Neue Firmenausrichtung präsentiert
Intel will Auftragsfertiger für Apple-Prozessoren werden
Intel ist wirtschaftlich zwar nur begrenzt von Apple abhängig, doch dürfte der Umstieg auf Apple-Prozessoren dem Chip-Fertiger auch mit Blick auf seine Reputation zu schaffen machen. Apple hat deutlich aufgezeigt, dass sich in diesem Bereich leistungsfähige Alternativen schaffen lassen. Intel reagiert nun mit der Ankündigung, künftig nicht mehr nur als Prozessoranbieter, sondern auch als Auftragsfertiger aufzutreten.
Intel-Werk in Arizona
Intel will in Zukunft nicht mehr nur seine eigenen Prozessoren fertigen, sondern auch Produktionslinien für die Auftragsfertigung bereitstellen. Der Intel-Chef Pat Gelsinger hat im Rahmen dieser Ankündigung auch Apple als potenziellen Kunden genannt.
Mit Blick auf die jüngsten Provokationen durch Intel, mag dies zunächst unwahrscheinlich erscheinen. Das Unternehmen hatte zuletzt eine Video-Reihe gestartet, in der der ehemalige „I’m a Mac“-Darsteller Justin Long die Apple-Rechner schlecht redet. Doch sind derartige Übereinkünfte auch unter nach Außen als Konkurrenten auftretenden Firmen keine Seltenheit. Im Computerbereich wäre hier Samsung als Lieferant von Bildschirmkomponenten für Apple zu nennen, in der Automobilindustrie teilen sich die Hersteller teils spezialisierte Test- und Entwicklungseinrichtungen.
Apple könnte mit Intels Hilfe unabhängiger werden
Apple könnte ein weiterer Chip-Lieferant durchaus gelegen kommen. Bislang ist das Unternehmen soweit bekannt nahezu vollständig vom taiwanischen Hersteller TSMC abhängig. Mit Intel als neuem Fertigungspartner könnte Apple die Produktion der eigenen Prozessoren nicht nur auf mehreren Schultern verteilen, sondern auch räumlich besser voneinander trennen. Intel plant entsprechende Kapazitäten in den USA und Europa bereitzustellen. Neben Prozessoren vom Typ x86 sollen ausdrücklich ARM- und RISC-Prozessoren im Auftrag produziert werden.
Intels neue Unternehmensstrategie sieht zunächst Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Dollar und damit verbunden zwei neue Fertigungsanlagen in Arizona vor. In diesem Zusammenhang will der Hersteller bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen.