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1,7 Mbit/s Up, 10 Mbit/s Down

Internet-Grundversorgung: Bundesrat stimmt Mindestgeschwindigkeit zu

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70 Kommentare 70

Der Bundesrat hat in seiner 1022. Sitzung heute den Weg frei für erste Internet-Mindestgeschwindigkeiten in Deutschland gemacht. Mit seiner Zustimmung zu der vor Ordnung der Bundesnetzagentur gilt für Internet-Dienstleister fortan: neue Anschlüsse müssen im Upstream mindestens einen Datendurchsatz von 1,7 Megabit pro Sekunde liefern, im Downstream müssen mindestens 10 Megabit pro Sekunde durch die Leitung kriechen.

Die Werte, die überhaupt nur festgelegt wurden, um die Auflagen einer EU-Richtlinie zu erfüllen, sind allerdings nicht in Stein gemeißelt, geplant ist eine dynamische Anpassung der Mindestgeschwindigkeiten an die Entwicklung am Markt. Zudem soll eine jährliche Überprüfung der Mindestversorgung durch die Bundesnetzagentur erfolgen.

Initial geplant: 3,4 Mbit/s Up, 30 Mbit/s Down

Im Vorfeld der heutigen Bundesratssitzung hatten die Verbraucherzentralen bereits enttäuscht abgewunken und eine 16-seitige Stellungnahme zu Internet-Grundversorgung veröffentlicht, die unter anderem die Ausnahmen von den Mindestgeschwindigkeiten für geostationäre Satelliten kritisierte. Am Anfang der Debatte war zudem noch von deutlich höheren Werten die Rede. Initial sollte die Internet-Grundversorgung bis zu 30 Mit/s im Downstream und bis zu 3,4 Mbit/s im Upstream bereitstellen.

Kritik, der sich auch der Bundesrat bei seiner heutigen Zustimmung zur Verordnung annahm und die Bundesregierung zur weiter Entwicklung der Richtlinien aufforderte. Gerade in Mehrpersonen-Haushalten sei davon auszugehen, dass die aktuell festgelegten Mindestversorgungsraten nicht ausreichen würden.

Ob und vor allem wie schnell die Bundesregierung hier nachbessern wird bleibt abzuwarten. Immerhin gibt es in Deutschland nun eine Basisversorgung, die zumindest das Führen einer Zoom-Konferenz zulässt.

10. Jun 2022 um 14:34 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    70 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • … Upstream und Downstream im ersten Teil des Artikels verwechselt …

  • Oh wow ganze 10Mbit/s, damit kann man ja sogar schon faxen!

    • Für einen meiner Bekannten, bei dem die Telekom nur 6 Mbit/s derzeit bietet, ist das schon ne kleine Verbesserung.

    • Es sind ja nur die mindest Anforderungen. Viele vergessen: Wenn ausgebaut wird, weil die mindest Anforderungen nicht erfüllt werden, wird ja nicht so ausgebaut, dass exakt 10down 1,7up ankommen. Es wird wohl in den aller meisten Fällen deutlich mehr ankommen.

    • Immer diese Arroganz. Nicht jeder braucht eine 250M oder GB Leitung zu Hause. Aber mit 10M ist zumindest WiFi Calling, Streaming, Skype/FaceTime/WhatsApp Video stabil und problemlos möglich … und leider gibt es noch viele Gegenden, die eben nichtmal das haben.

      • Für einen Mehrpersonenhaushalt wirds dann schon eng.. is besser sls mancher Status Quo, aber dennoch grenzwertig. Die 30/3,4 Lösung wäre für größere Haushalte wesentlich besser gewesen

      • Dann würd ich mal vorschlagen, daß die Herren Entscheider sich mal auf diese Werte reduzieren lassen. Mal schauen, wie lange es dauert, bis die Grenze angehoben wird.
        Ich denke, 50 MBit Downstream sollten schon als Mindeststandard gesetzt werden. Gerade wenn man mehrere Geräte im Haushalt hat und schnell mal Sicherheitsupdates einspielen muß.
        Ebenso sollten die „Grünen“ nur Strom bekommen, wenn entweder die Sonne scheint oder Wind weht. Und sämtliche Politiker sollten ab sofort mit Elektroautos fahren müssen.
        Wer was von anderen verlangt, sollte das erst mal selbst so leben.

