Konkurrenzdruck und hohe Investitionen
OpenAI im Krisenmodus: Werbung wird vorerst verschoben
Der KI-Konzern OpenAI hat intern einen Krisenmodus ausgerufen und richtet seine Arbeit in den kommenden Wochen vorrangig auf Verbesserungen von ChatGPT aus. Dies berichtet das Wall Street Journal und beruft sich auf ein internes Memo. Das Schreiben zeigt den wachsenden Druck, unter dem das Unternehmen steht.
Vor allem Google hat mit einer neuen Generation seines Gemini-Modells funktional aufgeholt und konnte seine Nutzerschaft zuletzt deutlich ausweiten. Auch Anthropic, Anbieter des KI-Modells Claude, gewinnt an Bedeutung und wird zunehmend von Geschäftskunden eingesetzt.
Zu dieser Marktentwicklung kommen hohe Ausgaben für geplante Rechenzentren, die langfristig mehrere Hundert Milliarden Dollar binden sollen. Nach internen Finanzprojektionen wären deutlich höhere Erlöse erforderlich, um in den kommenden Jahren kostendeckend arbeiten zu können.
Neuordnung interner Prioritäten
Das interne Memo kündigt an, verschiedene Projekte vorerst zurückzustellen. Dazu zählen unter anderem die geplante Einführung von Werbung, Gesundheitsanwendungen, erweiterten Einkaufshilfen sowie ein geplanter persönlicher Assistent. Mitarbeitende sollen vorübergehend in andere Teams wechseln, um zusätzliche Kapazitäten für die Weiterentwicklung des Chatbots zu schaffen. Tägliche Abstimmungen sollen sicherstellen, dass der Fokus klar auf Stabilität, Geschwindigkeit und Nutzerfreundlichkeit liegt.
Der Dienst soll künftig schneller reagieren, verlässlicher arbeiten und stärker auf individuelle Vorlieben eingehen. Zudem soll ChatGPT ein breiteres Spektrum an Fragen abdecken können. Die Leitung des ChatGPT Bereichs betont, dass die Anwendung sowohl weiter wachsen als auch vertrauter wirken soll.
Bevorstehende Modellaktualisierung
Die Unternehmensführung geht davon aus, in Kürze ein neues Modell bereitstellen zu können, das bei komplexen Schlussfolgerungen besser abschneidet als die jüngste Gemini-Version. Diese Einschätzung soll Zweifel am technologischen Vorsprung entkräften.
Zuvor hatte es Kritik an der letzten ChatGPT-Version gegeben, die von vielen Nutzern als distanzierter empfunden wurde.


ChatGPT hat sich meines Erachtens nach zu viel auf dem Endkundenprodukt und der Marktposition ausgeruht. Ich bin selbst Entwickler und war anfangs begeistert, mittlerweile ist OpenAI aber meilenweit hinten dran, andere Tools sind einfach viel besser.