NSA schnorchelt direkt bei Google und Yahoo Daten ab
Aus Unterlagen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden geht hervor, dass die US-Sicherheitsbehörde NSA zusammen mit dem britischen Geheimdienst GCHQ ohne das Wissen von Google und Yahoo direkt Daten aus den Netzwerken der beiden Internetkonzerne abgreift. Die Dienste haben damit nach Informationen der Washington Post Zugriff auf persönliche Daten von mehreren Hundert Millionen Nutzern und machen von dieser Option offenbar reichlich Gebrauch.
Der Bericht nennt einen Zeitraum von 30 Tagen, in dem insgesamt mehr als 180 Millionen Datensätze abgefangen und durchleuchtet wurden. Darunter nicht nur Informationen, wer wem wann eine E-Mail gesendet hat, sondern auch komplette Inhalte wie Texte, Audiodateien oder Videos. Das Ganze geschieht mithilfe eines Datensammelprogramms namens MUSCULAR, die Washington Post hat diesbezüglich verschiedene interne Dokumente veröffentlicht, in denen die Arbeitsweise beschrieben wird.
Zugriff auf die internen Netzwerke der Konzerne erlangen die Behörden offenbar über nicht verschlüsselte Glasfaserleitungen, die allerdings im Besitz von Google und Yahoo sind. Google zeigte sich in einem ersten Statement gegenüber der Washington Post empört. Die Behörden seien mit dem Schritt, Daten aus den privaten Firmennetzen abzufangen zu weit gegangen und es bedürfte dringender Reformen. Yahoo betonte in einer ersten Stellungnahme, dass man der NSA oder anderen Regierungsbehörden zu keiner Zeit Zugriff auf die eigenen Datencenter gewährt habe.