Mangelndes Entwickler-Interesse?
Mac App Store: Zahl der App-Neuerscheinungen stark rückläufig
Während Apple den App Store für iOS wohl zurecht als boomendes Erfolgsmodell präsentiert, dürfte der Mac App Store den Verantwortlichen Anlass zur Sorge bereiten. Die Zahl der jeden Monat neu im Mac App Store veröffentlichten Apps nimmt stetig ab. Während die App Store-Analytiker von Appfigures zu Jahresbeginn noch mehr als 400 neue Mac-Apps pro Monat zählten, waren es im Juni erstmals weniger als 300 und im August laut aktuellem Stand nur noch 200.
Ein Rückgang im Sommer wäre hier zunächst einmal nichts Ungewöhnliches, doch waren auch hier die Werte in den vergangenen Jahre nie so schlecht wie aktuell. Insbesondere ist dabei aber auch der extreme Rückgang von Juli zu August als außergewöhnlich anzusehen, dies deutet in Richtung eines dauerhaften Trends.
Über die Gründe für diese Entwicklung kann man nur spekulieren. Ein Vergleich mit dem App Store für iOS und den dort pro Monat rund 40.000 neu verfügbaren Anwendungen lässt sich sicher nicht ziehen, doch muss der rückläufige Trend auch unabhängig davon zu denken geben. Ein Stück weit eine mögliche Erklärung wäre die Tatsache, dass Mac-Entwickler ihre Apps im Gegensatz zu iOS auch direkt vertreiben können und sich so nicht nur die Provisionszahlungen an Apple, sondern auch den oft kritisierten Ärger mit Apples App-Store-Kontrolleuren und damit verbundene Zeitverzögerungen sparen.
Auf lange Sicht dürfte Apples Catalyst-Strategie das Wachstum des App-Angebots für den Mac merklich ankurbeln. Entwickler von iOS-Apps haben die Möglichkeit, ihre Anwendungen auf einfache Weise auch für mit Apple-Prozessoren ausgestattete Macs anzubieten. Über das damit verbundene Benutzererlebnis lässt sich zwar streiten, doch steigert dies die Vielfalt der für den Mac verfügbaren Apps und bindet die Nutzer zudem verstärkt an den Mac App Store – ist dieser doch die einzige Bezugsquelle für die neuen, plattformübergreifend erhältlichen Anwendungen für Apple-Geräte.