Übergangsfrist abgelaufen
Neuer Pass? Ab Freitag werden keine Papierfotos mehr akzeptiert
In dieser Woche läuft die Übergangsfrist für die Verwendung von Papierfotos für die Ausweiserstellung ab. Vom 1. August an sind nur noch digitale Passbilder erlaubt, die entweder direkt in der ausstellenden Behörde oder bei zertifizierten Partnern erstellt werden.
Ursprünglich sollte diese gesetzliche Vorgabe bereits im Mai umgesetzt werden. Technische Probleme und Lieferschwierigkeiten bei den benötigten Geräten hatten diesem Vorhaben allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Inzwischen sollten die benötigte Ausstattung bei allen ausstellenden Behörden vorhanden sein und einer Umsetzung der Richtlinie nichts mehr im Weg stehen.
Foto- und Fingerabdruckmaschine der Behörden
Ein wesentlicher Grund für die Maßnahme ist dem Gesetzgeber zufolge die Notwendigkeit, die Sicherheit bei Pass- und Ausweisdokumenten zu erhöhen und dabei insbesondere Manipulationen zu verhindern. Offenbar wurden in der Vergangenheit zum Teil Morphing-Technologien genutzt, um die Gesichter von mehreren Personen digital zu einem Bild zu verschmelzen. Da dann die Gesichtszüge von verschiedenen Personen in einem Lichtbild erscheinen, konnten die Dokumente missbräuchlich verwendet werden.
Antragsteller hat keinen Zugriff mehr
Das neue System sieht vor, dass die für Pässe, Personalausweise und ausländerrechtliche Ausweisdokumente benötigten Fotos entweder direkt bei den zuständigen Behörden oder bei zertifizierten Partnern aufgenommen werden. Führerscheine bleiben zunächst außen vor.
Die Passbehörden und Bürgerbüros wurden diesbezüglich mit der benötigten Hardware ausgestattet. Bei einem Partner aufgenommene Fotos werden von diesem verschlüsselt auf einen Cloud-Server geladen, von dem die ausstellende Behörde sie mithilfe eines individuellen QR-Codes, dem sogenannten Data-Matrix-Code, abrufen kann. Der Antragsteller selbst hat keinen Zugriff mehr auf die Bilder, was Manipulationen generell ausschließen und für die Einhaltung der Qualitätsstandards sorgen soll.
DM und Fotostudios als zertifizierte Partner
Als zertifizierte Partner treten neben der Drogeriekette DM auch verschiedene lokale Fotostudios auf, die sich über einen Dienst namens Alfo-Passbildsuche finden lassen.
Ein überfälliger Schritt zur Unterbindung von Manipulation.
Schade, dass da nichts zu den Kosten steht. Wird das dadurch teurer?
Die Gebühr liegt bei 6 oder 8 EUR, meine ich mich zu erinnern.
Muss man vergleichen, was das im Fotostudio oder Optiker kostete, wenn man sich dort Bilder machen ließ.
@Knight: iphone-App für biometrische Bilder (0,00 EUR) + Ausdruck bei der Drogerie um die Ecke (0,39 EUR).
Gebühr beim Bürgeramt 8 bis 10 EUR.
Zum Glück hält der Ausweis ne Weile.
So habe ich es auch gemacht und dabei nur 0,19 Cent bezahlt. Man kann übrigens auch im Vorfeld Bildbearbeitungs-Apps nutzen, um unerwünschte Unreinheiten etc ganz einfach wegzuretuschieren und muss sich nicht hinterher ärgern, dass die Bilder doch nichts geworden sind.
Genau die Senioren sind ja alle manipuliert und gehören bestraft,letzte Woche Beweis gehabt mit Mutter wegen Passfoto ohne Papierform wäre sie hilflos gewesen
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Genau genommen wird es für Senioren und Seniorinnen doch einfacher, weil sie die Fotos direkt bei der Behörde machen lassen können und sich somit einen Weg sparen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Und ab einem bestimmten Alter muss Mann keinen neuen Ausweis mehr haben. Da kann man sich von befreien lassen. Zumal ob sie es in der Behörde oder im Fotostudio machen lässt, macht doch keinen unterschied. Verstehe das nicht.
Volle Zustimmung! Diese Menschen haben aber auch das Recht mit diesen Maschinen überfordert zu sein! Sie möchten einfach etwas in die Hand gedrückt bekommen und in die Behörde gehen. Mehr als verständlich.
