An der Supermarkt-Kasse
Preisaufschläge und Stückzahlen-Stille: Ein Apple-Graph klärt auf
Noch in der Nacht des 1. November wurde die Entscheidung Apples, zukünftig auf die Bekanntgabe der abgesetzten Geräte-Einheiten zu verzichten, hitzig diskutiert.
Einen Tag später wirkte sich die im Rahmen der Quartalszahlen-Freigabe angekündigte Stückzahlen-Stille bereits auf den Börsenwert des Unternehmens aus.
Zum Q4/2018 hat Apple vorerst zum letzten Mal über die Stückzahlen der verkauften iPhones, iPads und Macs informiert und nimmt Marktbeobachtern damit auch die Möglichkeit, die Änderungen der durchschnittlichen Geräteverkaufspreise zu berechnen.
Woher kommt die neue Zurückhaltung? Ben Thompson beantwortet die Frage mit einem Graph:
Die verkauften iPhone-Einheiten und das Umsatzwachstum Apples sind nicht mehr verheiratet, sondern driften auseinander. Die Bekanntgabe der Stückzahlen liefert damit immer weniger Orientierung und ist als Wachstumsindikator inzwischen nicht mehr zu gebrauchen. Wir erinnern uns: Apples Wachstum findet mittlerweile vor allem in der Services-Kategorie statt.
Womit wir zu den Preisaufschlägen kommen, die sich inzwischen durch Apples gesamtes Produkt-Portfolio ziehen. Eine Sichtweise: Technisch weit entwickelte Geräte wie das iPhone X werden nicht mehr im Zweijahrestakt ersetzt, sondern halten wahrscheinlich eher drei durch und dürfen auch entsprechend mehr kosten.
Alles etwas teurer geworden:
Mac Mini: 569€ > 899€ (+57%)
Apple Pencil: 99€ > 139€ (+40%)
MacBook Air: 1099€ > 1349€ (+23%)
iPad Pro 12,9": 899€ > 1099€ (+22%)
iPad Pro 10,5"/11": 729€ > 879€ (+21%)
Smart Keyboard Folio: 169€ > 199€ (+17%)— ifun.de – Redaktion (@ifun) October 31, 2018
Eine Andere: Im Angesicht sinkender Geräte-Absatzzahlen – die in den kommenden Jahren wohl immer sichtbarer werden dürften – dreht Apple an der Preisschraube und überbrückt so die Wartezeit, ehe die Services-Kategorie vollends explodiert.
So werden nicht nur die Abo-Zahlungen weiter zunehmen – von denen Apple übrigens auch als Vermittler ordentlich profitiert – mit dem erwarteten Start des hauseigenen Video-Streaming-Dienstes werden auch die direkten Anwender-Zahlungen an Apple in die Höhe schnellen.
Und Tim Cook? Der Apple-Chef begründete die neue Zurückhaltung mit einer hinkenden Supermarkt-Analogie:
„if you go to the market, and you push your cart up to the cashier, and she says or he says, “How many units you have in there?” It doesn’t matter a lot how many units there are in there, in terms of the overall value of what’s in the cart.“