Drucker mit dynamischer Sicherheitsfunktion
HP legt Drucker lahm: Firmware-Updates gegen Alternativ-Tinte
Der Drucker-Produzent Hewlett-Packard ist einmal mehr dadurch aufgefallen, funktionierende Tintenstrahl-Drucker seiner Kunden durch Firmware-Aktualisierungen lahmzulegen.
Bei den ausgespielten Updates handelt es sich um Software-Aktualisierungen, mit Hewlett-Packard verhindern will, dass vorhandene Drucker mit günstigen Tintenpatronen von Drittanbietern betrieben werden.
Drucker mit dynamischer Sicherheitsfunktion
Auf die Drucker-Updates, mit denen der Anbieter nach eigenen Angaben nicht nur die „Qualität unseres Kundenerlebnisses“ zu sichern versucht (was auch immer darunter zu verstehen sein soll) sondern auch sein „geistiges Eigentum schützen“ will, haben Nutzer des Community-Forums reddit.com aufmerksam gemacht.
Einzelne Drucker, die bei der Erkennung von Drittanbieter-Patronen zuvor noch darauf hinwiesen, dass diese zu qualitativ minderwertigen Druckergebnisse führen könnten, stoppten den Druck nach der Einspielung der Firmware-Aktualisierungen plötzlich komplett und verlangten die Nutzung originaler HP-Patronen.
HP selbst spricht hier von einer „dynamischen Sicherheitsfunktion“ und führt im zugehörigen Support-Eintrag selbst die Möglichkeit an, dass die Updates funktionierende Drucker außer Gefecht setzen können.
Firmware-Updates, die regelmäßig über das Internet bereitgestellt werden, erhalten die Wirksamkeit der dynamischen Sicherheitsmaßnahmen aufrecht. Updates können die Funktionen des Druckers verbessern, steigern oder erweitern, vor Sicherheitsrisiken schützen und anderen Zwecken dienen. Diese Updates können jedoch auch bewirken, dass Druckpatronen mit einem nicht von HP stammenden Chip oder mit einem modifizierten oder nicht von HP stammenden Schaltkreis nicht im Drucker funktionieren, einschließlich solcher Druckpatronen, die aktuell noch funktionieren.
Mehrere Modelle betroffen
Die bereits 2016 eingeführte „dynamische Sicherheitsfunktion“ ist ansonsten nicht klar definiert und kann betroffene Drucker ohne konkrete Vorankündigung lahmlegen. Im Community-Bereich des Herstellers finden sich zahlreiche Anwenderberichte zu Modellvarianten wie etwa den OfficeJets, in denen frustrierte Nutzer über Einschränkungen des Druckbetriebs berichten, die auch beim besten Willen nicht als Investition in die „Qualität unseres Kundenerlebnisses“ beschrieben werden können.
Wir sind schon vor Jahren zu den Laser-Druckern von Brother gewechselt und haben hier erst vor wenigen Wochen den ersten (!) Toner-Wechsel durchgeführt. Eine Rückkehr zum Tintendrucker können wir uns nicht mehr vorstellen.