Sie bekommen doch etwas in die Hand gedrückt: einen Zettel mit QR-Code, den sie nur anzugeben brauchen
OK, sofern man diese Automaten selbst bedienen muss, dürfte das die/den eine oder anderen vor Probleme stellen. Den Punkt hatte ich nicht auf der Rechnung, weil ich davon ausging, dass sowohl Fotografen als auch Behörden ihre Technik lieber selber in der Hand behalten.
Sie müssen doch selbst in der Behörde gar nix bedienen? Die PointID Geräte lassen sich vollständig vom Client des jeweiligen Mitarbeiters fernsteuern.
Wir nutzen in unserer Kommune PointID nun knapp 4 Wochen und vor allem die Älteren sind begeistert davon, dass sie sich nun um nichts mehr kümmern müssen. Ich kann die Kritik grad wirklich nicht nachvollziehen.
An PointID ist nichts schlecht. Außer die Performance. Aber das ist ein anderes Thema.
Sie lassen sich vom Mitarbeiter steuern. Keine Sorge. Daran wurde gedacht.
Nein. Haben sie nicht. Keiner hat das Recht in der Vergangenheit zu leben. Kann jeder für sich entscheiden, aber dann halt mit Folgen…
Es gibt auch Straftäter unter den Senioren, die Ausweisfotos manipulieren (können).
Vielleicht wäre deine Mutter gar nicht so glücklich darüber, wenn sie ihren Ausweis verliert oder er geklaut wird und dann unter ihrem Namen mit manipuliertem Foto Straftaten begangen werden.
Schon mal darüber nachgedacht?
Wir schreiben das Jahr 2100, die Regierung will nach 75 Jahren endlich auf Digitale Technologien umstellen, während jeder bereits VR Headsets benutzt, verlangen die Behörden immer noch Papierfotos. Begründung: „Denkt doch einer mal an die Senioren!“ :D
Mal am Rande weil es im Artikel meiner Meinung nach missverständlich steht: QR-Code und Datamatrixcode sind beides Varianten/Standards für 2D-Barcodes. Aber ein Datamatrixcode ist kein QR-Code.
Guter und wichtiger Schritt.
Ist ja im Interesse aller ein realistisches Foto auf dem Pass zu haben mit dem man erkannt wird, anstatt ein künstlich angepasstes oder veraltetes Bild wo man im Zweifel denkt der Pass ist geklaut
Wenn das so sicher wie die digitale Patientenakte ist, dann Gute Nacht. Ein Einbruch und es stehen eine Hülle an Fotos zur Manipulation zur Verfügung.
War das ein Plädoyer gegen die Digitalisierung?
Tut mir leid, aber das ist absoluter Quatsch.
Erstmal dazu einlesen? Die Daten bleiben nicht dauerhaft gespeichert.
Wie sicher ist eigentlich die Aktenschublade mit Hängeregister im Empfangsbereich von Arztpraxen? Wo bleibt da der Aufstand? Oft haben die <schränke nicht mal Schlösser … aber zynisch zur digitalen Patientenakte
Die meisten Kommentare finde ich Quatsch. Ein Foto das ich selbst erstellt habe, bringe ich ja trotzdem mit, und es wird ja mit mir verglichen. Insofern hab ich da nie eine Manipulation sehen können. Deswegen verstehe ich auch nicht warum ich es jetzt nicht mehr selber machen darf
Korrekt. Aber wir sind in Deutschland. Da muss nicht alles Sinn machen. Befürworter oder Schafe wie bei der Patientenakte findet man auch dort. Aber wehe ein Google Auto fotografiert mein Grundstück von einer öffentlichen Straße aus!
Schafe… Was stimmt mit manchen Menschen nicht!?
Nur weil jemand deine irrationalen Wahnvorstellungen nicht teilt, ist er noch lange kein Schaf.
Dann schau mal auf Social Media. Da haben einige geprahlt, mit welchem Filter oder Bildkorrektur sie in den Ämtern „durchgekommen“ sind.
Dann ist es aber ein Problem der Beamten, und nicht ein Problem des Bildes. Außerdem, wenn man hier und da ein Pickel weg macht, den man ja eh nicht dauerhaft hat, finde ich das noch nicht mal schlimm. Bei Muttermalen würde es natürlich anders aussehen, die müssen bleiben. Obwohl man diese ja auch sogar entfernen könnte beim Arzt.
Deutschland ist leider im Jahr 2025 nicht mehr wirklich rational. Sieht man an allen Ecken und Enden. Schade eigentlich.