      • Das ist doch völlig an der Realität vorbei. Dann müsste jedes Haus im Wald damit versorgt werden. Willst Du ersthaft die Provider verpflichten jedes abgelegen Häuschen an Glasfaser anzubinden? Dann kannst Du dir vielleicht leicht ausrechnen, was das dann kostet und wer das bezahlt. Warum soll ich 25 EUR im Monat mehr bezahlen, damit der Alm Öhi auch einen Glasfaseranschluss hat?

  • Das ist doch lachhaft…

    Immerhin hat man jetzt eine Handhabe.

  • Bitte einmal Up- und Downstream korrigieren.
    neue Anschlüsse müssen im Upstream mindestens einen Datendurchsatz von 10,0 Megabit pro Sekunde liefern, im Downstream müssen mindestens 1,7 Megabit pro Sekunde durch die Leitung kriechen

    10 MBit im Downstream und 1,7 MBit im Upstream sollen dem mündigen Verbraucher nun mindestens geboren werden.

  • Was ein Armutszeugnis für Deutschland. Eine Freikarte für die Telekom um Kupfer weiterzuverwenden. Als Nächstes kommt, dass Brieftauben als Kommunikationsmittel zugelassen wird.

  • Dann sollen die doch lieber Starlink für Leute in abgelegenen Gegenden fördern statt für sauviel Geld Leitungen zu legen.

  • Klappt in unserer Regierung überhaupt was?
    Haben sie ja konsequent gemacht wie bei den spritpreisen….

  • :-))) Hammer! 10/1,7.
    Neuland!
    Nur noch lachhaft!
    Und die verblödete Mehrheit findet das bestimmt super! Endlich Internet.
    Wir sind so was von im Arsch und heruntergewirtschaftet.
    Gute Nacht Deutschland!

  • Bundesregierung mal wieder 20 Jahre hinterher. Gute Nacht. Ohne Worte.

  • Es zeigt sich, dass unsere Volksvertreter jenseits jeder Realität leben. Da beschlossenen Mindestwerte sind nicht einmal ein Witz. Da bleibt nur eins: abwählen.

    • Wow, am Rande eines winzigen Dörfchens ist die Internetanbindung schlecht, wer hätte das gedacht.

      Und die 20 Haushalte in dieser Straße erwarten vermutlich, dass die auf Kosten der Allgemeinheit besser angebunden werden?

      Dann ist es vermutlich billiger denen einen Umzug zu finanzieren, oder?

      Ich habe vor 15 Jahren auch am Rande einer Kleinstadt gewohnt und wir Eigentümer der Häuser haben mit der Telekom und der Stadtverwaltung einen Deal gemacht und einen Großteil der Kosten selbst übernommen. Aber das ist glaube ich nach wie vor der Unterschied zwischen West und Ost. Im Westen wird Eigeninitiative ergriffen, im Osten wird alles vom Staat verlangt. Und ich weiß wovon ich spreche, habe selbst Verwandte im Osten und war Miteigentümer eines Hauses dort.

      Ich mach den Leuten da auch keinen Vorwurf, sie haben es so gelernt, dass der Staat sich um alles kümmern (muss).

      Ich bin aber nicht bereit, das doppelte für den DSL Anschluss zu bezahlen, damit auch das letzte Häuschen in Sachsen Anhalt oder in den Alpen ihren Highspeed-Anschluss bekommen. Das sind Gegenden, wo Häuser und Wohnungen nichts kosten, da kann man auch vom Mieter oder Eigentümer verlangen ggf auf Starlink auszuweichen.

      Außerdem: Starlink ist Flächendeckend vorhanden, somit wird doch die Forderung generell erfüllt.

      • TOMW, Ich würde Dir empfehlen mal weniger zu verallgemeinern. Ähnliche Ausführungen höre ich in meiner Verwandtschaft, nur das „Ost“ und „West“ getauscht sind – diesen Verwandten rate ich daselbe. Schon mal die Tarifverträge von zum Beispiel Ärzten in Ost und West verglichen? Und ich würde Dir empfehlen mal darüber nachzudenken was Internet in der heutigen Zeit ist und warum es zum Beispiel eine Sozialversicherung gibt. Mit dieser „finanzierst“ Du auch chronisch Leber- und Lungenkranke, welche viele Jahre lang getrunken bzw. geraucht haben.

      • Deine Ansichten sind ja gar nicht so verkehrt – wenn du diesen Ost-West-Blödsinn nur gelassen hättest!

