Die Neuerungen der Neuerscheinung
Kindle Paperwhite 2021: Nach acht Jahren, ein überfälliges Upgrade
Um zu identifizieren welche Generation des Kindle Paperwhite uns in den vergangenen Jahren begleitet hat, haben wir uns erst mal mit Amazons offizieller Geräte-Übersicht auseinandersetzen müssen. Nach einem Abstecher in die Geräte-Information und dem anschließenden Abgleich der Seriennummer stand dann relativ schnell fest: Seit geschlagenen acht Jahren werden die elektronischen Texte hier auf einem Kindle Paperwhite 2 aus dem Jahr 2013 konsumiert.
Die Geräte von 2013 und 2021 nebeneinander
Das Gerät gehörte damals zur sechsten Kindle-Generation und bot einen Touchscreen, eine Display-Beleuchtung und einen leicht nach innen eingelassenen Bildschirmbereich an.
Eben jenes Kindle, das übrigens immer noch tadellos funktioniert, nehmen wir als Basis für unsere Beurteilung des neuesten Paperwhite-Modells, das am Mittwoch in den Verkauf gegangen ist und in der 11. Kindle-Generation bislang, nun das fünfte Paperwhite am Markt platziert. Ziemlich genau drei Jahre nach Vorstellung der letzten Version 2018.
Begrüßenswerte Verbesserungen überall
Und der Sprung von dem 2013 vorgestellten Paperwhite auf seinen seit dem 27. Oktober erhältlichen Urenkel hat es in sich. In fast allen Bereichen ist das Paperwhite leistungsfähiger, funktionaler und objektiv schlicht besser geworden. Eine Ausnahme macht hier lediglich die Gerätebreite. Das neue Paperwhite hat einen Bauchumfang der etwa 1 cm über dem Modell aus 2013 liegt und dafür sorgt, dass das Gerät nicht mehr bequem zwischen dem Daumen auf der einen und kleinem, Mittel- und Ringfinger auf der anderen Seite klemmen möchte.
So gehalten, etwas breiter als das Modell von 2013
Zwar kann man sich schnell daran gewöhnen, dass Paperwhite unten rechts zu greifen, mit dem Daumen zu halten und auf den Zeigefinger zu stützen, der neue Griff will allerdings erst mal in Fleisch und Blut übergehen. Kommt man mit der neuen Handhaltung klar, sind alle anderen Änderungen in Sachen Hard- und Software nahezu ohne Ausnahme begrüßenswert.
Das neue Paperwhite zeigt im Ruhezustand das Cover des gerade geöffneten Buches an (eine Softwarefunktion, die für andere Geräte zwar ebenfalls verfügbar ist, für unser altes 2013er-Gerät aber nicht mehr ausgerollt wurde) und verwandelt den E-Reader so in das Buch, das ihr gerade in der Mangel habt.
Die deutlich bessere Auflösung ändert wenig an der Schrift, die auch das alte Modell gestochen scharf angezeigt hat, lässt die Bedienelemente und Glyphen aber knackiger wirken und tut vor allem der Darstellung der Cover-Grafiken gut. Der Browser ist weiterhin nur für Notfälle zu gebrauchen, lädt aufgerufene Seiten aber deutlich schneller als das alte Modell.
Ein Browser nur für Notfälle
Audio-Wiedergabe per Bluetooth
Neu (für die Fraktion aus 2013) ist auch die Audio-Wiedergabe. Das integrierte Bluetooth-Modul erlaubt das Abspielen von Audible-Hörbüchern, die auf Wunsch nun direkt auf der Startseite angezeigt werden. Allerdings ist der ebenfalls integrierte Screenreader auf eine englische Sprachausgabe beschränkt und lässt sich nur aktivieren, wenn die Gerätesprache auf Englisch umgestellt wird. In Sachen Audio fehlt dem neuen Paperwhite derzeit noch eine wie auch immer geartete Podcast-Integration.
Ein ebenfalls schönes Upgrade ist die augenschonende Einfärbung des Bildschirms vor bzw. nach Sonnenuntergang, die dafür sorgt, dass das Display zu einer wärmeren Anzeige wechselt und Blaulicht-Inhalte entfernt, die beim abendlichen Lesen stören können.
Musikwiedergabe per Bluetooth ist möglich
Das Display ist inzwischen nicht mehr nach innen versetzt, sondern schließt bündig mit der gesamten Geräteoberfläche ab. Dies könnte langfristig zu mehr Kratzern auf dem Lesebereich sorgen, macht den Touchscreen aber leichter erreichbar und das Umblättern so etwas eleganter.
Für „Tauschbücher“ und gekaufte Zeitungen
Geladen wird das neueste Paperwhite über einen USB-C-Anschluss, der unten mittig im Gerät sitzt. Über diesen lässt sich das neue Paperwhite auch mit eigenen E-Books befüllen, die vorzugsweise mit Hilfe der Open-Source-Anwendung Calibre vom Mac auf das Lesegerät geschoben werden.
Damit ist auch der neueste Paperwhite weiterhin als E-Book-Allrounder zu gebrauchen, den man direkt vom Rechner oder per E-Mail an die eindeutige Kindle-Adresse mit neuem Lesematerial bestücken kann, bietet zudem aber auch die Vorzüge des Amazon Marktplatzes. Die für uns stets ein gutes Argument gegen freiere E-Reader wie etwa die Kobo-Modelle waren.
Der Transfer mit Calibre funktioniert noch immer
Mit dem Paperwhite kann man die „Tauschbücher“ aus dem Bekanntenkreis nämlich ebenso wie aktuelle Bestseller, eigene Textdokumente und die Süddeutsche Zeitung oder die New York Times lesen, die man im Urlaub mal eben klicken kann, ohne dafür die Hotel-Brasserie neben dem Pool verlassen zu müssen.
Viel Hardware-Highlights nach langer Wartezeit
Der Sprung von dem 2013 veröffentlichen Paperwhite auf das neueste Modell war, ausreichend große Hände vorausgesetzt, im Nachhinein nicht nur empfehlenswert, sondern geradezu überfällig.
Erst recht für Anwender mit gefüllten Audible-Bibliotheken und Kindern, die nicht nur ablenkungsfreie Hörspiele hören, sondern (falls freigeschaltet) auch auf das Amazon Kids+ Angebot an Lesematerial zugreifen wollen, lohnt sich das Lesegerät als wasserdichte iPad-Ergänzung definitiv.
In der werbefinanzierten (und deswegen etwas günstigeren) Variante würden wir den Paperwhite allerdings nicht kaufen, sondern ausschließlich zur Option ohne Werbung für 149,99 Euro raten.
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