War Deutschland jemals rational? Wäre dem so, müsste doch selbst dem schlechtesten Kopfrechner auffallen, dass das Sozialsystem nicht funktionieren kann, wenn jeder der mehr verdient, sich aus der Solidarverantwortung mogeln kann. Oder warum Arbeit höher besteuert werden als Kapitalerträge… oder warum wir eine 2 Klassengesellschaft im Gesundheitswesen haben, an dem sich Besserverdiener gesamtgesellschaftlich auch nicht beteiligen.., wie bei anderen Dingen.
Aber wir sind ja sooooo rational gewesen, als diese Entscheidungen getroffen wurden
Es geht um Morphing Fotos. Du kannst Fotos so erstellen die auf den ersten Blick so aussehen wie du, aber von der Maschine als jemand anderes erkannt werden. Minimalste Änderung in den Bildern. Hat schon Sinn.
Gibt es schon Informationen, ob die Botschaften mit der Technik auch ausgestattet sind zum 1.8.25? Für Pässe im Ausland lebender Deutscher. Ja, ich kann direkt bei einer Botschaft nachfragen….
mich würde mal dringend interessieren, ob diese Fotoautomaten auch für blinde und sehbehinderte Menschen bedienbar sind. Denn eigentlich ist inzwischen vorgeschrieben, dass solche Automaten barrierefrei sein müssen. Aber ich gehe mal davon aus, dass die, die solche Gesetze für Barrierefreiheit erfinden, sich natürlich nicht daran halten. Ich arbeite in einer Landesbehörde und bin selbst sehbehindert. Auf Barrierefreiheit wird da meistens drauf verzichtet.
Falls ich den am 28. Juni in Kraft getretenen European Accessibility Act richtig verstanden habe, ist Barrierefreiheit nun einklagbar.
Ja, die neuen Fotoautomaten müssen barrierefrei sein. Nicht barrierefreie Automaten vor dem Stichtag 28.06.2025 können ggf. Bestandsschutz genießen.
Ja, sind sie. Allein dadurch, dass sie ein Mitarbeiter komplett fernsteuern kann.
Aber auch so sind die Geräte vollständig barrierefrei bedienbar.
Vor einigen Wochen brauchten wir neue Persos und da wurde auf der Behörde Fotos mit dem Handy gemacht. Immer schön Weitwinkel. Ja, so hab ich auch geschaut.
Nicht ganz das Gleiche, aber ähnlich: Vor ein paar Wochen habe ich einen Reisepass beantragt – mit Fotos vom Fotografen (der übrigens ordentlich retuschiert hatte, das geht also offenbar immer noch). Die Kollegin im örtlichen Rathaus (Dorf mit 1200 Einwohnern) wusste wohl nicht genau, wie man die Software bedient, denn sie meinte, der QR-Code funktioniere nicht. Das war schon, nachdem die anfänglichen technischen Schwierigkeiten eigentlich behoben waren. Dann hat sie das völlig zu helle und unscharfe Vorschaubild von dem Ausdruck mit dem QR-Code ausgeschnitten und verwendet. Jedenfalls habe ich jetzt ein zu helles und unscharfes Bild im Reisepass und hoffe nur, dass ich damit keine Probleme bekomme.
Foto retuschiert und dann funktionierte der QR-Code nicht? Gibt’s da vielleicht ein Zusammenhang?
Nein, das denke ich nicht. Der Fotograf hat mir an seinem PC die Software gezeigt, mit der die Fotos in diese Cloud hochgeladen werden. Vor dem Upload wird überprüft, ob alles passt, andernfalls ist ein Hochladen gar nicht möglich. Das lag einfach an der Inkompetenz der Rathausmitarbeiterin. Wie gesagt: Dorf, und es arbeiten genau zwei Personen im Rathaus. Wenn man schon mit den Worten „Ah, Sie sind der Erste mit QR-Code, mal sehen, ob es funktioniert“ begrüßt wird, ergibt das durchaus Sinn. Die Schulung für das Verfahren besteht aus YouTube-Videos, jedenfalls auf Seiten des Fotografen. Wie das auf Behördenseite gehandhabt wird, weiß ich allerdings nicht.
Armes Deutschland das geht doch wieder gewaltig in die Hose wie alles digitale hier.
Hab für Mitte August in Ingolstadt einen Termin ausgemacht, um den Personalausweis zu verlängern.
Bei der Terminvergabe steht da, dass aus technischen Gründen keine Bilder gemacht werden können. Und das beinahe 150.000 Einwohner statt, ärmlich