbesondere wenn es um Videostreaming geht ist gegenüber Apple TV deutlich eingeschränkt. Bei der Wiedergabe von Videos hatten wir teils massive Probleme, die vermutlich mit einer mangelhaften Dekodierungsleistung des Sticks zusammenhängen. Hochauflösend direkt aus der Video-App des iPad geschickte Filme und Musikvideos wurden entweder gar nicht wiedergegeben und mit verschiedenen Fehlermeldungen quittiert, oder ruckelten furchtbar und brachten den Stick teils sogar zum Absturz.
Die Wiedergabe von Bildschirminhalten über die Funktion „Bildschirm spiegeln“ aus anderen Anwendungen war dagegen ganz brauchbar, auch Videos aus YouTube ließen sich auf diese Weise flüssig ans TV-Gerät übertragen. Wer den Stick rein für Präsentationen oder auch Diashows nutzen will, muss sich nach unseren Erfahrungen keine Sorgen machen. Die Wiedergabe von Standbildern sowie „Durchwischen“ in der Foto-App und auch das Abspielen von Musik waren fehlerfrei und mit akzeptabler Bildqualität möglich.
Für unsere Theorie mit den Dekodierungsproblemen bei großen Datenmengen spricht auch folgendes Experiment: Per Bildschirmspiegelung ließ sich das Livebild einer Videoaufnahme mit der iPad-Kamera flüssig auf das TV-Gerät spiegeln. Wurde das Video im Anschluss über die Foto-App abgespielt, war das eben aufgezeichnete Video aufgrund massiver Aussetzer nicht konsumierbar.
Somit taugt der renkCast HDMI-Stick sicherlich als günstige aber deutlich eingeschränkte AirPlay-Alternative für ausgewählte Einsatzzwecke, sei es in der Aktentasche des Vortragsreisenden oder auch als Mitbringsel zum Familienfest, wo man mal eben die in der Foto-App gespeicherte Familienchronik zu Besten geben will. Für den komfortablen und qualitativ hochwertigen Konsum zuhause würden wir aber beim zwar deutlich teureren, aber auch wesentlich zuverlässigeren Original bleiben.
Im Preis von 29.95 Euro ist übrigens kein Netzteil enthalten. Hier könnt ihr aber jedes beliebige USB-Netzgerät verwenden. Mit dem HDMI-Stick bekommt ihr ein USB-auf-Micro-USB-Ladekabel sowie eine optional verwendbare HDMI-Verlängerung.
Für die Einrichtung des Sticks müsst entweder die kostenlose EZCast-App laden oder über den Webbrowser auf die Setup-Seite des Sticks zugreifen. Für die erste Verbindung bietet der Stick ein eigenes Konfigurationsnetzwerk an, darüber kann er dann in ein bestehendes Netzwerk eingebunden werden.