Diese Einstellungen müsst ihr kennen
Googles „Privacy Sandbox“: Neue Trackingmaßnahmen in Chrome wollen überprüft werden
Google hat mit dem Update für seinen Webbrowser Chrome in der vergangenen Woche auch die sogenannte „Privacy Sandbox“ eingeführt. Was erstmal positiv und nach einer Maßnahme zum Schutz der Nutzer klingt, sollte man zumindest kurz überdacht haben. Unterm Strich muss hier jeder Nutzer für sich entscheiden, ob er Google erlaubt, seinen Surfverlauf zu protokollieren, um im optimalen Fall passende Werbung und Inhalte angezeigt zu bekommen.
Mit der „Privacy Sandbox“ sucht Google nach einem Weg, die nicht zuletzt durch die Datenschutz-Kampagnen von alternativen Browsern wie DuckDuckGo oder Firefox sowie vor allem auch durch Apples Anti-Tracking-Initiative kaum noch relevanten Drittanbieter-Cookies zu ersetzen. Google will stattdessen künftig den Browserverlauf dazu verwenden, die Interessen des Nutzers zu kategorisieren.
Die neue Maßnahme wird uns als verbesserter Schutz der Privatsphäre präsentiert, da die besuchten Webseiten auf diese Weise weniger konkrete Informationen zu ihren Besuchern erhalten. Der Browser selbst speichert im Gegenzug allerdings eine Liste der besuchten Webseiten und ordnet den Nutzer darauf basierend Themenbereichen wie „Kunst und Unterhaltung“, „Shopping“ oder „Sport“ zu. Beim Besuch einer Webseite kann diese dann solche Themen von Chrome anfordern, um die darauf angezeigte Werbung zu personalisieren.
Wenn du beispielsweise eine Website besuchst, auf der Schuhe für den Langstreckenlauf verkauft werden, könnte die Website daraus schließen, dass du an Marathons interessiert bist. Wenn du dann später eine andere Website besuchst, kann dir dort unter Umständen Werbung für Laufschuhe präsentiert werden, die von der ersten Website vorgeschlagen wurde.
Einstellungen überprüfen und selbst entscheiden
Es ist in jedem Fall sinnvoll, damit verbunden einen Blick in die Einstellungen des Browsers zu werfen. Wurde Chrome schon mit aktivierter „Privacy Sandbox“ genutzt, dann kann man als Nutzer die daraus abgeleiteten Themen einsehen und beispielsweise auch nur einzelne davon blockieren. Chrome selbst löscht Verlaufs- und Themendaten automatisch nach vier Wochen.
Chrome-Nutzer können die neuen Maßnahmen aber auch komplett ablehnen, in dem sie die dem zugrundeliegenden Einstellungen deaktivieren. Besucht hierzu den Bereich „Datenschutz und Sicherheit“ in den Chrome-Einstellungen und wählt dort die Option „Datenschutz bei Anzeigen“ aus. Hier lassen sich nun die folgenden drei Bereiche manuell konfigurieren:
- Werbethemen – Themen zu deinen Interessen basieren auf deinem aktuellen Browserverlauf und werden von Websites verwendet, um dir personalisierte Werbung zu zeigen.
- Von Websites vorgeschlagene Werbung – Websites, die du besuchst, können feststellen, was dir gefällt, und dir dann Werbung vorschlagen, wenn du hinterher im Internet surfst.
- Erfolgsmessung von Anzeigen – Websites und Werbetreibende können die Leistung ihrer Werbung analysieren.