40-Zoll mit 3440 px x 1440 px
INNOCN 40C1R: Ein Ultra-Widescreen-Monitor an Mac, iPad und Pi
Bieten sich Ultra-Widescreen-Monitore wirklich nur für Gamer an, oder können die extrabreiten Displays auch als produktive Mac-Monitore genutzt werden? Wir haben uns den kürzlich von INNOCN neu vorgestellten WQHD-Monitor 40C1R genauer angesehen und einen Blick auf den mit USB-C-Port und Bild-in-Bild-Funktion ausgestatteten Kandidaten geworfen, der anders als viele Mitbewerber nicht auf ein „curved“ Display setzt sondern seine Anwender mit vollständig planer Oberfläche anstrahlt.
40C1R: 94 cm x 40 cm mit 500 Nits
Dabei haben wir den 40C1R kurz vor unserem Hinweis auf die jüngste Preisreduzierung geordert und verfügen damit nun über knappe drei Wochen an Erfahrungswerten. Das Kurzfazit vorab: Display, Leuchtkraft und Platzangebot sind grandios. Audio, Menü und Port-Angebot könnten deutlich besser ausfallen.
Gute Anschlüsse
Der 40C1R biete zwei HDMI-Anschlüsse, einen Displayport, einen Audioausgang und eine USB-C-Buchse, über die nicht nur das Bildsignal rauscht, sondern auch 90 Watt Ladeleistung für angeschlossene MacBooks, iPads und andere Rechner zur Verfügung stehen.
Ausgestattet mit integrierten Lautsprechern kann der 40C1R im Einsatz auch die Audioausgabe übernehmen, was am iPad vollkommen problemlos und sehr deutlich aber auch mit einem etwas bassarmen und blechernden Klang geschieht.
2x HDMI, 1x DisplayPort, 1x USB-C, 1x Klinke
iPad-Einsatz auf ganzer Breite
Verbindet man das iPad mit dem 40C1R zeigt dieses standardmäßig nur einen 1-zu-1-Spiegel des Apple Tablets, lässt links und rechts also viel schwarzen Rand. Je nach Einsatzzweck kann das Tablet jedoch auch den gesamten Bildschirm bespielen.
Wer etwa eine Dia-Show in der Fotos-Applikation des iPads wiedergibt, der bekommt die vollständige Bildschirmbreite mit animierten Foto-Collagen aufgefüllt. Das iPad selbst erkennt den Widescreen-Monitor dabei als SDR-Gerät. Dieser führt in seinen Spezifikationen zwar die Unterstützung von HDR 400 an, bietet aber keinen HDR 10-Support und ist damit unterm Strich kein GDR-Monitor.
iPad per USB-C: Die Dia-Show nutzt den ganzen Screen
Bild-in-Bild auch im Split-Screen
Fast noch einen Zacken interessanter – wir nutzen das iPad eher selten an einem externen Monitor – fanden wir die ebenfalls angebotene Bild-in-Bild-Funktion, die den gleichzeitigen Betrieb von zwei Eingabequellen zulässt. Entweder wirklich in klassischer Bild-in-Bild-Darstellung, die dann Teile des Hauptbildes überdeckt, oder als gleichberechtigte Split-Screen-Ansicht, bei der die 3440 px x 1440 px große Auflösung des Bildschirms schlicht in der Hälfte zwischen zwei Eingabequellen geteilt wird.
In unserem Fall konnten so das MacBook Air und der Bastelcomputer Raspberry Pi 400 ihre Bildausgaben gleichzeitig an das mit 500 Nits wirklich helle Display liefern, das die Signale in zwei Bildbereiche mit einer zur Verfügung stehenden Auflösung von 1720 px × 1440 px unterteilt hat. Den Mac hatten wir dabei per USB-C, den Raspberry per HDMI verbunden. In den Einstellungen des Monitors lässt sich dann wählen, welchem Gerät welche Seite zugewiesen werden soll und welches Audiosignal die Monitor-Speaker erreicht.
Split-Screen zeigt zwei Quellen parallel
Ein mattes, pixel-perfektes Display
Das 40C1R verzichtet (glücklicherweise) auf eine spiegelnde Front und besitzt eine angenehm matte aber dennoch farbtreue Displayoberfläche. Diese strahlt wie gesagt mit einer ordentlichen Helligkeit von 500 Nits, die auf Augenhöhe mit dem neu vorgestellten M2 MacBook Air liegt und sogar noch 100 Nits heller ist als das M1 MacBook Air, das seinerseits nur auf 400 Nits kommt.