  • Das gleiche wie bei USB-Ladegeräten (Einführung 2014)…rechtzeitig/zeitgemäß auf den Bedarf der Bevölkerung/Industrie angepasst

  • Willkommen Deutschland im Digital-Zeitalter 2022!
    Was für ein Armutszeugnis!
    Angemessen wären down 50/ up 10

    „Die weltweite durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit im Festnetz lag im März 2019 bei 57,9 Mbit/s. Die höchste durchschnittliche Download-Geschwindigkeit von 199,6 Mbit/s erreicht Singapur. Im Vergleich zu 2017 konnte Singapur sie von 184,5 Mbit/s um 8,2 Prozent steigern.“

    • Blöd nur, dass die Statistik falsch ist, weil Starlink oder LTE nicht einbezogen werden.

      Jeder hat die Möglichkeit 25 Mbits über Starlink zu bekommen, somit wird die Forderung sowieso schon erfüllt.

      Klar ist es teurer, aber bekanntlich sind Wohnungen mit schlechter DSL Versorgung auch sehr billig – das gesparte Geld kann man dann so investieren.

    • Das ist falsch. Diese Statistiken sagen rein gar nichts aus. So ist es zum Beispiel in Taiwan und Singapur üblich, dass die Privatkunden immer den schnellstmöglichen Anschluss wählen – unabhängig von den Kosten. In Deutschland hingegen findest Du kaum einen Privathaushalt der mehr als 50 M/Bit nutzt, vom mehr als 100 M/Bit ganz zu schweigen. Macht ja auch für einen Privathaushalt relativ wenig Sinn.

      Aber wenn Du in einem Land dann 25% hast die 1 GB nutzen und 75% die (auf den Dörfer übliche) 1 M/Bit, dann hast Du im Schnitt 325 M/Bit, trotzdem sind 75% unterversorgt.
      Hinzu kommt dann noch die Urbanisierung. In Schweden und Finnland leben deutlich mehr Menschen in Städten als in Deutschland. Auch in Schweden gibt es ganze Landstriche ohne Internet – aber da wohnt niemand. Hier sind wir der Meinung, dass jedes Dorf mit mehr als 10 Einwohnern an Glasfaser angeschlossen werden soll (was natürlich die Kunden zahlen müssen).

  • Bei uns gibt es Häuser am AdW bei denen nur satte 1,5 MBit downstream möglich sind…
    Handynetz gibt es da leider auch nicht…

    • Ja, und was soll man dagegen machen? In Schweden und Finnland sind die Leute aus diesen Dörfern weggezogen und leben jetzt in der Stadt, hier sind wir der Meinung, dass jeder Bauernhof auf der Alm mit Glasfaser versorgt werden muss. Kann man machen, aber die Kosten sollen dann bitte nicht auf die Allgemeinheit umgelegt werden, sondern soll dann von denen selbst bezahlt werden.

      Außerdem ist die Aussage falsch. Denn jeder Einsiedler könnte auch Starlink nutzen. Ja, ist teurer, aber für wohnt er ja am AdW auch billig.

  • Hier regen sich alle über die 10 Mbit/s auf. Für sehr viele in Deutschland wäre das eine enorme Verbesserung.
    Am Wohnort meiner Eltern gibt es via Festnetz aktuell genau 2 Mbit Down und 0,5 Mbit Up. Via Mobilfunk gibt es zwar LTE, allerdings reichen die Datenraten da in Zeiten wo es viele nutzen, also am Abend und am Wochenende, auch nicht über die 2 Mbit hinaus.
    Die einzige brauchbare möglichkeit dort ist aktuell Starlink und das ist schon vergleichsweise teuer.

    • Es wird doch schon jeder mit 25 M/Bit versorgt. Ich verstehe die Diskussion nicht.

      Wer in einem Dörfchen wohnt, wo es kein Glasfaser gibt, kann Starlink nutzen. Ist zwar teurer, dafür wohnt man im Dörfchen schließlich billig.

      Wir können doch nicht auf Kosten der Allgemeinheit jedes Dörfchen in den Alpen versorgen. Da stehen die Kosten in keinem Verhältnis zur Ersparnis des Einzelnen. Ein Dorf ans Glasfasernetzt anzuschließen kostet etwa 5 Mio EUR.

      Dafür könnte man den Bewohnern auch 30 Jahre Starlink subventionieren und man spart immer noch Millionen. In 30 Jahren sind diese Dörfchen vermutlich sowieso weg,.

  • Die Ansprüche der Politikervergütungen sollten auf ein gleichwertiges Niveau „gehoben“ werden. – Können wir sicher sein das die unseren, wie nennen die sich noch einmal ?: Volksvertreter nach Parteilisten, auch wissen worüber sie debattieren?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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