Während Produktiv-Nutzer den Monitor einfach mit dem Standfuß verbinden und direkt einsetzen können, liefert der 40C1R den Gamern zahlreiche Parameter in seinen Einstellungen, die die noch individuellere Spiele-Konfiguration des 144 Hz-Bildschirms ermöglichen sollen. Hand aufs Herz: Hier fehlt uns die Qualifikation und das Auge um Unterschiede beim aktivierten FPS-Arena-Modus auszumachen.
Native Auflösung von 3440 px x 1440 px
Deutsche Menüs, fummelige Bedienung
Was wir jedoch bewerten können ist die Bedienung des On-Screen-Menüs, die für unseren Geschmack etwas zu fummelig ausfällt. Statt auf ein Steuerkreuz oder eine etwas logischere Tastenanordnung auf der Rückseite zu setzen, besteht der Widescreen-Monitor auf den Einsatz seiner fünf am Geräterahmen nebeneinander angebrachten Tasten, die beim Abstecher in das Menü stets etwas bremsen und die Blindbedienung erst nach einiger Zeit zulassen.
Immerhin, der der Funktionstasten lassen sich mit einem Schnellzugriff belegen, der die nahezu direkte Steuerung von Helligkeit, Lautstärke oder Eingangssignal ermöglicht, ohne erst durch die verschachtelten Menüs klettern zu müssen.
Das On-Screen-Menü spricht Deutsch
Diese werden übrigens auch in deutscher Sprache angeboten und sind relativ schnell durchlaufen. Neben den Einstellungen für professionelle Spieler, die die Konfiguration besonderer Game-Modi wie etwa des FPS-Arena-Modus oder des MOBA-Arena-Modus zulassen können Helligkeit und Kontrast geregelt, der bevorzugte Farbmodus gewählt, das Eingangssignal bestimmt und die Bild-in-Bild-Konfiguration angepasst werden.
6 cm bis 18 cm über dem Schreibtisch
Auf dem stabilen Standfuß montiert, lässt sich der 40C1R sowohl nach oben und unten neigen als auch in der Höhe verstelle, was die nackenfreundliche Installation mit wenigen Handgriffen ermöglicht.
Das Display selbst besitzt eine Höhe von circa 40 cm und kann durch die stufenlose Höhenverstellung, je nach persönlicher Präferenz, mit einem Abstand von 6 cm bis 18 cm über dem Tisch beginnen. Lediglich die Rotation ist am werksseitig mitgelieferten Ständer nicht möglich. Für die Nutzung im Hochkantformat wird eine entsprechende Zusatz-Halterung benötigt.
Die Tastenbedienung ist gewöhnungsbedürftig
Tolles Bild, mittelmäßiger Rest
Uns gefällt am 40C1R gut, dass dieser auf die branchenübliche Rundung des Displays verzichtet und den Schreibtisch nicht als Designobjekt verzieren möchte, sondern sich professionell dezent im Hintergrund hält.
Farbdarstellung, Helligkeit und das matte Display überzeugen. Hier können wir weder über Pixelfehler noch über Blooming bei vollflächig dunklen Bildern mit hellen Bereichen klagen. Zudem kalibriert der Hersteller alle Monitore manuell und liefert diese mit einem individuellen Bericht zur Farbkalibrierung aus. Zusätzliche Arbeit, die sich positiv bemerkbar macht. Die Lautsprecher des 40C1R könnten hingegen etwas kraftvoller ausfallen, die Menü-Bedienung etwas einfacher.
Davon abgesehen ist der Wiedescreen-Bildschirm durchaus ein Kandidat für Anwender, die zwei Geräte gleichzeitig im Blick behalten möchten oder sich mehr horizontalen Platz für die Anordnung mehrerer Programmfenster nebeneinander wünschen.
Vor allem beim Arbeiten mit längeren Texten, bei Recherchen und dem Vergleich von Entwürfen macht sich das Plus an Breite, dass der 40C1R gegenüber seinen Mitbewerbern liefert, durchaus bezahlt.
Der 40C1R von INNOCN ist zum Preis von 639 Euro bei amazon.de erhältlich und wird derzeit mit einem 32-Euro-Gutschein für nur noch 607 Euro angeboten.
Update vom 14. Juni:
Den folgenden Abschnitt haben wir aus unserem Text entfernt, da es sich hier um einen Anwender-Fehler unsererseits gehandelt hat:
Am Mac hingegen hatten wir Probleme das von macOS 12.4 ausgegebene Audiosignal ruckelfrei wiedergegeben zu bekommen. Dabei haben wir selbstverständlich auf das im Lieferumfang beiliegende USB-C-Kabel des Anbieters gesetzt. Hier bleibt abzuwarten ob das ohnehin von Audioproblemen geplagte Apple-Betriebssystem eine fehlerbehebende Aktualisierung nachreichen wird oder der Monitorhersteller nachbessern muss. Wir haben dem Anbieter unsere Erfahrung mitgeteilt.